München, 24. Mai 2019 – Mit Sorge hat der Games Bavaria Munich e.V. (GBM) als Interessenverband der bayerischen Gamesbranche die Signale aufgenommen, die durch die eingefrorene Förderung digitaler Inhalte und Games im Doppelhaushalt des Landes für 2019/20 gesendet werden. Bayern gibt damit, entgegen den Ankündigungen seitens Ministerpräsident Söder von 2018, den Anspruch auf eine Vorreiterrolle in einem der innovativsten Sektoren der Digitalisierung auf.
Hendrik Lesser, Geschäftsführer des GBM, sagt dazu:
„Die letzten Jahre haben gezeigt, wie gute Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen Industrie und Landesregierung funktionieren können, in unserem innovativen Sektor. Die Debatte im Landtag zum Haushalt 2019/20 hat aber auch deutlich gemacht, dass die Gamesbranche noch nicht von allen als Speerspitze der Digitalisierung wahrgenommen wird. Games sind oft innovativ, immer wieder getrieben von kleinen und mittleren Unternehmen, sind klar Kultur und können auch aus Bayern Kunst sein. Hier ruft der GBM alle Fraktionen und Abgeordneten auf, sich mit uns in den Dialog zu begeben, um mehr über die bayerische Branche zu erfahren und Missverständnisse abzubauen.
Seitens der Landesregierung hätte der GBM sich durch die Aufstockung der Fördermittel das deutliche Signal gewünscht, dass Bayern die Bedeutung der Gamesbranche und ihrer Sekundäreffekte auch in Zukunft noch ernster nimmt. Es ist jetzt – gerade im Hinblick auf die kommende Bundesförderung und die Bemühungen der anderen Bundesländer wie NRW – sehr wichtig, die Zugkraft und die Geschwindigkeit nicht zu verlieren.“
Das Digitalministerium als federführende Behörde der Förderung als „Counterstrike-Ministerium” zu bezeichnen (Benjamin Adjei, B90/GRÜNE), der bayerischen Gamesbranche international erfolgreiche Spieleentwicklung abzusprechen (Uli Henkel, AfD) oder gleich einen Antrag zur Streichung der gesamten Förderung einzubringen (FDP), zeugt bestenfalls von Unwissenheit, im schlimmsten Fall aber von einer kompletten Fehleinschätzung der Chancen eben auch für andere Bereiche außerhalb der Gamesindustrie.
Der GBM arbeitet seit Jahren erfolgreich gemeinsam mit der Politik daran, Bayern als wettbewerbsfähigen Standort für Spieleentwickler zu etablieren. Die bayerische Landesförderung nahm immer wieder und besonders in den letzten Jahren an Volumen zu, es konnten neue Strukturen wie die Dachmarke Games/Bavaria in Kooperation mit dem Start-up-Inkubator WERK1 geschaffen werden und München neben Berlin als weiterer Ausrichtungsstandort für den Deutschen Computerspielpreis etabliert werden.
Die Förderung des Landes Bayern hat dazu beigetragen, Bayern zumindest in einem Teilbereich als Vorreiter auf der digitalen Landkarte zu platzieren. Die Einrichtung des neuen Digitalministeriums mit der Aufgabe, die bereitgestellten Fördermittel zielgerichtet zu verteilen, begrüßt der GBM ausdrücklich. Jetzt müssen Industrie und Politik wieder stärker im Dialog zusammenrücken, um auch international in der sich rasch entwickelnden Gamesbranche wettbewerbsfähig zu bleiben und weiterhin attraktiv für Entwickler zu sein.