Mit „Steel Division 2“ wird am 20. Juni 2019 die lang ersehnte Fortsetzung des hochgelobten Echtzeitstrategie-Titels „Steel Division: Normandy 44“ in den weltweilten Handel kommen. Schon der erste Teil war nichts für schwache Nerven und selbst Strategie-Veteranen kamen ganz schön ins Schwitzen in den historischen Schlachten des 2. Weltkrieges. Auch „Steel Division 2“ verspricht erneut hitzige Gefechte im Szenario des 2. Weltkrieges. Dieses Mal dürfen die Spieler die Schlachten der Operation Bagration nachspielen. Diese Operation wurde nach dem russischen General Pjotr Iwanowitsch Bagration benannt und war eine Großoffensive der Roten Armee während des Zweiten Weltkrieges an der deutsch-sowjetischen Front. Sie begann am 22. Juni 1944 mit dem Angriff von vier sowjetischen Fronten gegen die deutsche Heeresgruppe Mitte mit dem anfänglichen Ziel der Rückeroberung der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Sie weitete sich jedoch bald zu einem umfassenden operativen Erfolg der sowjetischen Truppen aus, der erst Ende August 1944 an der Weichsel, an den Grenzen Ostpreußens und bei Riga vorläufig aufgehalten werden konnte. Militärhistorisch gilt dieser „Sowjetische Blitzkrieg“ als die erfolgreiche Umsetzung der Militärstrategie Tiefe Operation. In packenden Echtzeit-Strategie-Gefechten und einer rundenbasierten taktischen Übersichtskarte kämpfen die Spieler um die Vorherrschaft der Ostfront. Seit dem 29. Mai 2019 dürfen sich Vorbesteller bereits in die Beta-Version stürzen und auch wir haben uns die Beta genau angeschaut. Was die Beta zu bieten hat und für wen es sich lohnt jetzt schon einzusteigen, verrate ich auf den folgenden Zeilen.
https://youtu.be/-Ov5e5c9O_Q
„Steel Division 2“ möchte die Spieler nicht nur mit den historischen Schlachtfeldern begeistern, sondern auch mit den detailgetreuen Einheiten der sowjetischen Armee sowie den Achsenmächten. Im finalen Spiel erwarten euch 18 Divisionen und über 600 detailgetreue Einheiten. Zudem könnt ihr die Einheiten in den Divisionen selbst zusammenstellen. Auf 25 riesigen Karten müssen die Spieler ihre Gegner analysieren und richtige Entscheidungen treffen, um die Schlachtfelder zu beherrschen. Die unterschiedlichen Spielmodi (Offline und Online), darunter auch Koop und großangelegte 10v10-Mehrspielerschlachten, sorgen für reichlich Abwechslung. Fans des ersten Teils werden sich auch in „Steel Division 2“ sofort zurechtfinden, Neueinsteiger hingegen müssen sich auf viele Tutorials einstellen, um überhaupt den Hauch einer Chance auf Sieg zu bekommen. Wie auch der Vorgänger setzt der Titel auf Realismus ohne dabei den Spielspaß außer Acht zu lassen. In der Beta können Vorbesteller bereits jetzt auf alle 18 Divisionen samt Einheiten zugreifen und sich auf fünf Karten sowie vier Spielmodi austoben.
Nur für Veteranen
Der Beta fehlt es leider an einem Tutorial, sodass ich die Vorbestellung nur Fans des ersten Teils zusprechen kann. Wer noch nie „Steel Division“ gespielt oder gesehen hat, der könnte seinen Spielspaß schnell verlieren. Als blutiger Anfänger hatte ich nicht den Hauch einer Chance und die ersten Schlachten waren schneller rum, als sie begonnen hatten. Fehlschlag um Fehlschlag lernte ich jedoch meine Einheiten besser kennen. So erkannte ich, dass ein Panzer zwar viel Schaden anrichten kann, jedoch ohne Geleitschutz schnell als Kanonenfutter endet. Die Werte der einzelnen Einheiten spielen eine große Rolle. Neben den offensichtlichen Werten wie Reichweite und Schadensstärke, spielen auch Geschwindigkeiten und vor allem Sichtweiten eine Rolle. So ist eine Panzereinheit fast schon Blind und ohne Aufklärer zum Beispiel völlig aufgeschmissen. Dementsprechend müsst ihr deutlich taktischer agieren, als bei vielen anderen Echtzeitstrategie-Titeln. So veränderte sich auch mein Spielstil im Laufe meines Beta-Tests. Mein gewohnt aggressives Vorgehen, nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“, wich schnell einem defensiveren Spielstil und ich passte meine Entscheidungen je nach Situation ab.
Die Schlacht auf der Übersichtskarte funktioniert sehr gut und ihr könnt sogar sehr nah an das Geschehen heranzoomen. Einen Preis für schöne Grafik wird „Steel Division 2“ aber nicht gewinnen können, denn je näher ihr die Kamera ans Gelände positioniert fallen euch die stark detailschwachen Einheiten auf. Das ist aber eher nebensächlich, denn ihr werdet kaum Zeit darauf verschwenden können euch einzelne Schlachtherde anzusehen. Die Karten sind riesen Groß und ihr müsst an vielen Stellen gleichzeitig agieren. Da kann man schon ins Schwitzen kommen. Eine taktisch kluge Aufstellung ist hier Pflicht, wer es zu Beginn der Schlacht schon versäumt die Einheiten aufeinander abzustimmen, hat schnell das Nachsehen. Darüber hinaus muss auf das Terrain Acht gegeben werden. Auf befestigten Straßen kommt man deutlich schneller voran, als wenn man sich durch unwegsames Gelände zu schlagen versucht. Wälder hingegen können euch zur Deckung oder einem Hinterhalt dienen.
Die Bewegungen der feindlichen Truppen werden euch durch eine Grenze visuell deutlich gemacht. Ihr erkennt die anrückenden Feinde zwar erst, wenn diese in Sichtweite sind, jedoch wisst ihr zu jeder Zeit auf welcher Seite der Feind gerade einen Durchbruch startet. Verdiente Kampfpunkte während der Schlachte erlauben es euch neue Einheiten einzukaufen und direkt in die Schlacht ziehen zu lassen. Da diese jedoch von eurer Basis aus starten und einige Zeit benötigen um zum gewünschten Trupp aufzustoßen, könnten diese viel zu spät am Brandherd ankommen. Daher ist es ratsam sich vorher zu überlegen, was man mit der Verstärkung anstellt. So ist es meist klüger die fast verlorene Schlacht aufzugeben, sich zurückzuziehen, mit der Verstärkung neu zu formieren und dann einen erneuten Vorstoß zu wagen.
Die französischen Entwickler von Eugen Systems haben viel Wert auf historische Akkuratesse der Fahrzeuge und Einheiten gelegt. Von dieser könnt ihr euch auch in der Garage detailliert überzeugen lassen und zudem die Werte der Einheiten einsehen. Neben der Optik hat man auch versucht die Eigenschaften der Panzer, Flugzeuge und Soldaten möglichst nahe an der Realität zu halten, lediglich kleinere Anpassungen wurden zu Gunsten des Balancing und der Spielbarkeit unternommen.
Fazit
„Steel Division 2“ ist keine leichte Strategiekost. Wer sich nicht reinkniet und die Stärken und Schwächen der Einheiten lernt, der hat auf diesem Schlachtfeld nichts zu melden. Jede taktische Entscheidung muss sitzen, denn jeder Zug hat Konsequenzen. Jeder Fehlschlag muss schnell erkannt und der Befehl zum Rückzug sollte eingeleitet werden. Die Soldaten sind keine Maschinen und zeigen Emotionen, sie leiden unter Angst, ergeben sich, versuchen zu fliehen, wenn es eng wird. Auch bei den Fahrzeugen wurde versucht so realitätsnah wie möglich zu bleiben, der Motor kann ausfallen, die Ketten der Panzer können beschädigt werden, sogar die Besatzung des Panzers verlässt panisch das sinkende Schiff, sobald der Feind zu viel Druck macht. All diese kleinen Details machen „Steel Division 2“ so besonders und authentisch. An die strategische Tiefe dieses Titels kommen nur wenige Kontrahenten ran. Sollten es die Entwickler nicht versäumen allen Neueinsteigern ein ausführliches Tutorial an die Hand zu geben, welches einem motivierend die Taktiken lehrt, dann sollte nichts schiefgehen. Jeder Strategie-Fan sollte sich diesen Titel unbedingt anschauen, Neueinsteiger am besten zum Release am 20. Juni 2019.
Aus diesem Grund lautet unser Testurteil der Beta:
Sehr Gut
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