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Children of Morta im Test – Roguelite mit emotionaler Story? Kann das passen?

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„Children of Morta“ vom Indie-Entwickler Dead Mage und Publisher 11 bit Studios soll euch in eine zauberhafte Welt entführen und eine emotionale Geschichte rund um eine Familie voller Helden erzählen. Das Action-Rollenspiel setzt dabei auf eine großartig erzählte sowie inszenierte Geschichte und kombiniert diese mit dem Roguelite Feature. Wer bereits Roguelite Titel gespielt hat, der weiß, dass die einen ganz schön knackigen Schwierigkeitsgrad haben. Nach und nach muss der Spieler aus seinen Fehlern lernen und verbessert seine Attribute nach jeder Niederlage. Demnach findet man sich immer wieder auf denselben Level wieder und versucht diese zu bezwingen, doch wie kann man eine emotionale Geschichte erzählen, wenn das Spielprinzip darauf ausgelegt ist immer wieder von vorne zu beginnen? Wir haben den Titel ausgiebig getestet und verraten euch, ob die Rechnung der Entwickler aufgeht.

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https://youtu.be/_oapcHvc6UQ

“ Die Geschichte von „Children of Morta“ spielt in einem weit entfernten Land. Eine Fäulnis breitet sich im Land aus und eine tapfere Familie von Helden stellt sich dieser uralten sowie finsteren Macht. Seit Generationen sind sie die Wächter des Berges Morta, welcher nun von finsteren Wesen heimgesucht wird. Allerdings ist dies keine Geschichte über die Rettung des Universums, sondern die Geschichte der tapferen Familie Bergson, die zusammenhält, während die Welt um sie herum in Dunkelheit versinkt.

Der Alltag einer Heldenfamilie

In „Children of Morta“ dürfen die Spieler in verschiedene Charaktere der Heldenfamilie Bergson schlüpfen. Dabei stehen euch im Laufe des Abenteuers insgesamt sechs unterschiedliche Helden mit individuellen Fähigkeiten und Persönlichkeiten zur Verfügung. Ihr startet das Abenteuer mit John Bergson, dem Oberhaupt der Familie, der sich der Fäulnis mit Schwert und Schild entgegenstellt. Die Steuerung funktioniert dabei wie bei einem Twin-Stick-Shooter. Ihr steuert den Charakter mit dem linken Stick und greift mit dem rechten Stick an. Auf dem PC könnt ihr mit Maus sowie Tastatur als auch Controller spielen. Mit der Tastatur steuert ihr den Charakter mit den Tasten WASD und greift mit der linken Maus-Taste an. Wie in jedem Roguelite Titel üblich, gehört der Tod zum Lernen dazu, doch in „Children of Morta“ wird zudem eine emotionale Geschichte erzählt.

Die Helden in „Children of Morta“ sterben eigentlich nicht, da ein mysteriöser Kristall sie vor dem bevorstehenden Tod bewahrt und nach Hause teleportiert. Hierfür hat die Magie versierte Großmutter gesorgt. Eine schwierige Aufgabe liegt vor der Familie Bergson, denn seit Generationen trainieren sie und lernen den Umgang mit unterschiedlichen Waffen, um die Welt vor Gefahren zu beschützen. Sie leben auf dem Berg Morta und haben sich dem Schutz aller Lebewesen verschworen, doch eine Fäulnis breitet sich aus und bedroht alles Leben. Während John sich der Fäulnis im Wald stellt, schließt sich ihm seine tapfere Tochter Linda mit Pfeil und Bogen an. Beide kämpfen sich tapfer durch und berichten der Rest der Familie von ihren Entdeckungen. Onkel Ben, Johns Bruder, entflammt unverzüglich die Schmiede und stellt seine Schmiedekunst zur Verfügung, um die Waffen der Bergsons auf die drohenden Gefahren vorzubereiten. Hier kann der Spieler sein schwer verdientes Geld ausgeben, um die Basiswerte der Helden zu verbessern. So kann man die Schnelligkeit, Angriffskraft oder auch Lebenskraft aufwerten.

Nach jedem Sieg oder Niederlage kehren die Spieler ins Haus der Bergsons zurück und werden mit unterschiedlichen Zwischensequenzen begrüßt. So erfahren wir Stück für Stück immer mehr über die einzelnen Charaktere heraus. Wir sehen wie John sich liebevoll um sein hochschwangere Frau kümmert, wie Großmutter Margaret dicke Bücher wälzt, um nach der Ursache der Fäulnis zu suchen oder wie die Familie beisammen am Mittagstisch sitzt und plaudert. Zudem werden euch die einzelnen Helden nicht einfach zur Verfügung gestellt, sondern werden erst zu einem bestimmten Zeitpunkt clever integriert. Kevin zum Beispiel, der eigentlich als zu Jung zum Kämpfen erachtet wird, schleicht sich hinaus, um die Fäulnis zu bekämpfen. Nach einigen Zwischensequenzen der sich sorgenden Familie kehrt der Jungspund aufgeregt zurück, berichtet von seinen Heldentaten und wie er diese ohne einen Kratzer überstanden hatte. Natürlich holt er sich eine Standpauke der Eltern ab, doch nach einem kurzen Zögern entscheiden sich beide Eltern dazu Kevin den Kampf gegen die Fäulnis zu erlauben. Ab dem nächsten Ausflug in einen Dungeon steht euch Kevin dann als weiterer Kämpfer zur Auswahl. Die weiteren Helden werden ebenso aufwendig vorgestellt und dürfen sich dem Kampf anschließen.

Mit Diversität zum Erfolg

Wie eingangs erwähnt spielen sich alle Charaktere unterschiedlich und stellen dem Spieler unterschiedliche Fähigkeiten zur Verfügung. Während sich Mark wie ein Shaolin-Monk auf seine Fäuste verlässt und einiges einstecken kann, setzt Kevin auf Schnelligkeit und Tarnung, während John wiederum mit Schwert und Schild als einziger Charakter in der Lage ist zu Blocken. Die kleine Lucy ist eine angehende Magierin und schleudert den Gegnern Feuerkugeln entgegen, Linda setzt ihren Bogen zur Verteidigung ein und Joey schwingt seinen schweren Hammer. Jeder Charakter bietet einen anderen Kampfstil und verlangt vom Spieler jeweils einen anderen Spielstil. Zudem steigen die Charaktere im Level auf und schalten in einem übersichtlichen, aber dennoch umfangreichen Fähigkeitsbaum neue Fertigkeiten und Angriffe frei. Trotz eines Lieblingscharakters, in meinem Fall Lucy und Linda, war ich dennoch stets motiviert auch die anderen Charaktere zu spielen, da jeder Held besondere passive Fertigkeiten für alle Familienmitglieder freischaltet. Kevin zum Beispiel schaltet auf Stufe 4 die Fertigkeit „kluger Junge“ frei, wodurch der kritische Schaden alle Helden erhöht wird, Mark schaltet die Fertigkeit „Leichtfüßig“ frei, wodurch sich der Ausweichbalken aller Helden schneller wieder füllt und John erwirbt mit Stufe 4 die Fertigkeit „vom gleichen Blut“, wodurch die maximale Gesundheit aller Helden erhöht wird. Jeder Charakter steuert auf diese Weise insgesamt vier zusätzliche passive Fertigkeiten bei.

Darüber hinaus lassen sich weitere Vorteile durch das Buch Rea freischalten. Großmutter Margaret, die ihr zufällig in den Dungeons antrefft, schaltet neue Kapitel des Buches frei. Hier lassen sich mit dem schwer verdienten Geld (Mord) einzelne Kapitel aufwerten, wodurch ihr zum Beispiel mehr Erfahrungspunkte oder auch Morv sammeln könnt. Und als wäre dies nicht genug, könnt ihr auch noch in den zufällig generierten Dungeons auf genug Hilfsmittel setzen, die euch euren Spieldurchlauf deutlich erleichtern sollten. So findet ihr „göttliche Gefallen“, „Zauber“ oder auch „Obelisken“, die euch allesamt unterschiedliche temporäre oder permanente Boni für den Durchlauf gewähren. Unter anderem könnt ihr dadurch hilfreiche Begleiter erhalten oder eure Angriffe fügen den Feinden zusätzlich Giftschaden zu. Während ihr die göttlichen Gefallen nur aufsammeln braucht, um deren Wirkung zu erhalten, entscheidet ihr selbst wann ihr die Zauber oder die Obelisken aktiviert. Zauber sind nichts Anderes als Verbrauchsobjekte, die ihr zufällig in Kisten findet und die Obelisken finden sich verstreut auf der Karte. Zudem könnt ihr sogenannte „göttliche Reliquien“ sowie „Runen“ aufsammeln. Während die „göttlichen Reliquien“ euch zusätzliche Fertigkeiten verleihen, wie einen Drachen heraufbeschwören oder einen Obelisken aufzustellen, der eure Werte in einem bestimmten Bereich stark verbessert, verleihen die Runen euren Fähigkeiten zusätzliche Eigenschaften, so kann eine Rune zum Beispiel dem Standardangriff zusätzlichen Feuerschaden hinzufügen oder Lucys Wirbelsturm teilt sich in drei kleine auf oder explodiert. Für jeden Charakter existieren angepasste Runen im Spiel, sodass auch hier eine Menge Vielfalt zustande kommt.

Damit die zufällig generierten Dungeons nicht zu schnell langweilig werden wurden zudem einige Mini-Spiele und Rätsel eingebaut. So müssen wir uns das mal in einer Arena behaupten, um an eine begehrte Truhe zu kommen, mal müssen wir eine Runde „Pong“ spielen oder aber Schalter in einer bestimmten Reihenfolge aktivieren. Dadurch bleiben die Dungeons auch nach unzähligen Stunden unterhaltsam und frisch. Trotz aller Hilfen bleibt „Children of Morta“ ein beinhartes Action-Rollenspiel, wo der Heldentod zum Alltag gehört. Nach knapp 17 Spielstunden und etlichen Toden hatte ich den Endboss endlich besiegt, doch das Gefühl alle Geschichten und Ereignisse erlebt zu haben hatte ich nicht. Umso mehr war ich erfreut zu sehen, dass nach dem Abspann alle Bereiche weiter erforscht und die Helden weiter aufgelevelt werden konnten.

Fazit

„Children of Morta“ ist eine Überraschung, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Die Geschichte ist äußerst spannend inszeniert. Trotz der Pixel Optik schaffen es die Entwickler von Dead Mage Emotionen glaubhaft und vor allem nachvollziehbar zu transportieren. Die Charaktere sind keine bloßen Abziehbilder typischer Helden, sondern besitzen alle eine tiefgründige Persönlichkeit. Das ist eine durchaus erfrischende und überaus motivierende Idee dem eingefahrenen Roguelite Genre neues Leben einzuhauchen. Bisher war mir nicht klar, wie gut eine durchdachte und emotionale Geschichte in dieses Konzept passen könnte, aber „Children of Morta“ beweist eindeutig das dies nicht nur möglich ist, sondern zum Standard werden sollte. Ich hatte echt meine Schwierigkeiten das Spiel einfach zu beenden. Nach jedem Tod oder abgeschlossenem Abschnitt, wollte ich unbedingt mehr über das wundersame Land sowie die Familie Bergson erfahren. Dank diesem Titel fühlte ich mich an die glorreiche Zeit der Rollenspiele zurückversetzt, in denen die Geschichte, deren Charaktere sowie Welt im Mittelpunkt standen und nicht irgendwelche Überraschungsmechaniken. Darüber hinaus kann das komplette Abenteuer lokal mit einem Freund im Koop gespielt werden. „Children of Morta“ ist seit dem 03. September 2019 für PC erhältlich. Ein Release für Switch, Playstation 4 und Xbox One erfolgt am 13. Oktober 2019.

Aus diesem Grund bewerte ich Children of Morta mit folgender Wertung:

9 von 10 Punkte