Lange habe ich hin und her überlegt ob ich das Review zu Rise of the Ronin wirklich schreiben soll. Leider ist in den letzten Wochen und Monaten die Zeit etwas knapp geworden und ich habe doch tatsächlich vergessen das Spiel auf die Liste zu setzen. Dennoch denke ich habt ihr meine ehrliche Meinung zum Spiel verdient, auch wenn sie anders ausfällt wie bei vielen Anderen! Immerhin konnte das Spiel auf Metacritic noch 76 von 100 Punkte bekommen. Beginnen wir aber erst einmal wie immer mit dem Trailer des PS5 exklusives für euch…
https://www.youtube.com/watch?v=upZexuGPlfE
Ein wirklich hervorragender Trailer mit einer großen Geschichte erwartet uns. Als zwei Geschwister bei einem Überfall auf ein Dorf von einer Vereinigung von Kriegern aufgenommen werden, den versteckten Klingen, beginnt eine große und interessante Geschichte. Als Zwillingsklingen erzogen können die beiden sich aufeinander verlassen und sterben für den Jeweils Anderen. Verbunden durch die Macht und das Vertrauen sind beide Klingen nahezu unbesiegbar. Doch es kommt wie es kommen muss und eines der beiden Kinder wird besiegt. Der jeweils andere, für das ihr euch entscheidet, geht den Weg eines Ronin alleine um den Partner zu finden oder zu rächen!
Zerstörte Hoffnungen
Nach dem Riesenerfolg von Ghost of Tsushima ist Rise of the Ronin ein Spiel das in große Fußstapfen treten will. Leider beginnen wir direkt mit einigen zerstörten Hoffnungen. Beginnen wir gleich vorab bei der Grafik! Rise of the Ronin kommt nicht im geringsten an die Schönheit eines Ghost of Tsushima ran. Auch wenn der ehemalige PS4 Titel Ghost of Tsushima ein absoluter Megahit war so beruft er sich auf die Leistung der Last-Gen Konsole.
Im Test zu Ghost of Tsushima konnte das Spiel auf Playstation 4 Pro damals satte 10 von 10 Punkte abräumen! Rise of the Ronin wirkt aber optisch wesentlich schlechter. Das liegt zum Einen an der Stimmung und Inszenierung, zum Anderen aber auch an der schlechten Umsetzung.
Optisch bietet uns Rise of the Ronin 3 Modi: FPS, Grafik und Raytracing. Den Raytracing Modus will ich schon garnicht ausprobieren, da alleine der Grafikmodus schon eine Beleidigung für die Augen ist. Er läuft und ist spielbar, aber das Spiel ruckelt und wirkt unsauber. Der FPS Modus hingegen wirkt zügig, vereinfacht die Grafik abber. Das führt zu unschönen Szenen die manchmal wirken wie ein K.I. hochskaliertes Fortnite.
Es bleibt also nur der etwas ruckelige und laggende Grafikmodus, was das Spiel nicht einfacher macht aber auch nicht sonderlich schöner. Spiele wie Elden Ring können im Test weitaus mehr überzeugen! Selbst mich als Spieler der Elden Ring nicht mag weil es zu schwer ist, hat Elden Ring mehr motiviert!
Das Gameplay macht so weiter
Die Drei Schwierigkeitsgrade teilen das Soulslike ein wenig auf. So sollen auch Storyfans in den Genuss des Spieles kommen, das sich nicht als klassisches Soulslike versteht. Leider merken wir davon recht wenig. Selbst Standardgegner können teilweise zu großen Schwierigkeiten führen. Wir müssen, wie in Soulslikes üblich auf die Millisekunde genau parieren, blocken, ausweichen, kontern und angreifen. Dabei sind oftmals selbst die „kleinen Gegner“ schon ein Problem.
Die Schwierigkeit ist selbst auf dem kleinsten Schwierigkeitsgrad schon recht happig. Ich habe nichts gegen eine Herausforderung aber der Kraftunterschied zwischen Spieler und Gegner hat einfach Null Realismus. Im Katanakampf sterben wir nach 3 Streichen unseres Gegners, unser Gegner aber nichtmal nachdem wir ihm die Brust aufgeschlitzt und anschließend das Schwert in die Brust gerammt haben. Bei sowas bin ich dann enttäuscht.
Das Problem ist aber auch das sich das Spiel stark an moderner Open World Massenware orientiert. So finden wir unzählige Nebenmissionen die uns die Karte zuspammen. Eine große Welt in der wir kaum einen roten Faden finden und ständig suchen müssen. Dazu Nebenmissionen und Sammelerfolge wie „Katzen streicheln“ mache in einem so brutalen Spiel kaum den Eindruck als wären sie durchdacht.
Wo Schatten sind ist auch Licht!
Dennoch kann man natürlich über ein Spiel meckern so viel man will, man findet aber auch Gutes! Zum einen ist der Charaktereditor super gemacht! Wir spielen mit einer idividuellen Spielfigur und individueller Waffenwahl. Wäre das Kampfssystem in kleineren Schwierigkeitsgraden etwas vereinfacht wäre das Ganze auch sicherlich spielbar. Versteht mich nicht falsch, Souslike Fans da draußen werden es vielleicht zu einfach finden! Ich jedoch als Action Fan und Asien Fan finde es schrecklich so spielen zu müssen.
Die Grafik, die wir euch in den offiziellen Pressescreenshots hier zeigen ist in der Praxis leider nicht im Ansatz so schön. Glaubt mir ich habe gerade erst einen neuen OLED TV gekauft mit speziellen Gamingfunktionen wie 120Hz, VRR und mehr um das gegenzuchecken. Nein die Grafik ist und bleibt unschön. Dafür ist die Spielwelt allerdings sehr schön gestaltet. Wir finden viele tolle Stelle im Spiel und viele tolle Verstecke die ich in meinen Spielstunden teilweise fast übersehen hätte.
Auch die Gestaltung von Nebencharakteren, Nebenmissionen sowie die Entscheidungsfreiheit im Spiel begrüße ich sehr! Die Charakterquests sind sehr fokussiert auf die Spielfiguren denen wir begegnen und mit denen wir Freundschaften schließen können auch Sound und Musik haben mir absolut Zugesagt.
Fazit und Bewertung
Rise of the Ronin ist ein mittelmäßiges Soulslike. Die Entwickler von Koei Tecmo setzen hier auf ein unverbrauchtes Setting! Das Setting ist super, die Welt schön gestaltet, läd allerdings nicht wirklich zu Erkundungen ein. Die Grafik ist eine Frechheit wenn man bedenkt wie Ghost of Tsushima auf PS4 ausgesehen hat. Beide Spiele kombinieren eine Open World, Rise of the Ronin kommt aber nicht im geringsten an den PS4-Hit dran. Das Ganze erinnert mich stark an den Skull and Bones Test.
Ein Soulslike mit Einsteigerfreundlichem Schwierigkeitsgrad für Anfänger!? So bewirbt man das Spiel. Auf hohem Schwierigkeitsgrad werden sich Soulslike Fans sicherlich über das flüssige Kampfsystem freuen das verdammt gut gemacht ist. Anfänger und Gelegenheitsspieler werden aber selbst auf dem kleinsten Schwierigkeitsgrad mit der nicht ausbalancierten Gegnerstärke überrannt.
Bosskämpfe sind sehr herausfordernd. Im einfachsten Schwierigkeitsgrad habe selbst ich gelernt Bosse zu überwinden, die Kosten hierfür sind aber sehr hoch gewesen. Schweiß, Frust und Agression waren Teil der Spielerfahrung, selbst auf der Schwierigkeit „…um die Story zu genießen“. Lasst euch also nicht blenden, einfach ist hier garnichts!
Leider konnten mich Optik und Umsetzung nicht überzeugen. Rise of the Ronin wirkt wie das ungewollte Kind von Asassins Creed Odyssey und Elden Ring, aufgebläht mit belanglosen und langweiligen Nebenmissionen und einer schlecht ausbalancierten Spielerfahrung. Ich bin mäßig begeistert auch wenn ich die Idee hinter dem Spiel absolut feiere. Die Story und die Idee eines zweigeteilten Kampfsystems sind super. Wäre das Ganze nun Einsteigerfreundlicher, so wie es eigentlich auch kommuniziert war, die Optik wesentlich besser, könnte ich dem Spiel auch ordentliche Punkte geben. So komme ich leider auf maximal:
6 von 10 Punkte