Optisch kann man an Wolfenstein Youngblood absolut nichts aussetzen. Wäre nicht die Crux mit dem zwangweisen Multiplayer und der teilweise etwas hadernden K.I. könnte man durchaus von einem gelungenen Titel sprechen. Der Zwang sich ständig auf 2 Charaktere konzentrieren zu müssen, von denen einer kaum brauchbar reagiert, vielleicht maximal eine gute Schützenhilfe darstellt, stirbt dieser Charakter allerdings sind wir auch selbst tot und werden an den Levelanfang zurückgesetzt. Solche Dinge nerven, vor allem wenn wir der K.I. keinerlei Befehle erteilen können wie „bleib“, „Position verteidigen“ oder ähnliches. Wäre das möglich könnten wir mit dem zweiten Charakter, den wir selbst nicht aktiv beeinflussen können, es sei denn wir spielen auch zu zweit, wirklich etwas anfangen.
Das schmälert insgesamt ein wenig den Spielfluss und den Spielspaß. Zu oft musste ich im Solotest ein Level komplett neu beginnen, nur weil die K.I. mal wieder statt zu flüchten einfach nicht hinterher gekommen ist, oder einfache Stunteinlagen wie den Doppelsprung scheinbar garnicht beherrschen mag. Das man den zweiten Charakter nicht ausschalten kann nervt daher umso mehr.
Ebenfalls neu: Wir besuchen bereits im Spiel die gleichen Schauplätze öfters. Wir wiederholen Level, müssen teilweise zurück um Geheimnisse später aufzudecken, erledigen Missionen im einen Bezirk um dann im anderen Bezirk den Rest zu erledigen und wieder zurück zu kommen um weiter zu machen. Das ist zwar löblich, acht die kurzweilige Ballerunterhaltung aber meiner Meinung nach auch nur unnötig kompliziert, da wir in jedem Bereich neuerdings auf Gegner treffen die wir nicht besiegen können und gerade zu beginn auch Geheimnisse, die wir nicht lösen können, obwohl sie direkt vor unserer Nase liegen, weil wir erst weiterspielen müssen um später ein viertes oder fünftes Mal zurück zu kommen.
Das gibt Wolfenstein Youngblood zwar eine ganz neue Spieltiefe, das ist allerdings nicht das was wir von einem Wolfenstein erwarten würden. Das macht aus einer sinnfreien Ballerorgie ein Spiel mit Anspruch und Planung. Eigentlich positiv aber das ist eben nicht das was wir uns von Wolfenstein erwarten.