Totales Mittelmaß
Auch Grafisch schwankt der Titel ziemlich stark zwischen wunderschön und geht so. Während die erwähnten Zwischensequenzen sowie Kämpfe nur so vor Effekt-Feuerwerk strotzen, sind die Texturen in der Semi-Open-World matschig und trist. Ärgerlich sind auch die zahlreichen Ladezeiten, die bei jedem Ortswechsel eintreten. Vor allem wenn man sich auf die Suche nach den Dragon Balls macht, werden die Ladezeiten zu einer einzigen Qual. Doch auch die Suche nach den Dragon Balls ist alles andere als zufriedenstellend, da der Wunsch viel zu mickrig ausfällt. Entweder wir beleben einen bereits besiegten Boss oder wir wünschen uns Geld, Z-Kugeln oder seltene Items. Später kann man sich sogar drei Wünsche auf einmal genehmigen, doch bei diesen Belohnungen macht es den Braten auch nicht mehr fett.
Eine weitere unausgegorene Spielmechanik findet sich im Rollenspiel-System wieder. Auch hier greifen die Mechaniken nicht tief genug ins Spielgeschehen ein. Wie bereits erwähnt liefern uns die Nebenaufgaben viel zu wenig lohnenswertes, hiermit sind auch die Erfahrungspunkte gemeint. Während ein Levelaufstieg nach dem bewältigen von Nebenmissionen größtenteils ausbleibt, erleben wir wie Son Goku und Co. nach einem Bosskampf teilweise gleich vier Stufen auf einmal aufsteigen. Wer also außerhalb der Hauptkampagne seinen Charakter aufleveln möchte, um die Bosskämpfe leichter zu gestalten, der muss ziemlich lange Grinden, denn wer alle möglichen Nebenaufgaben abgeschlossen hat und höchsten nur einen Level aufgestiegen ist, dem bleiben nur noch die nervigen Zufallskämpfe, um weiter im Level zu steigen. Diese werfen jedoch so wenig Erfahrungspunkte ab, dass man damit Stunden beschäftigt sein müsste, um nur ein Level aufzusteigen. Wenn man zum Beispiel über 100.000 Erfahrungspunkte für das nächste Level benötigt, dann geben die Zufallskämpfe höchstens 5.000 Erfahrungspunkte ab.
Eine bessere Mechanik, um seine Kämpfer zu verbessern stellen da die Trainingseinheiten dar. Hier lassen sich neue Spezial-Attacken erlenen wie das lenkende Kamehameha. Zuvor muss man jedoch im Skill-Tree die bereits erlernten Techniken verbessern, wozu man die sogenannten Z-Kugeln benötigt. Diese können beim Erkunden in der Welt eingesammelt werden, bei Shenlong gewünscht werden oder aber durch Kämpfe verdient werden. Schade nur, dass der Skill-Tree stets an die Story gebunden bleibt und viele Angriffe erst zu bestimmten Zeiten im Abenteuer weiter ausgebaut und verbessert werden können. Auch sollte man nicht vergessen die neu erlernten Angriffe im Schnellmenü auszurüsten.
Eine viel bessere und spannendere Rollenspiel-Mechanik stellt das sogenannte Community-Board dar. Hier platzieren wir auf unterschiedlichen Feldern Medaillen von unterschiedlichen Dragon Ball Charakteren, die uns wiederum mit permanenten Boni belohnen. Verknüpfen wir gar bestimmte Charaktere mit einander, dann gewähren sie uns sogar noch bessere Boni. So steigern wir zum Beispiel unsere Angriffskraft, unsere Verteidigungswerte oder steigern die Dauer von Essensboni. Insgesamt hätte man sich jedoch die Rollenspiel-Mechanik auch schenken können, da die Levelaufstiege der Charaktere immer durch die niedrigen Belohnungen aus Nebenaufgaben und Zufallskämpfen klein gehalten werden.
Eine weitere nervige Angelegenheit konnte auch „Dragon Ball Z: Kakarot“ nicht aus der Welt schaffen. Wie in jedem Dragon Ball Titel zuvor ist es auch hier immer noch ein Muss den Boss zu besiegen, obwohl es in der Serie meistens anders war. Son Goku und seine Freunde waren vielen Gegnern meist unterlegen, das wird auch im Spiel deutlich, denn trotz eines Sieges bekommen wir in der nächsten Zwischensequenz die Niederlage unseres Kriegers präsentiert. Hier hätten die Entwickler andere Wege gehen müssen. Zudem fehlen mir als Dragon Ball Fan viele kleinere Momente, die ich gerne noch selbst gespielt hätte, wie Son Gokus anstrenge Reise über den Schlangenpfad, die einige Hindernisse für ihn bereit hielt. Im Spiel wird dieser Pfad nur beiläufig erwähnt.
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