Es ist soweit! Nachdem wir bereits unsere ersten musischen Ausflüge mit Ragnarock (Hier im Test) machen durften kommen wir zu dem wahrscheinlich vielversprechendsten Titel in diesem Bereich, der aktuell für Playstation VR2 erhältlich ist. Mit Unplugged, das es bereits seit 2020 für den PC gibt, bekommen wir von Vertigo Games was auf die Ohren das uns begeistern soll. An dieser Stelle gleich vorab… das ist genau meine Musikrichtung Classic Rock, Hard Rock, Metal und solche Dinge… ich liebe es… ABER das ist mein erster Ausflug mit Unplugged gewesen, die PC VR Geschichten sind uns zwar nicht fremd aber meist aufgrund von Leistung und komplizierten Aufbauten, mit der uns zur verfügung stehenden Hardware, nicht durgesetzt worden. Wir sind bisher auf PSVR und Meta Quest 2 geblieben. Ob das was zu sagen hat? Entscheidet selbst! Beginnen wir aber erst einmal mit dem Trailer damit auch alle Konsoleros auf dem Stand der Dinge sind und wir wissen was wir erwarten…
https://www.youtube.com/watch?v=g-O0kE4qX88
Vertigo Games beschert uns ein Rythmusspiel auf eine etwas andere Art, kein Button smashing, keine extra Gitarre die wir kaufen müssen, wobei ich an dieser ehrlich sagen muss das ich ein Guitar Hero Live VR auch extrem gefeiert hätte, wir spielen Luftgitarre und zwar professionell. Hört sich im ersten moment etwas blöd an, aber klickt nicht direkt weiter, sondern lest ob isch das lohnt! Ihr kennt mich mittlerweile ein wenig und wisst das ich bei Neuheiten immer Feuer und Flamme bin und gerade die Idee Luftgitarre zu spielen, zu Songs die ich mag, klar, das ist irgendwo ein Stück Kindheit für mich, also habe ich mich sehr gefreut das wir das Spiel zum testen gestellt bekommen haben und habe es natürlich auch liebend gerne für euch ausprobiert.
Der Beginn einer Karriere
Wie ihr bereits im Trailer gesehen habt beginnen wir das Spiel mit einem kleinen Tutorial durch das uns Russell John Parrish führt. Der 1970 geborene Musiker war zwischen 1993 und 2019 bei verschiedenen Bands wie Steel Panther, War & Peace, Fight und Metal Skool untergekommen. Aktuell ist er bei Steel Panther unter dem Namen Satchel bekannt. Vorher hat er auch Russ Parrish oder Ricki Ratchet als Künstlernamen benutzt. Aber genug zu unserem Star des Spieles, den sowieso die meisten von euch nicht kennen werden, es geht ja hier darum wie viel Bock das Game an sich macht.
Die Bedienung des Spieles ist recht einfach und vor allem schnell erlernt. Ihr braucht lediglich mit dem virtuellen Plektron schlagen und dabei die virtuelle Gitarre, die eurer Hand folgt, mit den Tasten am VR Sense Controller zu bedienen und dabei natürlich die Hand an der richtigen Stelle zu haben. Das Klingt einfach, ist es im Prinzip auch, wird aber schnell anspruchsvoller denn natürlich sind die guten alten Rock Stücke nicht immer sehr langsam und leise gewesen.
Eine Chance für Motion Sickness besteht bei dem Spiel jedenfalls nicht, ihr steht sowieso nur an der gleichen Stelle und macht genau das was dieses Spiel ausmacht, ihr spielt die Gitarre. Das klingt nach wenig, macht aber unheimlich Laune! Vor allem ist es auch anspruchsvoll, weil es eben nicht bei den beiden Tasten vom Anfang bleibt sondern ihr auch schnell Dinge wie ein Vibrato erlernt, das zusätzliche Punkte gibt und natürlich auch die Schwierigkeit anhebt.
Das hat mir gefallen
Die gestaltung von Unplugged ist gut gelungen. Das Spiel schmeißt euch in ein Menue von dem aus ihr die alben anschauen und freischalten könnt. Ihr sucht ecuh Alben aus und blättert dann durch die Singles, wählt schwierigkeit und euren bevorzugten Auftrittsort aus und könnt dann sofort loslegen. Kommt etwas neues dazu erscheint ein kurzes Introvideo mit Satchel das euch die neuen Funktionen näherbringt. Von der reinen Art und Weise her ist das super gemacht! Ich könnte mir das kaum besser vorstellen, das Einzige was ich an dieser Stelle bemängeln möchte ist die Tatsache das die Menues manchmal nicht ganz optimal funktionieren. So ist es teilweise etwas fummelig den richtigen Song einzustellen, da ich entweder die Singles garnicht durch schalte aber die sich wie wild drehen und 2 oder 3 Songs später erst stehen bleiben.
Im Spiel selbst ist die Steuerung präzise genug um ordentlich abrocken zu können, die Gitarre bleibt glücklicherweise immer an Ort und Stelle und auch die verschiedenen Lokalitäten machen echt Laune. Schön ist auch das die komplett durchgestylt sind, wir können uns also auch umdrehen und sehen da noch Details, die sich lohnen. Während der Musik haben wir zwar keine Möglichkeit dazu aber am Schluss lohnt sich der Blick über die Schulter durchaus.
Die Songliste von Unplugged PSVR2
Die Songliste von Unplugged beinhaltet einige große Namen der Szene, wie Tenacious D, Ozzy Osbourne oder The Offspring. Jedoch finde ich persönlich liest sich vieles wie die B-Auswahl an Songs der jeweiligen bands und man hätte sicherlich einige bessere Songs zur Auswahl gehabt
- Alt-J – Left Hand Free
- Bumblefoot – Overloaded
- The Clash – Should I stay or should I go
- Dandy Warhols – Behemian like you
- The Electric Alley – Searching for the truth
- Extreme – Get the Funk out
- Freak Kitchen – My new hair cut
- Garbage – I think I’m paranoid
- The Hives – Hate to say i told you so
- Jet – Are you gonna be my girl
- The Knack – My Sharona
- Louis and the Shakes – On One
- Lynch Mob – Wicked Sensation
- Lynyrd Skynyrd – Free Bird
- Norman Greenbaum – Spirit in the Sky
- Ozzy Osbourne – Flying High Again
- Rush – Tom Sawyer
- Steel Panther – Eyes of the Panther
- T. Rex – Children of the Revolution
- The Offspring – The kids aren’t alright
- The Yeahtones – Lightning
- Tenacious D. – Roadie
- Weezer – Say it ain’t so
Weitere Songs werden im laufe des Spieles freigeschaltet. Zusätzliche DLC´s gibt es ebenfalls, diese werden aber vermutlich erst mit der Zeit ins Spiel integriert:
Das Riff Pack:
Gossip – Standing In The Way Of Control
Muse – Won’t Stand Down
Rob Zombie – Crow Killer Blues
Slayer – South Of Heaven
Das Pantera Pack:
Becoming
Cemetery Gates
Cowboys from Hell
I’m Broken
Diese sind jedoch zum start auf Playstation VR2 und auch bis heute noch nicht erreichbar für Playstation Nutzer. Eine garantie dafür das sie irgendwann kommen werden haben wir ebenfalls nicht.
Fazit und Zusammenfassung
Unplugged aus dem Hause Vertigo lässt uns in Bars abtauchen in denen wir einige der besten Songs aus 30 Jahren Rockgeschichte spielen dürfen. Das Spiel ist sehr gut spielbar und bietet einen guten und leichten Einstieg. Die Analogieen zu Spielen wie Guitar Hero und Rock Band sind natürlich deutlich zu spüren, zeichnen sich aber nicht so stark ab, als das man hier von einer Kopie sprechen könnte. Unplugged verbreitet seinen ganz eigenen Charm indem es das spielen der Luftgitarre auf ein neues Level hebt. Ich selbst war sowohl von der Optik als auch von der Umsetzung begeistert und muss natürlich auch hier wieder sagen das die Wertung vor allem darauf basiert was hier versprochen wird. Wir bekommen kein 3D Actionfeuerwerk oder einen Horrortitel zum VR Headset vollschwitzen, aber das will Unplugged auch garnicht sein.
Entwickler Vertigo Games hat bereits eine ganze Hand voll VR Spiele programmiert und bringt Erfahrung mit. Neben dem jüngst angekündigten Another Fishermans Tale stammen auch Spiele wie Maskmaker (Hier im Test) , Star Treck Bridge Crew oder das preisgekrönte After the Fall (bald bei uns im PSVR2 Test) von Vertigo Games. Diese Erfahrung merkt man dem Studio an und das mündet natürlich auch in einem sauber programmierten Spiel das genau das liefert was es verspricht! Die einzigen Abzüge die ich hier fairerweise geben muss basieren auf der Tatsache das ich viele der Songs eben nur als B-Auswahl empfinde und auch die Bandauswahl für ein Pottpourie aus dem besten der Rockgeschichte etwas mäßig finde. Ich vermisse epische Songs wie „i would do anything for love“ von Meat Loaf, als 12 Minütige Herausforderung, Bon Jovi „its my life“ oder „Bed of Roses“, die white stripes mit ihrem ikonischen „seven Nation Army“, den Song kennt heute gefühlt noch Jeder, aber auch Songs wie „Paradise City“ oder „November Rain“ von Guns´n´roses…. Gut das wir hier kein Metallica oder AC/DC bekommen werden war klar, wobei ich Thunderstruck sowas von gefeiert hätte, genauso wie „Nothing else matters“ oder „Enter the Sandman“, auch ein kleiner Seitenhieb mit Dragonforce „Through the fire and flames“ wäre sicherlich sowas von genial gewesen!
Kurzum das Spiel ist echt gut geworden nur die Song Auswahl passt mir nicht so ganz, da vermisse ich viel zu viel was für mich tausend Mal besser zum Spiel gepasst hätte. In meinen Augen sind die besten Songs dieser Zeit leider komplett nicht vorhanden und selbst die Songs der großen Namen wie Tenacious D hätten ruhig etwas rebellischer sein können. Auch ein Storymode fehlt mir so ein wenig, der rote Faden, der uns durch die Auftritte leitet und uns erzählt was wir als nächstes machen sollen. Aus diesem Grund muss ich leider ein paar Punkte abziehen, komme dennoch auf eine gute Wertung und eine Kaufempfehlung:
7 von 10 Punkte