Puh, es ist jetzt schon durchaus eine Weile her das wir uns das letzte mal mit der Yakuza Serie beschäftigt haben. Privat mag ich die Yakuza Serie durchaus bereits seit den Zeiten auf der Playstation 2 und auch Protagonist Kazuma Kiryu ist wie ein alter Freund. Auch wenn wir mit Kiryu eigentlich nicht mehr so viel zu tun hatten und eigentlich schon langsam Freundschaft mit dem bekloppten Ichiban geschlossen hatten, ist Kiryu nie ganz verschwunden. In Like a Dragon: Infinite Wealth, dem achter Teil der Yakuza Serie wird er allerdings neben Ichiban als Co-Protagonist zurückkehren, weshalb einige Lücken in der Geschichte geschlossen werden müssen. In der Geschichte mit Ichiban taucht Kiryu ein paar mal im Hintergrund und als Nebenfigur auf, weshalb es nicht verwundert das wir uns um genau diese Zeit kümmern müssen, in der die beiden quasi nebeneinander und doch getrennt agiert haben. Klingt interessant!? Wir werden es sehen!
https://www.youtube.com/watch?v=uWswnDA-hTU
Eigentlich ist Kazuma Kiryu tot, doch sein Ruf eilt ihm voraus. Der Geist des Drachen von Dojima, wie man Kiryu nannte, ist nicht gestorben. So ist es auch nicht verwunderlich das die Geschichte die hauptsächlich im Yokohama-Distrikt Isezaki Ijincho spielt euch tief in die Geschichte der Konflikte dieser Region hineinführt. Die Yakuza ist eigentlich so gut wie ausgerottet und nur noch wenige Clans kämpfen ums überleben. Das Nachtleben und die organisierte Kriminalität verändern sich, die Welt wird brutaler und Kiryu wird von seinen alten Feinden aufgespürt. So wird Kiryu gezwungen als Drache von Dojima wiederaufzuerstehen und sich den Weg in seine Freiheit zu erkämpfen. Ob das, was hierzulande derzeit nur digital zu kaufen ist und das auch noch zu einem recht hohen Preis wirklich gut ist haben wir für euch geklärt, genauso warum wir den Preis recht hoch finden…
Yakuza 7 .5
Mit Like a Dragon: the Man who erased his name erhalten wir Einblick in die Zeit in der Kazuma Kiryu nichtmehr zum Teil der Yakuza Serie gehörte. Das bedeutet gleichzeitig das dieses Spiel fast schon als reines Fan-Feature gedacht ist. Zwar haben wir ein vernünftiges Ende und einen vernünftigen Start, jedoch werden für Neueinsteiger jede Menge lose Fäden in der Luft hängen. Wer ist Kazuma Kiryu, wie ist es soweit gekommen, wer ist die Omi Allianz oder der Dojima Clan, warum ist Kazuma auch der legendäre Drache von Dojima und vor allem was sollen diese behämmerten Waffren wie ein Spinnenfadenwerfer oder dergleichen!?
Wer natürlich nicht in die epische Geschichte von Kazuma Kiryu hineingewachsen ist der wird Like a Dragon Ga zwar spielen können, für den dürfte es aber schwer werden, wenn man komplett ohne Vorwissen an die Geschichte herangeht. In dem Sinne solltet ihr keinesfalls mit Gaiden anfangen, sondern lieber deutsch weiter vorne. Je nach Konsole die ihr zur Verfügung habt muss es natürlich nicht auf der Playstation 2 sein, aber es würde schon Sinn machen vorher ein paar ältere Teile nachzuholen.
Like a Dragon Gaiden: the man who erased his Name (ich hasse es schon jetzt diesen Titel dauernd zu schreiben) ist weniger eigenständig als es sein sollte und lehnt sich storymäßig, von der Logik und natürlich auch vom Gameplay her stark an den siebten Teil an. Als „Brücke“ zu Teil 8 wird es perfekt funktionieren aber als eigenständiger Titel eher nicht.
Die Story (geringe Spoilerwarnung)
Kiryu ist tot, aber natürlich ist sein tot fingiert. Als Gegenleistung für sein Ableben erhalten seine alten Freunde und vor allem das Waisenhaus und dessen Leiterin, auf die Kiryu seit einigen Teilen sehr viel Wert gelegt hatte, ausreichend Unterstützung um gut über die Runden zu kommen. Im Gegenzug erscheint Kiryu nur noch bei besonderen Anlässen, muss Aufträge in den Schatten erledigen und Bodyguard für betrunkene Mädchen mächtiger Personen spielen. Er bleibt quasi im Hintergrund als Echo, Schatten oder Geist, bleibt aber seiner Seele und seiner Leidenschaft, dem kämpfen durchaus treu.
Doch die Vergangenheit holt Kiryu ein. Sein tot kann nicht echt sein, das hat sich die Omi Allianz, die einst seine Fammilie, den Dojima Clan ausgerottet hatte immer gesagt und so begann eine Jagd die Jahre gedauert hatte. Als Kiryu letztlich in den Straßen von Yokohama und Sotenbori aufegspürt wird kommt es zum Eklat. Die Omi Allianz stellt ihm eine Falle und fordert somit den Zorn des legendären Drachen von Dojima heraus. Kiryu erwacht zu alter Stärke und neuem Kampfeswillen, um seines Lebens willen, das nun mehr als je in Gefahr ist. So kommt der alte Yakuza Krieger wieder auf die Beine und entfesselt nicht nur seine Wut.
Das erwartet euch und das halten wir davon
Like a Dragon Gaiden ist ein typisches Yakuza Spiel und hält sich ganz an das Versprechen der Voregänger. Wir erleben eine bunte Neonwelt mit vielen interessanten Orten in Sotenbori und Yokohama, auch wenn wir uns fast ausschließlich auf den Bereich konzentrieren den wir aus Yakuza 7: Like a Dragon bereits kannten. Das ist ein wenig befremdlich denn für mich sieht das massiv nach recycling aus. Wir finden quasi die komplette Spielwelt aus dem siebten Teil wieder. Hier haben sich die Macher von Riu Ga Gotoku Studios wirklich mal nicht viel einfallen lassen. Ich war wirklich enttäuscht als ich das Spiel der Sega Tochter, die sich mittlerweile in der Umstrukurierung befindet angetestet habe. Wir hatten schon seit längerer Zeit keinen Yakuza Titel mehr hier im Test, zuletzt haben wir noch davon gehört das Riu Ga Gotoku Studios die PS5 voll an ihre Grenzen bringen wollten. Das ist hier zwar nicht passiert, dennoch sieht Like a Dragon Gaiden: the man who erased his name wirklich schick aus. Die Optik des Spieles profitiert vor allem von einigen kleinen Details die wirklich beeindruckend sind.
So haben wir zum Beispiel bereits recht früh im Spiel eine Szene in der Kiryu einen Drink braucht. Dieser sprudelt und verhält sich realistisch. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen ist hier enormer Wert auf Realismus gelegt worden. Gleiches kann man zu Brillen sagen. Schaut man durch die Linsen der Sehhilfen so wird die Spielwelt dahinter verzerrt, oder eben entzerrt, je nach Situation, dargestellt. Das sind alles Kleinigkeiten bei denen man schnell merkt wieviel Liebe in diese Spieleserie geflossen ist.
Spielerisch erwartet uns ein typisches Yakuza Spiel. Wer die Serie kennt und vor allem mag, der wird sich gleich zuhause fühlen. Verrückte Kämpfe, noch verrücktere Waffen und vor allem viel Spaß und massig Nebenmissionen bietet uns das Spiel, das eine Hauptstory mit roundabout 20 Stunden Spielzeit mitbringt. Wie immer sind auch Spielautomaten, Gatcha Automaten, verrückte Händler, Spielzeug und Managment Missionen mit von der Partie. Ein schier unendlich wirkendes Meer an Nebenaktivitäten versucht uns abzulenken und schaffst das durchaus auch an einigen Stellen.
Die Kämpfe werden für Neueinsteiger eher verrückt wirken, denn Yakuza hat seinen eigenen künsterlischen Stil, der überspitzt ist. Voller Gewalt und special Effects, eben typisch japanisch und nebenbei mit einer Mischung aus Anspielungen und Anime Momenten, die wir feiern können. Das Kampfsystem ist aber auch für Neueinsteiger schnell erlernt und wenn man sich an den überspitzten Stil gewöhnen kann macht es auch schnell Laune.
Fazit und Bewertung
Like a Dragon Gaiden: The man who erased his Name ist keine Neuerung und bietet keine großen Verbesserungen. Dennoch ist es einer der wichtigsten Teile der Serie! Wenn ich den Screenshot oben sehe, der eine Szene aus Like a Dragon: Infinite Wealth, oder Yakuza 8, darstellt dann bekomme ich richtig Lust auf den Titel. Bereits am 24. Januar soll es soweit sein und Like a Dragon Gaiden: the man who erased his name gibt uns einen guten Vorgeschmack auf das was uns erwarten könnte. Nette kleine Details, verbesserungen, Raytracing und viele Kleinigkeiten probieren die Macher, in Yakuza Teil 7.5 wie ich ihn nennen will, aus.
Zwar bietet uns Like a Dragon Gaiden: the man who erased his name eine Menge recycleter Orte und Storyschnipsel, Charaktere und selbst Gegner wurden komplett wieder aufgearbeitet und erneut eingesetzt aber das muss leider so sein. Die Geschichte die Yakuza 7 erzählt hat, oder nur „Like a Dragon“ wie die Serie mittlerweile heißt, hat Kiryu an verschiedenen Momenten in der Story gezeigt. Das bedeutet wir wussten bereits das der Drache von Dojima nicht tot ist. Nun ist klar das er in Like a Dragon: infinite wealth zurückkehren wird. Um das aber realistisch darzustellen und glaubhaft rüberzubringen, vor allem die parallelen zwischen Ichiban und Kiryu, muss ein Zwischenteil her. Den haben wir jetzt bekommen.
Die Tatsache das dieses Spiel aber hierzulande im Playstation Store 50€ kostet und physische garnicht zu haben ist macht mich traurig. Nicht nur weil ich mir als Sammler das Spiel gerne, wieder mal im schicken Steelbook, ins Regal gestellt hätte sondern weil die digitalen Stores von Sony und Mircrosoft ja nicht gerade für einen Preisabfall bekannt sind. Hier wird eher der Preis massiv in die Höhe gtrieben was auch gleichzeitig bedeutet das wir das Spiel weder verleihen, verschenken oder verkaufen können. Gerade bei diesem Teil der Serie, der eigentlich eine gute Portion Vorwissen voraussetzt ist dies eine komplett falsche Entscheidung. Das könnte Spieler vom kauf des kommenden Titels abhalten, weil sie Like a Dragon Gaiden schon nicht verstanden haben. Das sehe ich sehr kritisch. Würde man das Spiel auf dem gebrauchtmarkt für ein paar Euro erstehen können wäre das kein Thema, aber ein 50€ Spiel das ich nicht verstehe und das mir nur einen Bruchteil der eigentlichen Geschichte erzählt sehe ich sehr kritisch.
Aus diesem Grund und aufgrund der Tatsache das hier einfach zu viel recycled worden ist gebe ich Like a Dragon Gaiden: the man who erased his Name:
7 von 10 Punkte
…getestet haben wir auf Playstation 5