The Planet Crafter Screenshot fortgeschrittene Basis

Das Jahr der Survivals: The Planet Crafter (PC)

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The Planet Crafter Logo, transparent Background

Wenn ein kleines Team von 6 Personen (seit 2023 bis dahin waren es nur 2) ein Studio gründet und nur 4 Jahre nach dem Beginn der Entwicklung ein Spiel auf den Markt wirft, dann kann das eigentlich nicht viel geben. Die Early Access Phase begann im März 2022 und das release der finalen 1.0 war vor wenigen Tagen. Das Team von Miju Games aus Frankreich beweist uns aber, recht eindrucksvoll, das diese Annahme falsch ist! Auch wenn wir gerade das Jahr der Survivals, ein wenig kritisch feiern, kommt hier wieder einmal eine komplett neue Idee! Wir haben für euch herausgefunden was das ist, wie es funktioniert und ob sich das lohnt…

Du mieser kleiner Verbrecher bist geschnappt worden! Du hattest aber die Wahl, Todesstrafe oder etwas viel schlimmeres, mit geringer Aussicht auf ein echt tolles Gefängniss! Zum Glück hast de dich für Weg 2 entschieden, ansonsten wäre das SPiel auch sehr kurz. Also wirst du auf einem Planeten abgeworfen, der reich an Ressourcen ist. Leider gibts hier aber sonst nix. Weltraumwracks, Sand, Stein und ein bisschen Eis! Das macht den Planeten aber interessant, denn er könnte terraformiert werden. Richtig, das ist nun deine Aufgabe! Alleine oder mit der Hilfe von bis zu 10 Freunden im Co-op. Was das Spiel kann erfahrt ihr hier…

The Planet Crafter Screenshot Landing Site

Das erwartet euch

The Planet Crafter ist zwar kein Cozy Game, kommt aber trotzdem vollkommen ohne Gewalt aus! Ihr werdet als Sträfling auf einem lebensfeindlichen Planeten ausgesetzt und dürft weiterleben. Eure einzige Aufgabe ist es zu überleben. Um das zu bewertstelligen müsst ihr den Planeten terraformieren. Alleine und quasi gegen die Zeit, denn eure Vorräte sind begrenzt!

Mit einem Multitool könnt ihr zwar nahezu Alles bauen was ihr braucht, aber die Materialien braucht ihr trotzdem und so beginnt erst einmal ein wettlauf gegen die Zeit! In erster Linie fehlt es euch an Sauerstoff. Das Problem ist schnell gelöst denn jede Wohneinheit hat ausreichend Sauerstoff für euch, hier könnt ihr immer nachtanken. Auch das bauen von Sauerstoffkanistern ist mit dem molekularen 3D Drucker in eurer Landungskapsel möglich.

Als zweites fehlt es euch an Wasser, auch das ist schnell gelöst. Eis liegt überall rum, das kann man schnell in trinkbares Wasser verwandeln. Dann jedoch gehts an die Nahrungsversorgung. Die ist weniger leicht zu bewerstelligen! Ihr habt zwar ein Paket Samen in eurer Landungskapsel aber ihr seht den Boden selbst (Bild oben) da wächst nichts. Ihr müsst euch also mit notdürftig zusammen gesammelten Nahrungspaketen aus Wracks helfen.

All das muss recht schnell passieren denn die Basisressourcen, vor allem Essen, sind schwer begrenzt.

The Planet Crafter Screenshot fortgeschrittene Basis

Grafik, Technik und Gameplay

Optisch sieht man an den Screenshots auf den ersten Blick das The Planetcrafter kein Bahnbrechender Titel ist. Natürlich bietet die Grafik keine besonderen “WOW-Momente” aber sie ist vollkommen in Ordnung. Keineswegs würde ich die Optik von Planetcrafter als schlecht bezeichnen wollen, denn sie ist stimmig. Technisch leidet das Spiel noch unter diversen kleinen Problemen. Die sorgen aber nicht unbedingt für ein schlechteres Spielgefühl, denn die Problematiken sind überschaubar.

Wir finden zum Beispiel viele Lücken in die wir uns hineinbuggen können. Auch Felsen sehen wir beim erkunden des öfteren von innen und die Begrenzung der Spielwelt ist nur eine weitere Herausforderung. Dabei stoßen wir zwar durch die Grenzen des Spieles aber kommen auch immer wieder heraus. Da wir durch diese technischen Mängel also nicht aufgehalten werden oder respawnen müssen sind die nur halb so schlimm.

Das Gameplay könnt ihr eurem Stil anpassen, je nachdem ob ihr schnell oder langsam unterwegs sein wollt. Dabei erkundet ihr Wracks, baut eure Basis aus und craftet neue Werkzeuge und Hilfsmittel. Im späteren Verlauf des Spieles lösen sich viele Probleme von alleine, wie z.B. die Nahrungsmittelversorgung oder das Wasserproblem. Aber das bedarf erst einmal einer längeren Spielzeit

The Planet Crafter Screenshot Höhle CO OP

So spielt sich The Planet Crafter

Meinen ersten Spieldurchlauf habe ich nach gut 5 Stunden Spielzeit gelöscht und neu angefangen. Diese Zeit habe ich gebraucht um zu verstehen wie alles funktioniert und wo ich alles finde. Gerade der Einstieg in das einsame Leben auf einem fremden Planeten ist durchaus schwierig. Das bedeutet ihr müsst Entscheidungen treffen und euer Gameplay an diese Entscheidungen anpassen. Das finde ich gut.

Ohne etwas an den Voreinstellungen zu verändern habe ich rund 12-15 Spielstunden gebraucht bis ich flüssiges Wasser auf meinem Planeten hatte. Das war für mich der erste echte Meilenstein. Ohne Wasser kein Leben! Ich habe aber noch einen weiteren Spielstand angelegt um das Spielgeschehen zu beschleunigen. Ihr könnt in den Optionen des Spieles quasi alles verstellen wie ihr Lust habt, z.B. das alle Baupläne freigeschaltet sind. Weitere Möglichkeiten wären alle Fotschritte ztu beschleunigen oder Hunger und Durst komplett abzuschalten. So könnt ihr euren eigenen Schwierigkeitsgrad erstellen.

Im dritten Spielstand habe ich dann das Terraforming stark beschleunigt. Es hat mich trotzdem nochmal gut 8 Stunden gekostet bis ich Wasser und Moos auf dem Planeten hatte. Erste Pflanzen gab es auch schon. Hochgerechnet wäre das im normalen Gameplay etwa nach 25-30 Stunden der Fall. Die Gesamtspielzeit bis zum erfolgreichen Terraforming schätze ich auf etwa 40-60 Stunden, je nachdem wie schnell ihr seid.

The Planet Crafter Screenshot CO OP erblühter Planet

The Planet Crafter: Pro und Contra

An dieser Stelle bedenken wir erstmal das es sich um einen Entwickler handelt der gerade einmal 6 Personen zur verfügung hat. Das auch erst seit 2023, also noch nicht allzulange. Das vorangeschickt und mit einem Einstiegspreis bei Steam von aktuell (Stand 22.04.2024): €16.79,- direkt bei Steam relativiert das einiges an Kritik! Natürlich können wir von einem Indiestudio mit 6 Entwicklern nicht erwarten das sie ein Spiel abliefern im Umfang und mit der Grafik eines 100 Millionen AAA-Titels. Aber das ist gerade die Herausforderung der guten alten Zeit!

An Kreativität und Einfallsreichtum mangelt es den Entwicklern nicht! Auch die Community wird gut einbezogen und Versprechen werden bestmöglich gehalten. Es gibt Dinge die man vor 2 Jahren versprochen hat die noch nicht umgesetzt worden sind und vermutlich auch nie umgesetzt werden. Das ist aber nicht schlimm in meinen Augen. Wenn etwas nicht passt, dann passt es eben nicht. So werden wir vermutlich im Spiel so schnell keine Fahrzeuge sehen.

Was mir so ein bisschen fehlt ist das prozedurale. Angeblich soll es prozedurale Schiffswracks geben. Davon habe ich bisher nichts gesehen. Auch die Spielwelt ist vielleicht ein bisschen zu klein geraten. Diese müsste auf Dauer prozedural generiert werden damit jeder Durchlauf individuell werden könnte! Bisher ist jeder Durchgang mehr oder minder gleich. Zwar können wir Rahmenbedingungen wie Ressourcenverteilung und Terraforming Geschwindigkeit frei verändern aber das ersetzt keine Erkundung.

The Planetcrafter ist aber gerade ein Spiel das auf Erkundung setzt und vor allem von den Belohnungsmomenten lebt. Ich habe mich sehr gefreut das erste mal einen blauen Himmel zu sehen, Geheimnisse in Höhlen zu entdecken, Spuren einer alten Zivilisation und geheimnissvolle Höhlen in denen alles möglich ist. Das ist natürlich im zweiten Durchgang dann weniger belohnend, da wir jedes Mal wissen wo Alles ist…

The Planet Crafter Screenshot CO OP Tierwelt

The Planet Crafter Bewertung

Wir haben hier eine kleine Indieperle, wenn ich das mal so sagen darf. Die Idee einen ganzen Planeten terraformen zu müssen um, zu überleben ist super! Die Umsetzung ist gut gelungen. Das Spiel kommt komplett ohne Gewalt aus, immerhin erschaffen wir ja alles selbst. Dazu farmen wir Ressourcen, erhitzen den Planeten, erschaffen eine Atmosphäre und erschaffen leben. All diese Schritte ding jedoch nicht einfach umzusetzen.

Zu Beginn mangelt es euch quasi an Allem und ihr kämpft ums überleben. Gerade die Luft geht euch schnell aus. Später im Spiel wird das Ganze vielleicht eng weil wichtige Gerätschaften drohen im steigenden Wasser unterzugehen. Aber auch das finden von Proben und das experimentieren gehört zum Spiel. Das Ganze wäre einfach ein traumhafter Titel von dem ich nicht genug kriegen könnte…

…wenn da nicht diverses potential wäre! Ich nennen es mal bewusst nicht Dinge die fehlen, bei einem 6 Personen Team kann man keine Wunder erwarten! Es gibt aber so Einiges was hier besser sein könnte. Ich liebe das entspannende Cozy Gameplay bei dem ich lediglich mit mir selbst und der Umgebung kämpfe. Allerdings gibt es keiner prozeduralen Welten und auch insgesamt ist die Karte zu klein geraten. Für einen ganzen Planeten hätten wir durchaus mehr erwartet. Vor allem aber etwas mehr Zufall im Spiel.

Jeder Durchgang startet gleich und geht gleich weiter. Das ist suboptimal und sollte dringend angepackt werden, ansonsten wird das Spiel irgendwann schnell langweilig. Dafür ist aber die potentielle Spielzeit mit mindestens 40-60 Stunden bis zum Endgame enorm und macht eine Menge laune!

Die Bewertung kann an dieser garnichtmehr schlecht ausfallen! Trotz einiger Dinge die ich mir für die Zukunft noch wünsche gebe ich:

8,5 von 10 Punkte

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