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Steel Division 2 im Test – Kollateralschaden nicht ausgeschlossen!

Spieletests

Einsteiger werden zunächst keinen Spaß an „Steel Division 2“ finden. Sie werden fluchen, um sich schlagen und verzweifeln, denn bei all der taktischen Tiefe, der Komplexität der Schlachten und der unüberschaubaren Anzahl an Einheiten nimmt man euch nicht an die Hand. Weder in der Kampagne, noch sonst wo gibt es eine Erläuterung zu den spielerischen Möglichkeiten. Kein Tutorial erklärt euch die wichtigsten Funktionen oder zumindest ein Almanach, wo ihr euch einlesen könnt. Wer den Vorgänger nicht kennt, hat hier definitiv das Nachsehen. Anfangs hatte ich noch gehofft, dass die Kampagne zumindest einige Erklärungen liefert, doch da habe ich mich schwer getäuscht. Bereits die erste Mission setzt geballtes Wissen voraus. Da die Missionen historisch genau angeordnet sind, fällt sogar die erste der insgesamt vier Missionen am schwierigsten aus. Ihr müsst diese jedoch nicht in der vorgegebenen Reihenfolge spielen, sondern könnt von Anfang an jede Schlacht auswählen, dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Dementsprechend sind interessierte Spieler gezwungen sich entweder den Vorgänger “Steel Division: Normandy 44” zu kaufen, der über ein sehr ausführliches Tutorial verfügt oder aber Google zu bemühen. Über Foren und ähnliches kann man sich dann in die Materie einlesen, Strategien für sich entdecken oder aber auch zahlreiche YouTube Videos sichten. Einsteigerfreundlich geht anders.

Eine weitere Ohrfeige verpasst euch Eugen Systems mit seiner DLC-Politik. Während Vorbesteller und Besitzer des Vorgängers zum Release mit exklusiven Einheiten, kosmetischen Items und zusätzlichen Divisionen belohnt wurden, gingen alle Spätentschlossenen und Neueinsteiger leer aus. Das ist mittlerweile leider die gängige Praxis bei aktuellen Spielen, dennoch sollte man diesen Umstand nicht einfach hinnehmen. Besonders ärgerlich ist es, dass man diese exklusiven Belohnungen für Vorbesteller anders nicht mehr erwerben kann und somit nur dem „elitären“ Kreis der Vorbesteller vorbehalten bleiben. Die kostenlose Belohnung für Besitzer von „Steel Division: Normandy 44“ ist für Neueinsteiger im sogenannten „Back to War Pack“ verpackt worden und kostet nochmal 24,99€. Zudem bietet man neben der Standard Edition noch drei weitere Editionen an, wo die „General Deluxe Edition“ sowie die „Total Conflict Edition“ das Gefühl aufkommen lassen, man habe mit Absicht Inhalte aus der Vollversion entfernt, um diese dann in kostenpflichtigen Erweiterungen zu verpacken. Bei der relativ kurzen Kampagne von gerade einmal vier Missionen kann man sich die Inhalte des sogenannten „History Pass“ nicht anders erklären. Dieser ist in den erwähnten Editionen enthalten und bietet den Spielern drei neue dynamische strategische Kampagnen, neue Historische Missionen, die im Einzelspieler- oder im Koop-Modus spielbar sind, 12 neue historisch genaue Divisionen, neue Nationen, neue Einheiten, sechs neue Helden und 30 Camos. Der „History Pass“ kann aber auch einzeln für 34,99€ erworben werden.