steel division 2 Artikelbild

Steel Division 2 im Test – Kollateralschaden nicht ausgeschlossen!

Spieletests

Spielerisch hingegen gehört „Steel Division 2“ zu der oberen Liga. Es ist eines der besten Echtzeitstrategie-Spielen auf den Markt. Jeder, der bereit ist sich intensiv mit dem Titel zu beschäftigen, wird mit einer überragend authentischen Schlachten-Simulation belohnt. Kaum ein anderes Spiel in diesem Segment schafft es die schmale Gradwanderung zwischen Spielspaß und Authentizität so gekonnt zu meistern. Natürlich bleiben Frustsituationen nicht aus und auch der Stresspegel steigt teilweise an die Belastungsgrenze an, da man in jeder Partie stark gefordert wird und an vielen Fronten gleichzeitig agieren muss. Dennoch bleibt der Spielspaß nicht auf der Strecke und jede Partie wird zu etwas Besonderem.

Eine weitere Besonderheit sind die riesigen 10v10-Mehrspielerschlachten, die vor allem mit Freunden einen ganz besonderen Spaß versprechen und für mehrere Stunden Spielspaß sorgen können. Darüber hinaus wird neben der Einzelspielererfahrung auch ein Koop-Modus geboten. Die Standard-Fassung umfasst 25 unterschiedlichen Karten, auf denen realistische Schlachtfelder eingefangen wurden. Zu Beginn jeder Partie müssen die Spieler ihre Einheiten strategisch auf der Karte platzieren. Eine Schlacht wird in drei Kampfphasen unterteilt, wobei die Spieler in jeder Phase die Gelegenheit erhalten das Blatt wieder zu ihren Gunsten zu wenden, denn für jede Phase greifen die Spieler auf eine andere Division zurück.

Die Divisionen kann man mit einem Kartendeck vergleichen. Spieler greifen entweder auf bereits vordefinierte Divisionen zurück oder erstellen ihre ganz individuellen Divisionen. Eine Division bestimmt im Grunde nur auf welche Einheiten ihr zurückgreifen könnt, dabei müsst ihr sorgsam darauf achten, dass ihr auf alle Eventualitäten gut vorbereitet seid. Aus unterschiedlichen Kategorien wie Infanterie, Panzer, Artillerie oder Luftabwehr werden euch unterschiedliche Einheiten bereitgestellt, die wiederum alle über unterschiedliche Werte verfügen. Und die Werte sind nicht nur visuelle Zahlen, die nichts weiter zu bedeuten haben, sondern nehmen eine große Rolle ein. Neben den offensichtlichen Werten wie Reichweite und Schadensstärke, spielen auch Geschwindigkeiten und vor allem Sichtweiten eine Rolle. So ist eine Panzereinheit fast schon Blind und ohne Aufklärer zum Beispiel völlig aufgeschmissen. Dementsprechend müsst ihr deutlich taktischer agieren, als bei vielen anderen Echtzeitstrategie-Titeln.

Bei „Steel Division 2“ ist strategisches Vorgehen Trumpf. Wer sich auf die bloße Anzahl seiner Einheiten verlässt, könnte schnell das Nachsehen haben. Dabei sollte man auch die vielen taktischen Möglichkeiten nicht außer Acht lassen. So könnt ihr zum Beispiel Hinterhalte aus dichten und lichten Waldstücken planen, wobei ihr in dichten Wäldern keine Fahrzeuge platzieren könnt und die Einheiten erst dann vom Feind entdeckt werden, sobald sie das Feuer eröffnen. In lichten Wäldern finden auch Panzer Platz, können jedoch vom Feind entdeckt werden. Zudem könnt ihr euren Einheiten den Einsatz bestimmter Waffen oder Munition verbieten, damit diese nicht die Panzerbrechende Munition an kleinen Fahrzeugen oder Infanterie-Einheiten verschwenden. Mit der Option „Effizienter Schuss“ werden eure Einheiten erst das Feuer eröffnen, sobald mindestens eine 40-prozentige Wahrscheinlichkeit besteht das Ziel zu treffen, was euch beim Legen von Hinterhalten sehr zu Gute kommt. Da euren Einheiten die Munition ausgehen kann, das Benzin knapp wird, eine Verwundung eintreten kann oder die Fahrzeuge beschädigt werden können, müsst ihr auch die Versorgungstruppen im Hinterkopf haben. Diese heilen verwundete Soldaten, sorgen für Munitionsnachschub und reparieren Fahrzeuge oder Panzer in einem bestimmten Umkreis automatisch. Artillerie-Einheiten lassen sich vielfältig einsetzen, neben dem gezielten Beschuss mit Mörsern können auch Rauchgranaten eingesetzt werden, um sich aus einer brenzligen Situation zu retten und sich zurück zu ziehen oder aber den Feind einzunebeln und die Verwirrung für einen Angriff auszunutzen. Dabei kann man auch über die vorgesehene Reichweite hinausschießen, doch je weiter man von der vorgesehenen Reichweite einer Artillerie-Einheit den Beschuss ansetzt, desto ungenauer fällt der Beschuss aus. Mit Generälen kann dieses Reichweiten-Defizit der Artillerie erweitert werden, da diese die Koordinaten weitergeben können. Ich habe hier nur einige taktische Beispiele aufgeführt. „Steel Division 2“ hat noch vieles mehr zu bieten, doch das würde den Rahmen eines Testberichts sprengen.