In Oninaki schlüpft ihr in die Rolle des jungen Kagachi, der eine etwas seltsame Lebenseinstellung hat. Diese fußt auf der Idee das man die toten nicht betrauern darf, da diese sich ansonsten an die irdische Welt binden und dort verbeliben, zumindest in einer Art zwischenwelt. Das wiederrum stört das Gleichgewicht zwischen dem Diesseits und dem Jenseits und droht die beiden Welten ineinander fließen zu lassen. Das wäre sicherlich für viele Menschen wünschenswert ihre verlorenen Verwandten wiederzutreffen, aber all Jene die sich zu lange in dieser Zwischenwelt aufhalten verlieren sich und werden zu Monsterhaften, verlorenen Seelen oder Dämonen. Diese gilt es im Spiel zu bekämpfen. In der wabernden Realität und dazwischen bewegen wir uns als Kagachi, der in seiner Jugend seine Eltern verlor und darüber seine Trauer extrem unterdrückte und sie in Wut wandelte. Diese Wut wiederrum befähigte ihn zu seinem aktuellen Dasein als Wächter.
Die Wächter bekämpfen die Monster in den Zwischenwelten und Jene die durchgeschlüpft sind, durch den dünnen Schleier zwischen den Welten. Er kann zwischen der Diesseitigen Welt und der Jenseitigen frei hin und her wechseln, was das Spiel durchaus interessant macht, führt es doch zu einer Menge interessanter Storyansätze die wir uns sehr gut vorstellen können.
Als Wächter muss Kagachi aber auch immer Unterstützung haben. Dazu bindet er seine Seele an Dämonen, die ihn fortan im Kampf unterstützen. Um deren Respekt zu erlangen muss er oft erst einmal bestimmte Aufgaben erfüllen, die aber zumeist aus einem Kampf bestehen. Diese Dämonen haben übermenschliche Kräfte und können auch Kagachi sehr sehr mächtig machen. Allerdings haben diese Dämonen ihr komplettes Gedächtniss verloren und sind im Prinzip zum Beispiel große Kämpfer, die nicht gehen wollten, die große Macht besaßen und auch heute noch besitzen, doch irgendetwas bindet sie noch an Diese Welt. Sie fühlen dieses Schmerz der die hält, aber können sich an nichts erinnern. Es handelt sich bei den Dämonen also nicht um irgendwelche hässlichen Monster, die uns im Kampf brutal unterstützen, sondern um recht natürlich wirkende Kämpfer die uns ihre Kraft zur verfügung stellen.
Das Spiel wirkt optisch ein bisschen wie Zelda, das ist sicherlich nicht nur in den Zwischensequenzen so gewollt, es spielt sich aber teilweise eher wie ein Diablo. Aufgrund der vielen verlorenen Seelen in beiden Welten schnetzeln wir uns oft mit wenig anspruchsvoller Taktik durch Monsterhorden. Hin und wieder treffen wir auf Bossgegner, die uns dann allerdings ordentlich etwas entgegen werfen. Ich hatte im spielen so das Gefühl das diese recht schwer waren, aber mit jedem Tot meinerseits ein bisschen einfacher geworden sind.
Oftmals wirken die Kämpfe unübersichtlich, aber kontrolliert. Das Crowd Control ist gut gelungen und wir fühlen uns auch trotz der großen Massen an Gegnern selten in einer bedrohlichen oder unkontrollierbaren Situation, dazu sind wir einfach zu mächtig. Dei Steuerung an sich ist dabei etwas hektisch ausgelegt. Die richtigen Tasten im richtigen Moment, schnelles zielen mit einer Fähigkeit und/oder das wechseln der Dämonen macht einam hin und wieder zu schaffen, da hätte man das System durchaus etwas ausgeklügelter basteln können. Aber das ist nur ein kleiner, gewöhnungsbedürftiger Punkt der sich nach längerem spielen legt.
Das Thema des Spieles ist auf jeden Fall ein Thema das schwer im Magen liegt. Es geht um den Tot. Der Tot, Suizid, Nekromantie, all das sind Dinge die allgegenwärtig sind in Oninaki und vor allem die Menschen in Kagachis Welt kommen damit nicht klar. Der tot ist etwas natürliches, aber nun wissen wir das wir wiedergeboren werden, allerdings nur dann wenn Niemand um uns trauert. Das führt natürlich zu vielen Verwicklungen und vor allem auch zu viel Angst. Die Politik schürt aus Machtgier die Angst vor einem unerfüllten Leben, wer weiß was im nächsten Leben ist, als was wir wiederkommen, vielleicht war das unsere letzte Chance als Mensch. Gleichzeitig bilden sich aber auch Selbstmordsekten die selbst kleine Kinder mit in den tot reißen. Schwere Kost, harter Tobak? Nach den Screenshots klären wir ob das gut umgesetzt worden ist…