Predator  Hunting Grounds 20200427161537

Predator: Hunting Grounds im Test – Eine weitere Lizenzgurke?

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Der Sound ist ein Traum

Bevor ich zu den Kritikpunkten komme, möchte ich zunächst die positiven Aspekte von „Predator: Hunting Grounds“ hervorheben. Am besten haben es die Entwickler geschafft die Soundkulisse umzusetzen. Dabei rede ich nicht nur von dem originalen Soundtrack, der in mir direkt die Erinnerungen an den ersten Film weckte, sondern auch die unterschiedlichen Geräusche des Predators. Jedes kleinste Klicken, welches er von sich gibt, das Geräusch des unsichtbar Werdens, der Sound beim Umschalten der Sicht, sein Gelächter und der markerschütternde Schrei sind bis ins kleinste Detail perfekt umgesetzt worden. Besonders cool ist, dass der Predator in der Lage ist menschliche Sätze zu sprechen, um das Feuerteam auf eine falsche Fährte zu locken. Durch ein Steuerrad lassen sich unterschiedliche Phrasen auswählen darunter auch den typisch kreischenden Schrei. Doch auch optisch gibt es am Predator selbst nichts zu meckern. Jedes Detail stimmt bis ins die letzte Dreadlockspitze. Auch wenn der Titel aus grafischer Sicht dem Mittelmaß dieser Generation zugeordnet werden kann, ist die optische Darstellung des Predators, aber auch des Feuerteams durchaus akzeptabel.

Darüber hinaus gibt es unzählige optische Anpassungen wie unterschiedliche Hauttypen für den Predator, unterschiedliche Masken oder Trophäen und für das Feuerteam gibt es passende Gesichtsbemalungen, verschieden Waffendesigns sowie Accessoires. Für jeden sollte etwas dabei sein, um sich individuell auszutoben. Schade nur, dass es keine Skins der klassischen Darsteller des „Predator“ Films gibt. Dies hätte den Titel zumindest aus Sicht der kosmetischen Items deutlich aufgewertet. So müssen die Spieler mit kleineren Accessoires aus dem Film zufrieden geben wie Billy Cowboyhut. Zu gerne hätte ich als Poncho (Richard Chaves), Hawkins (Shane Black), Billy (Sonny Landham), Blain (Jesse Ventura), Mac (Bill Duke), Anna (Elpidia Carrillo), Dillon (Carl Weathers) und besonders als Dutch (Arnold Schwarzenegger) gespielt.

Alle kosmetischen Items können nur erspielt werden und müssen nicht durch zusätzliches Geld erworben werden. Nach jedem Levelaufstieg wird man mit einer Box belohnt, die drei Items beinhaltet. Darüber hinaus schaltet man mit jedem Level neue Waffen sowie Ausrüstungsgegenstände frei. Duplikate werden automatisch in die Ingame-Währung Veritanium umgewandelt. Hierdurch lassen sich entweder neue Boxen (500 Veritanium) erwerben oder gleich die Wunschitems für einen bestimmten Betrag. In jeder Mission liegt Veritanium verstreut auf der Karte, wer aufmerksam seine Gegend durchsucht wird nach jedem Match mit zusätzlichem Geld belohnt. Auf diese Weise wird zumindest zum Teil der Erkundungsdrang der Spieler angesprochen.

Unterschiedliche Perspektiven, unterschiedliche Spielweisen

In „Predator: Hunting Grounds“ spielt ihr aus zwei unterschiedlichen Perspektiven, dabei ist nicht nur die unterschiedliche Spielweise von Feuerteam und Predator gemeint, sondern die Ansicht. Während ihr das Feuerteam aus der Ego-Perspektive steuert, lässt sich der Predator nur aus der Third-Person-Sicht steuern. Vermutlich wurde dieser Umbruch gemacht, um eine bessere Übersicht als Predator zu haben, da sich die Steuerung der beiden Parteien deutlich voneinander unterscheidet. Der Predator ist viel agiler als Menschen, er kann weite Sprünge vollziehen, auf Bäume klettern und sich von Ast zu Ast fortbewegen. Doch ich hätte die Ego-Perspektive auch beim Predator vorgezogen, denn die Third-Person-Sicht ist hier nicht optimal umgesetzt.

Auf den Bäumen übersieht man oft den nächsten Ast, weil der Predator die Sicht verhindert und landet entweder auf einem gar nicht gewollten Ast oder im schlimmsten Fall auf dem Boden. In Gebäuden versperrt manches Mal die Wand die Sicht auf das Geschehen und man verliert schnell den Überblick. Dass die Steuerung beim Predator aus der Ego-Perspektive genauso gut, wenn nicht sogar besser funktioniert bewies schon SEGA 2010 in dem Titel „Alien Vs. Predator“. Auch hier konnte der Predator auf Bäume klettern, sich von Ast zu Ast fortbewegen und weite Sprünge vollziehen. Zumal man aus der Ego-Perspektive noch näher an der Action dran wäre und die Trophäenjagd weitaus blutiger hätte ausfallen können. Durch die unterschiedliche Perspektive, aber vor allem durch die unterschiedliche Steuerung kann ich jedem Spieler nur empfehlen zunächst das Tutorial durchzuspielen. Dank seiner Fortbewegungsmöglichkeiten und Gadgets ist der Predator ziemlich tricky zu kontrollieren.

Bei beiden Parteien werden euch unterschiedliche Ausrüstungs-Sets sowie Klassen geboten. Zudem können die Spieler selbst entscheiden, ob sie einen männlichen oder weiblichen Charakter steuern möchten, sowohl beim Feuerteam als auch bei den Predatoren. Bei den Predatoren werden die Klassen Jäger, Späher und Berserker und bei dem Feuerteam Sturmsoldat, Aufklärer, Späher und Unterstützer geboten. Jede Klasse bietet unterschiedliche Eigenschaften auf Gesundheit, Ausdauer, Bewegungstempo und Ausrüstungsmenge. Zudem bietet jede Klasse des Feuerteams zwei unterschiedliche Vorteile, der Sturmsoldat kann zum Beispiel besser aus der Hüfte schießen, der Späher kann den Predator länger pingen und der Unterstützer verfügt über Munitionsvorräte. Darüber hinaus verfügen beide Parteien über Hilfsmittel, wie Heilung oder Bärenfalle beim Predator und Granaten oder Munitionstaschen beim Feuerteam. Zusätzlich können bis zu drei Vorteile aus einem großen Pool an Perks ausgewählt werden. So könnt ihr euch beim Predator zum Beispiel dafür entscheiden, dass seine Nahkampfwaffen mehr Schaden austeilen oder er selbst weniger Schaden durch Projektile erleidet und beim Feuerteam lassen sich Vorteile wie erhöhte Gesundheit oder zusätzliche Erfahrung aktivieren.

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