Vor einigen Tagen konnten wir einen ersten Blick in Chernobylite werfen. Entwickler The Farm 51 und All-in haben hier einen Horror survival Egoshooter. Vom Setting her erinnert Chernobylite stark an Stalker, aber die Frage ist natürlich wie gut Chernobylite unterhalten kann und vor allem ob es sich lohnt das Spiel zu spielen!? Wir haben es in einem groß angelegten Test für euch ausprobiert.
https://www.youtube.com/watch?v=gooRKKxmVgY
In Chernobylite verschlägt es euch, auf der Suche nach eurer Geliebten Frau, in die Sperrzone von Tshernobil. Ihr wisst schon, das Atomkraftwerk in Russland das damals einen Supergau hatte. In dieser, etwas alternativen Realität, gibt es eine neue Energiequelle, das Chernobylite. Ein grün leuchtendes Material das neben der Lieferung von Energie in der Lage ist die Dimensionen zu zerschneiden. So landet ihr auch immer wieder in einer Zwischenwelt aus der eure Frau euch ruft. Dieses Material ist bei der Kernschmelze entstanden, doch was hat es damit wirklich auf sich? Egal was es ist, eure Aufgabe ist es nun erst einmal eine Operationsbasis aufzubauen und zu versorgen, bis ihr hinter das Geheimnis kommen könnt.
Bedrohlich liegt es im Nebel, das Atomkraftwerk Tshernobyl. Wir alle wissen was hier passiert ist und die Stimmung im Spiel hinterlässt auch keine Frage daran das wir uns hier in einem hochgefährlichen Bereich befinden der durchaus seine Geheimnisse zu haben scheint. Erschreckend ist eine Tatsache über die ich eigentlich nicht reden dürfte. Vor vielen Jahren hatte ich mal einen guten Freund der über verschiedene Umwege eien Führung in Tshernobyl bekommen hatte. Von dieser Führung gab es ausführliches Bildmaterial, nicht nur vom Reaktor, dem Steuerstand sondern auch der Umgebung, aus Pripyat und vielen Stellen mehr. Die Bilder von damals decken sich mit dem Spiel erschreckend genau. Somit kann ich, zumindest aus zweiter Hand, bestätigen das die Umgebung, das Feeling und auch die Gegebenheiten im Reaktor selbst sehr nach an der Realität sind. Das ist wohl einer der Punkte die mich am meisten begeistert haben.
Technisch ist Chernobylite ein sehr gutes Spiel geworden. Ich bin beim testen auf keinerlei große Fehler gestoßen und das Spiel lief sehr flüssig. In einem separaten Post werde ich euch noch die Benchmarkergebnisse zukommen lassen, ich darf aber soviel verraten das es in 1080p auf einer GTX 1060 Mobile sehr gut spielbar ist und das in voller Detailtiefe. Im Test konnte Chernobylite aber auch in 720p an einem 14 Zöller noch eine sehr gute Optik hinterlassen, was mich vor allem für das Steamdeck in Vorfreude versetzt.
Spielerisch haben wir hier einen klassischen survival Shooter mit Mystery-/-Horror Elementen, die sehr gut präsentiert sind. Die Lichteffekte im dunklen Wald begeistern mich und auch wenn ich die Zwischenwelt etwas zu einfallslos fand. Leider ist auch das reine Gameplay immer wieder das gleiche und Missionen wiederholen sich leider auch manchmal, was dem Spiel einen etwas bitteren Beigeschmack gibt. Auch diverse Dinge im Spiel, wie Ariadne, eine vom Hauptcharakter Igor (etwas Klischeehafter Name) selbst entwickelte VR Technologie die Erinnerungen visualisiert. Es ist etwas schade das die unheimlich realistische Gegend und Stimmung durch solche unrealistischen Dinge getrübt werden. Das hätte man anders umsetzen können. Meinetwegen mit Visionen oder Träumen, das wäre sicherlich besser gewesen. Von Ariadne haben wir bei der Gamescom Demo zu Chernobylite damals nichts gesehen.
Besonders interessant jedoch ist der Basisbau. Hier werden uns von den Entwicklern große Räume zur Verfügung gestellt in denen wir unsere Basis frei gestalten können. Das macht nicht nur Laune sondern regt auch immer wieder zum nachdenken an, wie wir was am besten stellen und so kommt hin und wieder ein bisschen der Innenausstatter durch. Mit der Zeit schalten wir neben neuen Einrichtungsgegenständen natürlich auch neue Begleiter und Möglichkeiten frei, vorausgesetzt wir retten diese in einer der 5 verschiedenen Karten, die uns bis auf den Reaktor im Endgame selbst, geboten werden. Nicht das Ziel ist hier der Weg sondern das Überleben an sich ist das eigentliche Ziel und die Herausforderung, denn was am Anfang noch sehr einfach wirkt kann schnell zu einem logistischen Problem werden wenn die Basis immer wieter wächst und Begleiter plötzlich ohne Loot nach Hause kommen, wenn sie denn nach Hause kommen.
Fazit & Bewertung
Kurz gesagt ist Chernobylite ein solider Survival Shooter geworden, der euch taktisch so vorgehen lässt wie ihr das wollt. Ein Stück weit Fallout schwebt mit dem Spiel in der Luft, aber besonders beeindruckend ist der hohe Realitätsgrad im Spiel der auch Maßgeblich die Wertung beeinflusst hat. Technisch ist Chernobylite überraschend Anspruchslos gestaltet, so das es selbst auf schwächeren Laptops auch gespielt werden kann. Wir haben das Spiel auf mehreren Testsystemen in höchster Qualität gut spielen können und sind sehr zufrieden. Die optische Stimmung macht einen sehr großen Teil des Spieles aus und diese ist auch sehr gelungen. Leider gibt es ein bisschen wenig Karten und auch die Missionen sind sehr repetitiv, so finden wir uns schnell auf den gleichen Karten mit den gleichen Missionen wieder. Das ist etwas nervig mit der Zeit. Chernobylite bekommt dafür leider auch wieder ein paar Pünktchen abgezogen. Da das Spiel im großen und Ganzen aber durchaus einen Blick wert ist. Wir können Jedem CHernobylite ans Herz legen der Stalker mochte und/oder der eine düstere und psychedelische Stimmung in einem Shooter zu schätzen weiß. Ein wenig Strategie und eine gute Portion AUfbausimulation gepaart mit einer realen Umgebung und einer super Stimmung laden zum streifen durch die verlassenen Gegenden von Tshernobyl ein. An dieser Stelle gibt es von mir:
7 von 10 Punkte
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