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Chrome OS Flex im Test – brauchbar?

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Jeder der schon ein paar Jahre lang Computer benutzt wird es vielleicht kennen. Irgendwann muss man sich einen neuen kaufen, weil der alte, eben nicht nur alt, sondern vor allem langsam geworden ist. Meist sind Prozessoren nicht mehr zeitgemäß, funktionieren Grafikkarten nicht mehr ausreichend. Zum spielen reicht die Leistung nicht mehr, aber als Arbeitsgerät verbraucht der alte Computer oder Laptop durch seine Hardware einfach zu viel Strom? …und ja das meine ich ernst. Auch 100 Watt sind deutlich zu viel fürs Bloggen, Videos schauen, Facebook und Instagram, Ebay, Ebay Kleinanzeigen und viele weitere Anwendungen mehr. Hier bieten sich natürlich Chrome Books an, doch sind wir mal ehrlich… diese Leistungsschwachen Dinger, die im Vergleich zu aktuellen Laptops, in der gleichen Preisklasse zwar stromsparend aber so Leistungsschwach rüber kommen das man ihnen einfach nicht vertrauen will. Immerhin sind die wenigsten Chromebooks wirklich günstig und Alternativen mit Windows gibt es zu Hauf!

Wie ich auf Chrome OS Flex gekommen bin

Google hat vor einiger zeit Chrome Os Flex gestartet. Ein Chrome Os das ihr per USB Stick auf jeden PC installieren könnt. Gut es ist noch in der Entwicklung und funktioniert nicht überall, aber ich habe es für euch auf einem Laptop getestet der bei mir schon lange herumsteht. Tja, wie Eingangs erwähnt… für Windows zu schwach und selbst Linux lief nur so mäßig. Ein guter Kauf, meiner Meinung nach, aber Windows musste alle paar Monate komplett „saniert“ werden, damit man es überhaupt nutzen konnte. Die Rede ist vom Trekstor Surfbook A13B, gekauft eben als Akkustarke Variante mit wenig Stromverbrauch, genauer gesagt maximal 24 Watt Leistet das Netzteil, im Vergleich zu meinem Haupt Laptop, einem Acer Aspire Nitro 5 Gaming Laptop mit GTX 1060 Grafikkarte, der bis zu 180 Watt ziehen kann schon ein Unterschied. Klar im Desktop Betrieb tut er das nicht, aber dennoch saugt er deutlich mehr Strom als 24 Watt. Selbst mein Desktop Rechner bekommt mit 150 Watt im Office Betrieb noch ordentlich Saft.

Bei den aktuellen Strompreisen macht sich das, rein rechnerisch aufs Jahr schon bemerkbar. Nehmen wir nur einmal an, ich würde wie 2020 meinen „normalen“ Desktop PC mit 150 Watt im Office betrieb jeden Tag 10 Stunden laufen haben. Dann hätte wir 1,5 Kilowattstunden am Tag oder 547,5 Kilowattstunden im Jahr, denn ja ich arbeite auch Sonntags an Artikeln und E-Mails für euch. Das ist der reine Office Betrieb, dieser würde, bei einem aktuellen Strompreis bei mir ca. 154€ Stromkosten im Jahr, etwas mehr als 10€ im Monat. Das Surfbook A13B hingegen kann unter Vollast nicht über 20 Watt kommen, da es selbst bei Vollast noch den Akku laden kann. Das bedeutet im direkten Vergleich liegen wir hier bei 0,2 Kilowattstunden am Tag (10 Stunden x 20Watt) oder 20,54,- Stromverbrauch im Jahr, bzw. 1,72€ im Monat. Auf das Jahr gerechnet spare ich also etwas mehr als 133€ bei der Nutzung des Surfbooks. So war es gedacht so sollte es sein, aber es lief ja nie richtig. Bis jetzt, denn jetzt gibt es Google Chrome OS Flex… aber was taugt das wirklich und kann das schneller laufen als Windows?

Für wen ist Chrome OS Flex interessant?

 

Chrome OS Flex soll dazu dienen auch ältere Computer wieder zu beleben. Google verspricht selbst das es in der Lage sein soll, selbst auf 10 Jahre alten Computern, noch einwandfrei zu laufen. In meinem Test war es das Trekstor Surfbook A13B mit einem Intel Celeron N3350 Prozessor mit schlappen 1,1GHz, aber immerhin 64Bit. Der Rechner hat eine eingebaute 64 GB emmc, einen brauchbar schnellen Festspeicher und von meiner Seite aus eine 512 GB SATA SSD im M.2 Format, die ich nachrüsten konnte, was damals auch einer der wichtigsten Kaufgründe für das Mini Laptop war. Es soll vor allem in der Lage sein einen PC als Arbeitsgerät zu nutzen. Da das Betriebssystem stark auf Google’s Webservices setzt ist es vor allem geeignet zum arbeiten mit den Google Programmen und allem was man online machen kann. Theoretisch gibt es eine komplette Kompatibilität zu allen Android Apps, diese ist jedoch derzeit noch nicht integriert, so das man Apps und Programme derzeit nur kontrolliert über den Chrome Web Store herunterladen kann. Die Auswahl ist zwar nicht groß, aber grundlegende Dinge wie Word oder Excel als Web Applikationen gehen schon, falls man Google’s eigene Lösungen nicht nutzen möchte.

Natürlich schränken die Webservices von Google den Nutzer in der Nutzung des Chromebook ein wenig ein. Gerade die Tatsache dass Chrome OS Flex derzeit noch in einer Entwicklungsphase ist, die als early-access bezeichnet werden kann, kann natürlich zu einem Problem führen. Es ist nicht garantiert dass Chrome OS Flex auf jedem System läuft. Es ist deshalb natürlich schwierig zu beurteilen ob eine Installation immer erfolgreich sein wird. Aus diesem Grund würde ich aktuell nicht empfehlen Chrome OS Flex auf einem Rechner zu installieren den ihr noch dringend benötigt. Es ist ja auch dafür gedacht er ältere Rechner, die in der Schublade liegen, zu bedienen. Ich als Online-Redakteur habe natürlich diverse tägliche Aufgaben. Darunter zählt unter anderem das Erstellen von Artikeln, News, E-Mails schreiben und vieles andere. Gerade für solche Office Tätigkeiten ist ein einfaches System, das keine Ablenkung bietet, die richtige Wahl.

Auch wenn die App Auswahl in Chrome Web Store derzeit nicht besonders groß ist, so sind die essentiellen Dinge doch dabei. Unter anderem diktiere ich diesen Artikel gerade mit speechtexter, einer App die dazu gedacht ist Sprache in Text zu verwandeln. Das geht natürlich deutlich schneller, als es selber zu tippen. Hinaus gibt es natürlich auch Apps wie Audacity die euch auch die Audio Verwaltung ermöglichen. Chrome OS Flex ist durchaus in der Lage auch als Mediaplayer her zu halten. Natürlich ist die Steuerung dieses Betriebssystems etwas gewöhnungsbedürftig, Google setz hier andere Richtlinien als z.b. Microsoft. Gerade was die Steuerung mit dem Touchpad am Laptop angeht, musste ich mich erst einmal daran gewöhnen. Der derzeitige Entwicklungsstand soll zwar noch eine sehr frühe Variante sein, ist aber meiner Meinung nach schon sehr weit fortgeschritten. Bisher hat alles an dem System funktioniert dass ich versucht habe. Auch wenn natürlich nicht alle Arbeitsschritte immer sofort für mich als alten Windows-Nutzer erkenntlich waren. Das Betriebssystem basiert auf einem Linux Derivat, was natürlich schon bedeutet dass es anders aufgebaut ist. Linux gehört nun nicht gerade zu dem System die ich sehr oft in meinem Leben genutzt habe, aber sehr schätze weil ich um seine Funktion weiß.


Chrome OS Flex in der Praxis

In der Praxis erweist sich das Betriebssystem als besonders flexibel und vor allem sehr schnell. Hier hat Entwickler Google einen besonderen Kniff angesetzt, das System arbeitet fast komplett online. Das bedeutet natürlich dass man immer eine Datenverbindung dabei haben muss. Diese muss allerdings nicht besonders schnell sein. Selbstverständlich funktioniert das System auch komplett ohne Datenverbindung, ist allerdings dann eingeschränkt. Ich selbst nutze eine unbegrenzte Datenflat, von Freenet. Das ermöglicht mir eine uneingeschränkte Nutzung überall. Durch die Tatsache dass dieses Betriebssystem vom Entwickler selbst gewartet und online geupdatet wird, kann erreicht werden dass es nicht langsamer wird. Auch wenn man das System versucht zu überladen, so wie es bei Windows relativ schnell und einfach geht, gerade auf leistungsschwachen Systemen, erreicht man keine Leistungseinbuße. Natürlich ist das Spielen auf diesem System nicht wirklich praxistauglich. Es gibt zwar einige wenige Spiele, diese sind aber eher nebensächlich. Sollte man wirklich mit einem Chrome OS Flex System spielen wollen sollte man sich auf Streaming Anbieter wie NVIDIA GeForce now oder Google Stadia einlassen. Mit Streaming Diensten, natürlich vorwiegend im Heimnetzwerk, kann man auch hier sehr sehr gute Ergebnisse erzielen.

Da dieses Betriebssystem hauptsächlich zum Arbeiten entwickelt ist funktioniert es natürlich auch auf Visa Basis am besten. Im Test konnte ich sowohl das Schreiben von Texten das Bearbeiten von Excel Tabellen und auch das Bearbeiten von Bildern ausgiebig testen. Ich habe das System jetzt exklusiv seit drei Tagen in der Nutzung und bin absolut begeistert. Die Geschwindigkeit die man Trekstor surfbook a13b an den Tag legt kannte ich von diesem System gar nicht. Von der Nutzungs Geschwindigkeit her gibt es keinen Unterschied zu einem aktuellen Gaming Laptop, gut vielleicht geringfügig langsamer, aber nicht bedeuten. Normalerweise kennt man von günstigen Notebooks alleine schon eine Startzeit von einer minute und mehr, das ist in der heutigen Zeit natürlich absolut nicht mehr zeitgemäß.

 


 

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Das getestete Betriebssystem kann auch an dieser Stelle Punkten. Der Bootvorgang dauert keine 20 Sekunden und das Herunterfahren geht innerhalb von weniger als fünf Sekunden. Das sind absolute Bestwerte. Dazu ist die Akkulaufzeit sehr gut, und der Stromverbrauch in der Regel recht gering. Natürlich bringt das Betriebssystem alle möglichen Einstellungen mit sich, mit denen wir die Akkulaufzeit noch einmal erhöhen können. Das bedeutet wir können die Leistung einschränken oder verstärken, wir können die Helligkeit selbstverständlich einstellen, jedoch gibt es auch klare Einschränkungen die hier erwähnt werden müssen.

Dieses System führt leider keine .exe Dateien aus, das bedeutet herkömmliche Programme können gar nicht erst installiert werden. Mit der Zeit wird selbstverständlich der google play store nachgeliefert werden, davon ist zumindestens stark auszugehen, da im klassischen Chrome OS auch integriert ist. Damit dürfte dann für ausreichend Apps und mögliche Programme gesorgt sein. Etwas gewöhnungsbedürftig war auf jeden Fall dass der Desktop keine eigenen Symbole zulässt. Ihr habt also nur ein Hintergrundbild und im unteren Teil des Systems eine Schnellstartleiste. Wollt ihr alle Apps aufrufen könnt ihr dies mit einem Button unten links, ähnlich dem Windows Button, der jedem bekannt sein dürfte, erledigen. Hier zieht dabei wie beim Handy eine Schaltfläche über den ganzen Bildschirm hoch auf der ihr die verschiedenen installierten Apps und Erweiterungen Seiten sortieren und anordnen können. Das ist natürlich etwas umständlich und gewöhnungsbedürftig.

Hat man sich mit Chrome OS Flex erst einmal eingearbeitet geht die Arbeit aber sehr schnell von der Hand. Das Betriebssystem ist flexibel und genau darauf ausgelegt was man zum Arbeiten braucht. Die typischen Schul und Office Apps die man benötigt laufen selbstverständlich auf dem System auch.


Was man über Chrome OS Flex wissen muss

Wie ihr schon gelesen habt befindet sich das Betriebssystem noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase, ist dennoch bereits nutzbar. Das bedeutet allerdings dass es wahrscheinlich nicht auf allen Systemen laufen wird, und auch nicht zur aller Hardware kompatibel ist. Bisher ist mir noch nicht untergekommen das nicht richtig funktioniert hätte, da ich mich allerdings im dev Channel bewege musste ich auch schon mit einigen Funktionsstörungen Leben. Das bedeutet dass mir in der Praxis zwischendurch das Touchpad ausgefallen ist. Dies ließ sich allerdings durch einen Neustart des Systems beheben. Die Bedienung mit einer Maus  war allerdings zu jederzeit ohne Probleme möglich.

Das bedeutet natürlich nicht dass Ihr da keine Probleme haben könnt. Jedes System ist anders. Aus diesem Grund würde ich euch dringend empfehlen dieses Betriebssystem nicht auf einem PC zu installieren Dinge dringend zum Arbeiten braucht. Zur Installation selbst benötigt die einen USB-Stick der als Installationsmedium hergestellt wird. Eine Anleitung zum installieren findet ihr hier!

Für manche Menschen kann es auch zum Problem werden wenn ausschließlich der Chrome-Browser zur Verfügung steht. Ich selbst musste mich auch erst daran gewöhnen da ich eigentlich Verfechter des Firefox bin. Aber dieses Betriebssystem ist natürlich ganz auf Googles eigene Software und  Online Lösungen ausgelegt.

 


 

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ChromKann man Chrome OS Flex empfehlen?

Ich für meinen Teil arbeite nun schon ein paar Tage mit Chrome OS Flex. Das Bild dass ich mir machen konnte war bisher recht ausgiebig und ich bin der Meinung dass man dieses Betriebssystem auf jeden Fall für ältere System in Betracht ziehen sollte. Auch Multitasking ist damit selbst mit älteren Rechnern ohne Probleme möglich. Trotz der derzeit noch etwas eingeschränkten Softwareauswahl ist es bereits jetzt sehr gut nutzbar und bietet vor allem eine schnelle und zügige Arbeitserfahrung. Etwas störend ist natürlich dass man ständig eine Internetverbindung dabei haben sollte. Zwingend notwendig ist das zwar nicht, aber es können dann nicht alle Funktionen genutzt werden. Die Einrichtung ist dank der Verbindung mit dem eigenen Google-Konto relativ einfach und geht vor einem schnell von der Hand. Google möchte hiermit ein Betriebssystem erschaffen das für alle geeignet ist, von Kindern, Einsteigern bis hin zu erfahrenen Nutzern die ein schnelles und flexibles System zum Arbeiten benötigen. Natürlich ist es kein Betriebssystem für Gamer, das steht von vornherein fest. 

Wenn ihr damit leben könnt solltet ihr das Betriebssystem auf jeden Fall in Betracht ziehen. Es ist schnell, flexibel und vor allem auch auf leistungsschwächere Hardware ohne Probleme einsatzbereit.

Ihr werdet selbstverständlich ein bisschen Einarbeitungszeit benötigen, wenn ihr bisher nichts mit Chrome oder Chromebooks zu tun gehabt hat. Das kann am Anfang etwas nervig wirken, ist aber selbst für eingefleischte Windows-Nutzer innerhalb weniger Stunden erlernbar, ohne Anleitung. Grundlegend ist dieses Betriebssystem darauf ausgelegt dass man eine gute Hilfefunktion und eine integrierte Anleitung gleich mit an die Hand bekommt. Damit ist jeder Nutzer in der Lage schnell und flexibel zu einem Erfolg zu kommen. Ich persönlich bereue die Entscheidung es ausprobiert zu haben nicht. Ich denke Chrome OS Flex könnte zu einer ernstzunehmenden Größe werden, vor allem da sich Android Handys nahtlos ins Betriebssystem einfügen lassen, Benachrichtigungen verwalten lassen und natürlich alles über die Google Cloud synchronisiert werden kann.