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Im Test Ride 5 (PS5) – Das Gran Tursimo der Zweiräder?

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Nachdem wir mit The Crew Motorfest im Test nun seit einigen Tagen wirklich viel Spaß hatten erinnerte mich gerade die Motoradplaylist an Ride 5, das auch seit einiger Zeit bei uns unbearbeitet rumliegt. Gespielt habe ich das Spiel tatsächlich ausgiebig, aber das Review bin ich euch noch schuldig. Das ist über die Gamescom leider ein wenig untergegangen, soll aber an dieser Stelle nicht vergessen werden, denn Ride 5 ist garnichtmal so sehr ein Titel über den viel geredet worden ist, habe ich zumindest das Gefühl. Moto GP23 hingegen, vom gleichen Entwickler hat da viel mehr Aufmerksamkeit bekommen, so empfinde ich es zumindest. Ihr könnt mir gerne in den Kommentaren widersprechen wenn ich falsch liegen sollte…

Die Ride Serie ist eine hochkarätige Motorradsimulation. Während ich die Serie vor allem für ihren optischen Realismus absolut liebe, so wird aus dieser Liebe schnell eine Hassliebe, denn wenn man als Autofahrer und guter Kartfahrer (in der Vergangenheit) plötzlich versucht ein Motorrad unter halbwegs realistischen Bedingungen zu fahren, ohne alle, aber auch wirklich alle Fahrhilfen und Sturzvermeider zu fahren landet man entweder konsequent auf dem letzten Platz oder aber im Graben weil man die Hilfen abgeschaltet hat. Ihr könnt euch denken das mir der Test zu Ride 5 nicht leicht gefallen ist. Ich bleibe trotzdem so objektiv wie das eben möglich ist und habe in den letzten Tagen tatsächlich nochmal öfters mit einigen Leuten darüber geredet…

Darum ist Ride 5 wirklich wild

Ride 5 ist riesig! In über 200 Events könnt ihr euch mit Rivalen und Freunden messen. Dafür gibt es einmal einen Karrieremodus, der natürlich wie immer das absolute Kernstück des Spieles darstellt, zum anderen könnt ihr Strecken und Motorräder natürlich auch so in Einzelrennen probieren. Ich habe aber hauptsächlich Zeit mit dem Karrieremodus verbracht in dem ich meinen eigenen Fahrer gestalten kann. Das ist immer etwas typisches.

Insgesamt stehen euch hier 270 Bikes von insgesamt 20 Herstellern zur Verfügung, die nicht nur in Serienausstattung kommen, sondern auch umfangreich getunt werden können. Der realistische tuningmodus macht sich mit jedem Upgrade auch auf der Strecke bemerkbar. Mit dabei sind Klassiker aus den 1980er Jahren und Rennboliden der aktuellen Zeit sowie praktisch alles namenhafte dazwischen.

Im Streckenportfolio befinden sich neben Mugello, Suzuka, der Nordschleife sowie Laguna Seca insgesamt 44 realistische und fiktive Strecken in einer bunten Mischung. Die Strecken sehen dabei nicht nur fantastisch aus sondern auch der Rennrealismus ist optisch, vom Sound her und von der Steuerung her gegeben. Gerade Neueinsteiger, für einen solchen halte ich mich noch immer im Motorradgenre, sind hier schnell überfordert…. JA, jeder einzelne Fahrfehler wird sofort hart bestraft und kostet euch schnell den Rennsieg.

So fährt es sich in Ride 5

Die Bikes in Ride 5 sind so realistisch wie möglich gestaltet worden. Gerne würde ich sagen das das toll ist, aber ich bleibe auf Dauer wohl bei The Crew Motorfest oder Hotwheels Unleashed 2 turbocharged, das ebenfalls von Milestone entwickelt worden ist. Die Zweiräder fühlen sich für meinen Geschmack etwas zu realistisch an, was Biker und Simulationsenthusiasten an dieser Stelle absolut freuen sollte, denn das Fahrverhalten ist genial. Die schweren Kisten schieben in Kurven ordentlich nach außen. Die Bremsen wollen wohl gekonnt genutzt werden. Dabei müssen wir Vorderrad- wie Hinterradbremse separat dosieren um nciht aus der Kurve zu klatschen und den Grip zu verlieren. Die Lastwechsel beim Einlenken erschweren mir zusätzlich das leben und im Gegensatz zum Vorgänger Ride 4 fühlt sich alles nochmal deutlich realistischer an. Das mag unter anderem an einer neuen Physikengine liegen.

Die Fahrhilfen für Neulinge wurden aber auch nochmal überarbeitet, erleichtern das Leben ordentlich. Zwar wird man damit auch nicht gleich zum Profi aber das Spiel wird und bleibt halbwegs spielbar, auch wenn man schon einiges leisten muss um hier an der Spitze zu bleiben. Ihr könnt zum Beispiel die Bremsen vereinfachen oder auf Steuerungshilfen per K.I. zurückgreifen die euch unter die Arme greifen können. Das ist tatsächlich noch ein bisschen Einsteigerfreundlicher als im Vorgänger… und wenn ihr dochmal aus der Kurve fliegt gibt es immerhin eine Zurückspulen Funktion. Ich hasse das eigentlich weil es die Competition so ein wenig nimmt und habe das auch bei The Crew Motorfest sofort ausgeschaltet, aber wenn mir 2 Reifen zum Glück fehlen dann bin ich doch froh wenn ich Fahrfehler ungeschehen machen kann…

Ride 5 Next-Gen?

…Vor- und Nachteil zugleich… Ride 5 gibt es ausschließlich für die aktuelle Konsolengeneration. Das bedeutet im Gegenzug Playstation 4 Spieler gehen leer aus. Warum diese Entscheidung? Milestone hat sich dazu entschieden das Spiel ausschließlich auf die aktuelle Generation zu bringen um vor allem in Sachen Optik nochmal zulegen zu können. Die Motorräder sind bis ins kleinste Detail sausgearbeitet, das Wetter wird in Echtzeit berechnet, Aspahalttemperaturen und ihre Auswirkungen auf den Grip, Regeneffekte und die spürbare Auswirkung, Sichtbeeinflussung und vieles mehr.

Aber leider sind die Bikes hier im Vordergrund. Gerade Charaktere und auch der eigene Fahrer haben sich kaum verbessert. Hier wirkt die Optik noch schnell wie in einem schlechteren Videospiel. Auch die Belohnungen nach den Rennen fühlen sich teilweise sehr willkürlich an. Hier ist oft nicht nachvollziehbar warum gerade dieser Eine Preis gerade vergeben wurde. Insgesamt ist leider auch die Gestaltung Abseits der Strecke, Streckenweise etwas fade und leblos, fast schon lieblos geworden.

mindestens genauso verrückt, aber gesünder: Skater VR

https://gamolution.de/2023/08/23/im-test-aufs-maul-fliegen-mit-psvr2-vr-skater/

Auch eine anständige Einführung, Tutorials für Fahranfänger mit Ambitionen fehlt quasi komplett. Das Spiel richtet sich an Biker nicht an solche die es werden wollen. Auch die K.I. ist mehrfach aufgefallen. Was mich besonders bei The Crew Motorfest gestört hat ist hier natürlich tragischer, die K.I. verursacht gerne mal Unfälle und schubst euch aus der Bahn. Das ist bei einem Autorennen manchmal ja noch tragbar aber wenn man bedenkt das ein Motorradfahrer der bei 120 in der Kurve rausgeworfen wird vermutlich schwerste Verletzungen erleiden würde ist das garnicht witzig. Mir wurde auch mehrfach zugetragen das Rennlinien und Bremspunkte der Hilfe, oftmals einfach falsch gesetzt sind.

Fazit und Bewertung

Ride 5 ist schon cool, ein absolutes Must Have für alle Motorradfans und Fahrer. Aber auch wenn Milestone Games nochmal ordentlich an der Optikschraube gedreht haben so spürt man doch diese japanische Note… immer nur den Hautdarsteller gut machen. Das endet leider darin das Fahrer und Strecken teilweise lieblos aussehen, ja gar midnerwertig, die Bikes aber traumhaft detailliert und vor allem von der Fahrphysik her ein Träumchen. Hier hat man in Italien nochmal voll aufgedreht und liefert mit 270 Boliden, vom Klassiker bis zur Neuzeit auf 44 Strecken, fiktiven und realen, einen gewaltigen Umfang!

Dennoch ist die Lernkurve im Spiel, selbst mit Hilfsmittel extrem steil und die K.I. Fahrer wirken teilwesie wie Attentäter die den Spieler tot sehen wollen um das Rennen zu gewinnen! Das ist ein No Go. Die weiterhin fehlenden Tutorials und Erklärungen für Einsteiger machen das Spiel wenig Einsteigerfreundlich, auch wenn wir mit Fahrhilfen und K.I. Unterstützung beim lenken und Bremsen sicherlich nochmal einen Schritt weiter in die richtige Richtung gehen. Es fehlt leider an vielen Stellen an Hilfestellungen und so richtet sich das Spiel wohl nur an Serienfans.

Trotzdem ist Ride 5 die beste Motorradsimulation am Markt, nicht nur aufgrund der jahrelangen Erfahrung von Milestone Games sondern auch ein Stück weit mangels Konkurrenz hebt sich Ride 5 stark von allen anderen Produkten ab. Wer Motorräder mag und weiß wie man damit umgeht ist hier sicherlich gut bedient. Von mir als “Einsteiger” (Bitte Definition unten beachten) kann ich jedenfalls nur sagen das ich mich weiterhin abgehängt fühle. Aus diesem Grund kann ich leider nicht mehr vergeben:

7 von 10 Punkte

 

Anmerkung:

Ich definiere mich als Anfänger bzw. Einsteiger. Ich bin zwar seit Ride 2 und habe auch Spiele TT-Isle of Man 2 getestet und gespielt, sogae auf der Gamescom zusammen mit den Entwicklern. Damals habe ich eine steile Lernkurve gezeigt, jedoch reichte das nie für große Motivation aus, der kleinste Fehler beendete sofort das komplette Rennen. Dennoch ist meine Erfahrung mit wahren und digitalen Motorrädern eher mäßig. Ich wollte immer Chopper fahren, aber habs nie über einen 50´er Roller, oder ein modernes E-Bike geschafft. Das bedeutet ich habe keinerlei Ahnung von Motorrädern in der Praxis auch wenn ich sie mag und liebe reicht mir Arcade Gameplay wohl weiterhin aus, dazu ist meine Frustschwelle zu niedrig. Trotzdem werde ich nicht aufgeben es weiter zu versuchen 😉

Ein kleines Video von einem Profi gibts aber auch noch…