The 7th Guest ist ein Klassiker der Videospielgeschichte. Das Original wurde 1993 von dem damaligen Entwickler Trilobyte auf MS-Dos veröffentlicht und sprengte damals bereits die Grenzen dessen was möglich war. Die aufwändige Produktion konnte damals vor allem mit schlechten Wertungen punkten. Laut Wikipedia vergaben einschlägige Gaming Magazine zwischen 54 und 70 von 100 Punkten. Das ist kein guter Ausgangspunkt für Vertigo Games die das Spiel jetzt auf PC und Meta Quest umgesetzt haben um es in VR wiederzubeleben. Da wir aber Schocktober haben und Halloween gerade vor der Türe steht war es uns eine Freude einen Blick auf das VR Horror Abenteuer zu werfen das Nostalgie mit neuester Technik verbinden soll. Ob das schaurig schön oder nur gruselig ist haben wir für euch getestet, auf Meta Quest 3 (Hier im Test) natürlich!
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Es beginnt, ihr seid unterwegs zu einem alten Haus, einem Geisterhaus. Ihr wollt herausfinden was dort geschehen ist und habt nur ein seltsames Licht bei euch. Diese Geisterlampe ermöglicht euch Dinge zu sehen, Dinge die lange vergangen sind. So dringt ihr in das Haus von Henry Stauf ein. Der alte Spielzeugmacher mit der dunklen Vergangenheit verbirgt ein noch viel dunkleres Geheimnis in seinem Haus. Als nun all diese Dinge schon viele Jahre vorbei sind, macht ihr euch auf die Geschichte der 6 Gäste herauszufinden die damals in das Stauf Anwesen eingeladen worden sind und von denen man später nie wieder etwas gehört hat. Was ist hier passiert? Könnt ihr die Rätsel lösen, die Geheimnisse aufdecken und vor allem habt ihr die Nerven für eine gruselige Horrorgeschichte mit tragischem Ende?
Wir haben für euch herausgefunden ob es sich lohnt einen Blick hinter die Türen dieses Haunted House zu werfen und haben dafür unsere neue Quest 3 angestrengt!
Das ist „The 7th Guest“
Im First Person Horror Abenteuer The 7th Guest seid ihr stiller Teilhaber an der Vergangenheit. Ihr geistert sozusagen selbst durch ein Geisterhaus und erlebt die Geschichte von 6 Gästen, die von einem verrückten Spielemacher eingeladen worden sind. Der Vorwand ist die Erfüllung ihres sehsüchtigsten Wunsches und dabei kennen sich die unterschiedlichen Charaktere nicht einmal. Wir haben ein hier eine Broadway Sängerin, einen eingebildeten Geschäftsmann, ein Geschäftsehepaar mit Ambitionen aber zu wenig Geld, eine Witwe die vor allem trinkt weil sie gerade ihren Job verloren hat, einen berühmten Bühnenmagier und so einige mehr. Die Geschichten dieser erlebt ihr in the 7th guest, das übrigens auch Roman erhältlich ist.
-= Die Quest 3 getestet: Lohnt isch der Umstieg? =-
Warum erwähnen wir an dieser Stelle das Buch? Weil die Geschichten der verschiedenen Charaktere im Spiel nicht unbedingt chronologisch erzählt sind und es teilweise etwas schwierig ist die Rhamenhandlung zu verstehen. Die Romanumsetzung hingegen bringt alles auf einen Punkt und kann die Geschichte, für interessierte, durchaus vernünftig rüber bringen!
Eure Aufgabe besteht darin die verschiedensten Rätsel und Geduldsspiele zu lösen, eigentlich nichts besonderes, aber wie bereits das Original im Jahr 1993, das damals unglaubliche 1 Million Dollar gekostet hat, was damals schon verdammt viel war, kommt auch die Neuauflage mit technisch dem Maximum daher was derzeit aus der Meta Quest 2 herauszuholen ist. Das Spiel ist nicht exklusiv für die stärkere Meta Quest 3 entwickelt, weshalb es auf dieser natürlich noch besser läuft.
7th Guest die Story -= Spoilerfrei =-
Natürlich wird es nicht leicht euch mehr von der Geschichte des Spieles zu erzählen, wenn ich nicht Spoilern soll, aber sicherlich kann ich euch ein paar Details vermitteln. Wir beginnen das Spiel in einem Boot und werden am Steg von einem Jungen begrüßt. Wer direkt am Anfang mitzählt bemerkt schnell das es 7 Gäste sind, obowhl nur 6 geladen worden sind. Der Junge ist der siebte Gast und darüber hinaus auch der einzige Geist mit dem wir im Spiel wirklich etwas ähnliches wie eine Interaktion pflegen.
Henry Stauf, ein sehr erfolgreicher Spielzeugmacher hat all diese Menschen eingeladen um mit ihnen ein Spiel zu spielen. Dabei ist der Name Stauf nicht umsonst ein Anagram, findet selbst heraus für wem! Stauf verköstigt seine Gäste, bietet ihnen Spielzeuge, Mechaniken und Rätsel an, ist selbst aber scheinbar nicht Vor Ort und somit müssen die Teilnehmer mit sich selbst zurechtkommen. Diese Teilnehmer könnten aber kaum unterschiedlicher sein. Frustration, Existenzängste, Gier und vieles mehr sind die Gefühle die in dieser Erzählung mitspielen.
Während ihr mehr und mehr über die einzelnen Gäste und ihre Nöte erfahrt bemerkt ihr schnell das Stauf besondere Rätsel für jeden einzelnen bereithält, indiviuell angepasst, so als wüsste er Alles über die einzlnen Parteien. Henry Stauf jedoch verfolgt sein eigenes Ziel und ihr wisst ja schon das keiner der Gäste jemals wieder gesehen worden ist. Es liegt nun an euch herauszufinden welches Geheimnis Stauf hat, was hier passiert ist und vor allem die ganzen Rätsel zu lösen.
Pro´s und Con´s – The 7th Guest
Horrorspiele im Oktober zu veröffentlichen ist schlau. Am 18.Oktober ist the 7th Guest VR erschienen und kommt damit zur richtigen Zeit und gibt uns ein gutes Gefühl. Gruselig wird es dieses Jahr also nicht nur in unserer Regierung sondern auch in der virtuellen Realität und das gefällt mir. Optisch ist the 7th Guest sehr gut gelungen. Da die Szenen mit den Geistern von echten Schauspielern gespielt werden bekommt das Spiel eine besondere Note. Spielerisch ist es quasi selbsterklärend und auch wieder nicht, denn einige der Rätsel haben es knackscharf in sich. Bereits in den ersten minuten stoße ich auf ein Rätsel bei dem ich nummerierte Blöcke auf einem Spielfeld platzieren muss. Dieses Spielfeld kann sich mit unserer Geisterlampe verändern und die Regeln dafür zu verstehen ist garnicht so einfach! Spoiler: die Zahlen müssen als Reihe platziert werden, sowohl mit und ohne Lampe darf zwischen 2 Zahlen nie mehr als 1 Feld Höhenunterschied liegen.
Zum lösen der Rästel könnt ihr Stauf Münzen finden, die ihr für Hinweise eintauschen könnt. Sogar des Rätsels Lösung könnt ihr mit den Stauf Münzen erzwingen! Gespielt wird im First Person Modus, wobei das Spiel euch am Anfang fragt ob ihr stehen oder sitzend spielen wollt und dabei die Höhe richtig einstellt. Bei einigen Rätseln hatten wir aber massive Probleme im sitzen, denn wir mussten sehr tief nach unten greifen und in der sitzenden Position sind wir nichtmehr an Alles herangekommen.
Auch die allgemeine Steuerung ist teilweise etwas hakelig und fummelig. Im eben erwähnten Zahlenrätsel zum Beispiel hat die lokalisierung nicht immer richtig funktioniert und teilweise sind die Blöcke falsch eingeschnappt und waren nur schwer wieder zu entfernen. Besonders nervig wenn man einen mal fallen lässt spawnt dieser wieder dort wo ihr ihn gefunden habt. Das ist zwar sinnig kann aber durchaus zu frust führen. Ein Inventar wäre hier schöner gewesen.
Bewertung zu The 7th Guest
Die Meta Quest 3 tut in diesem Spiel ihr bestes um uns wirklich schön zu gruseln. Ich selbst mag die gruselige Stimmung bin aber nicht sonderlich schreckhaft oder lasse mich mitreißen und empfinde Angst. Daher ist meine Wertung eher technischer Natur. Technisch haben wir nämlich einige Probleme mit dem Spiel, zumindest in der B-Note muss ich klare Abstriche machen denn die Steuerung ist nicht immer sehr genau und sorgt oftmals für Frust. Dafür ist die Geschichte gut und auch der Hintergrund mit „besonderem Bezug“, als kleiner Tipp der Name Henry Stauf ist ein Anagram, wer jetzt viel Allgemeinbildung hat ist vielleicht schon drauf gekommen das es sich um eine berühmte und bekannte fiktive Figur handelt die einem bekannten Meisterwerk entsprungen ist. Mehr will ich an dieser Stelle aber auch nicht sagen.
Die Geschichte ist durchaus interessant gemacht, wenn auch teilweise etwas wirr. Hier haben wir das Problem das wir die Abschnitte natürlich so erleben wie wir sie erkunden. Ob das immer chronologisch ist sei mal bezweifelt. Dadurch ist es teilweise etwas schwer der eigentlichen Geschichte zu folgen. Dennoch begeistert mich The 7th Guest mit einer guten Grafik und einer tollen Stimmung. Die Idee dahinter ist Klasse gemacht und ich wünsche mir mehr solcher Spiele. Das Spiel benötigt 12,34 GB auf eurem Headset. Das ist nicht gerade wenig aber wenn man bedenkt das auch das Original damals auf CD-Rom erschienen ist, in einer Zeit in der Disketten üblich waren, ist es sparsam umgesetzt.
Ich mag die Videosequenzen der Geister mit echten Schauspielern, wenn auch die Geschichte natürlich sehr klassisch angehaucht ist und wir eine Zeit erkunden die lange vorbei ist. Ich würde euch das Spiel ans Herz legen wenn ihr leichte Gruselkost mit viel Kopfzerbrechen mögt. Die Rätsel sind echt knackig und teilweise ganz schön schwer gemacht. The 7th Guest hält was ers verspricht, ist jedoch technisch nicht zu 100% ausgereift. Aus diesem Grund muss die Wertung ein paar Minuspunkte hinnehmen, bleiben trotzdem noch gute:
7 von 10 Punkte
The 7th Guest VR ist erhältlich auf Steam, Meta Quest 2/3 und Meta Quest Pro sowie Playstation VR 2