Spiele sind eine tolle Sache und eine absolut geniale Ablenkung von der Realität. Anstatt die Flimmerkiste anzuwerfen und ein bisschen idiotisches TV zu glotzen erlebe ich lieber eine ganz besondere Geschichte. Spiele können gewaltige Geschichten erzählen, können euch mitreißen, mehr als ein Film oder eine Serie es jemals könnte. Niemand hat mich bisher so in seinen Bann ziehen wie ein gutes Spiel, außer vielleicht einer besonderen Frau, aber davon findet man in der Regel ja nur eine und nicht jeden Monat eine Neue, sollte man zumindest nicht ;-) Dennoch können Spiele auch gegenteilige Gefühle auslösen. In diesem Artikel möchte ich mir einfach mal ein paar Dinge von der Seele reden, mit denen ich immer wieder konfrontiert werde und die mich jedes Mal wieder frustrieren.
10 Dinge die an Videospielen frustrieren können
1.Spiele die zu schwer für Einsteiger sind!
Eine mitreißende Stimmung, alleine schon auf dem Screenshot (oben), ein Bild das nach mehr schreit, eine Spielwelt die wunderbar gestaltet ist, eine tolle Grafik die zum träumen einläd, das sind Spiele wie Sekiro, Nioh, Bloodborne und The Surge. Dennoch sind es Spiele die den Spieler fordern, die eine richtige Herausforderung bedeuten. Stupides draufhauen hilft bei keinem dieser Spiele, doch sind diese teilweise so dermaßen schwer das unerfahrene Spieler bei diesen Spielen sofort versagen und noch bevor sie überhaupt ins Spiel eingestiegen sind ist es auch schon wieder vorbei.
Diese Spiele sind so schwer und so einzigartig das man ihnen eine eigene Spielekategorie gewidmet hat. Die sogenannten Soulslike Spiele, der Name stammt vom Genreprimus Dark Souls, der mittlerweile fast wie ein Einstiegerspiel in diesem Genre wirkt.
2. Kompetitive Multiplayer und schlechtes Matchmaking
Spiele wie Fortnite, League of Legends, Overwatch, Cuisine Royal, PUBG oder Call of Duty sind tolle Spiele, aber es gibt immer eine Komponente die ausschließlich online gegen andere Spieler gespielt werden muss. Zum Beispiel Call of Duty Black Ops IV bot nicht einmal mehr einen Story Modus, sondern war ein reines Online Spiel. Dabei wird aber leider das sogenannte matchmaking oft von den Herstellern der Spiele komplett versaut!
Das Matchmaking ist die Funktion mit der Spieler in einem Match zueinander zugeordnet werden. Es soll dafür sorgen das Top Spieler nicht auf Neueinsteiger treffen. Leider ist das in den meisten Fällen nicht funktionsfähig. Fast ständig erlebe ich persönlich das ich, trotz geringer Fähigkeiten, Top Spielern zugeordnet zu werden und das frustriert.
3. unverschämte Mitspieler und kleine Kinder
Gerade Fortnite ist bekannt für seine Community. Eines der größten Spiele und eines der beliebtesten seiner Art. Dennoch trifft man hier immer wieder auf Spieler die sich nicht den geringsten Anstandsregeln bewusst sind, denen es einfach egal ist, das man in einem Spiel, mit offenem Chat, kein schreiendes Baby neben dem Mikro liegen hat, oder selbst rumkreischt wie eines. Auch ständige Beleidigungen die sich einige Spieler an den Kopf werfen nerven genauso wie Kleinkinder die Spiele spielen die sie garnicht spielen dürften. Wie oft bin ich schon in FSK 18 Spielen auf Spieler gestoßen die kaum richtig sprechen konnten, geschweige denn ein Alter hatten in dem sie überhaupt einen Controller in der Hand haben sollten.
Zusätzlich finden einige Spieler es toll anderen Spielern auf die Nerven zu gehen, sie zu bestehlen oder ihnen ständig in die Quere zu kommen. Schleicht man sich zum Beispiel in einem Online Spiel an eine Gegnergruppe an, um diese leise und unauffällig auszuschalten und andere Spieler rennen in diese Gruppe rein und flüchten dann in die eigene Richtung, nur damit die Gegner einen anderen Spieler überrennen, ist das nicht, wie viele Spieler gerne behaupten „trollen“, sondern asoziales Verhalten. Ein Beispiel: In Fortnite habe ich aktuell mehr als 280 Spieler geblockt und das obwohl ich die Kompetitiven Modi garnicht spiele sondern ausschließlich die Modi in denen die Spieler ZUSAMMEN spielen sollten.
4. Eine toxische Community vertreibt Spieler
Selbst X-Box Chef Phil Spencer kennt das Problem der toxischen Gaming Gemeinschaft und plädiert für das Ende dieser Problematik. Spieler vertreiben sich gegenseitig aus Spielen, beleidigen sich, stellen einander nach. Gerade erst habe ich persönlich versucht das Spiel The Cycle auszuprobieren, darüber hinaus bin ich allerdings nie gekommen, denn auch wenn es sich um ein Spiel handelt bei dem Spieler zusammen spielen könnten, habe ich im ersten Dutzend Runden nicht einen Spieler gefunden der mit mir kooperiert hätte, lediglich Spieler die mich gejagt haben habe ich gefunden. Natürlich gibt es Spiele in denen genau das der Sinn ist, aber bei diesem Spiel könnten Spieler sich gegenseitig unterstützen, dennoch treffe ich ausschließlich auf Feindseligkeit von anderen Spieler, die mich angreifen um meine Startausrüstung zu erbeuten die ihnen überhaupt nichts bringt. Selbst wenn man die Beute erbeutet hat muss man die Spieler nicht mit Gewalt töten um sie aus dem Spiel zu werfen, dennoch war es bisher für keinen Spieler in diesem Spiel genug mich nur zu berauben, nein mich aus dem Spiel zu werfen war das erklärte Ziel.
Dieses Verhalten erlebt man in vielen Spielen, selbst kooperative Spiele werden zu Jagdplätzen auf Einsteiger. Es lohnt sich garnicht neue Spiele anzufangen wenn man nicht von Anfang an mit dabei ist und intensiv dabei bleibt.
5. Online Zwang in Spielen nervt bei schlechten Servern
Immer wieder bringen Hersteller ein Spiel an den Markt das zwangsweise Online gespielt werden muss. Das ist natürlich gerade bei Titeln die wir mit anderen zusammen spielen wichtig und gut, aber bei Spielen die wir alleine Spielen können und auch wollen, ist ein Online Zwang totaler Unsinn. Lediglich die Hersteller der Spiele profitieren von einem Online Zwang. Sie können jederzeit angepasste Werbung laufen lassen, können überwachen wieviele Spieler ihre Spiele gerade spielen und wenn sie wollen können sie Spiele jederzeit komplett abschalten und den Spielern die Möglichkeit wegnehmen. Das kann ok sein, wenn sich Server für den Mehrspielermodus nicht mehr lohnen, wenn aber ganze Spiele damit zerstört werden ist sowas weder freundlich noch besonders in Ordnung. Hersteller sollten keine Spiele komplett unnütz machen können.
6. Verheerende Preisstruktur im Handel
Gerade der Gebrauchtkauf ist ein wichtiger Teil der Spielekultur der vor allem den Herstellern ein Dorn im Auge ist. Natürlich gibt es eine Menge Spiele die man nicht gebraucht kaufen will weil es sich zum Beispiel um Sonderausgaben, Editionen oder Collectors Editions handelt, aber andere Spiele kann man jederzeit gebraucht kaufen. Der einzige ernstzunehmende Gebrauchthändler allerdings ist mehr Spott ausgesetzt als das er Erfolg hätte.
Hinzu kommt das viele Einzelhändler Probleme mit einer realistischen Preisgestaltung haben. Immer wieder finde ich im Handel ein und das gleiche Spiel mit mehreren Preisen. Keiner dieser Preise ist in der Regel realistisch. Immer wieder gibt es Spiele zum Beispiel im Playstation Plus Gratis und bei manchen Einzelhändlern kosten die Spiele auch ein Jahr später noch 60-70 Euro. Selbst wenn typische Elektro Discounter Spiele bereits für 40 Euro führen und sie im Internet, neu, um die 20-25 Euro gehandelt werden, führen die meisten Supermärkte diese Spiele trotzdem noch für 65 Euro im Schnitt. Sowas nervt, gerade wenn man mal eben ein Spiel mitnehmen möchte das überall 30 Euro kostet und es dann in diesem einen Supermarkt der im Ort Spiele führt, 65 Euro kosten soll. Sowas frustriert und nervt.
7. fehlende lokalisierungen, schlechte Synchronisation und falsche Übersetzungen frustrieren immer wieder!
Große Spiele wie Red Dead Redemption oder Grand Thefth Auto sind tolle und hochwertige Spiele. Aber auch viele kleinere Spiele haben eine tolle Geschichte und große Grafik aufzuzeigen. Dennoch sind es alles Titel die nicht lokalisiert worden sind. Keinerlei deutsche Sprachausgabe, maximal deutsche Untertitel, mehr gibt es nicht. Oftmals erleben wir es aber, zum Beispiel aktuell bei Tokyio Mirage Sessions #FE Encore (unser Test zum Spiel hier) das die Spiele mit japanischer Sprachausgabe gestaltet worden sind und lediglich englische Untertitel bieten. Sowas ist ja vielleicht bei kleinen Anbietern durchaus verständlich, aber trotzdem vertreibt es eine große Zahl an Spielern.
Ich selbst spiele gerne Abends zum entspannen und kann mich natürlich, wenn ich müde bin, nicht wirklich darauf konzentrieren englisch zu lesen, japanisch zu hören und es in deutsch zu verstehen. Ich gehe meist über dazu in english zu verstehen und zu denken, aber das ist natürlich eine Umstellung und recht anstrengend. Dabei ist die Gamercommunity gewaltig und es wäre sicherlich kein Problem die Spieler selbst zur Übersetzung heranzuziehen.
8. Verpasste Gelgenheiten und vorhersehbare Stories
Es gibt durchaus Spiele die eine gewaltige, gar epische Geschichte bieten. Sogar Spiele die es schaffen selbst mich ins wanken zu bringen und an den Rande eines Gefühlsausbruches zu führen. Zuletzt habe ich bei The Last of Us am Ende fast ein Tränchen verdrückt, nachdem mir das Spiel zuerst eine Gefühlswelle in die andere Richtung verpasste nachdem der Hauptcharakter einen anderen fast geopfert hätte. Aber viele gute und große Spiele hätten so viel mehr sein können, nur mit kleinen Änderungen. Einfache Wendungen in de Geschichte, einfache Funktionen die das Spiel richtig genial gemacht hätten und doch wurden sie vom Entwickler einfach ignoriert.
Solche Dinge ärgern mich persönlich sehr, es kann doch nicht sein das so viele Projektleiter da draußen herumlaufen die solche Dinge nicht sehen. Warum erklärt uns Hideo Kojima das er uns eine Spielwelt verkauft die nahezu komplett leer ist und wir kaufen ihm alles ab und andere zeigen uns eine komplette Spielwelt, bevölkert mit allem möglichen und wir glauben keinen Fingerzeig!?
9. Halb entwickelte Spiele die verkauft werden
Das Spieleentwickler oftmals unter starkem Druck stehen, gerade von der Aktionärsseite aus sollen schnelle Gewinne erzwungen werden, aber ein Spiel sollte eigentlich fertig werden bevor es veröffentlicht wird. Gerade No Mans Sky ist ein gutes Beispiel dafür das Spiele oftmals viel zu früh auf den Markt geworfen werden. Das ist natürlich ein problem. Gut die wenigstens Spiele legen einen so schlechten Start hin wie No Mans Sky aber oftmals finden wir unfertige Stellen in Spielen, schlecht programmierte Szenen und hingehudelte Sequenzen bei denen man sich fragt was das eigentlich soll und ob da garkein Beta Test mehr erfolgt.
Worüber ich mich persönlich immer wieder aufrege sind Clipping Fehler. Wir haben ein Spiel vorliegen das einen mittleren, zweistelligen Millionenbetrag in der Produktion gekostet hat und in der ersten Zwischensequenz sehen wir bereits wie die Antenne eines Funkgerätes gerade durch einen Kopf hindurch geht, ein Schwert durch Umhang, Arm und Schild eines Kriegers hindurch schwingt, Haare durch Türen hindurch reichen, Schultern in Wänden verschwinden. Solche Dinge sind mies, einfach nur mies und frustrieren mich zutiefst. Vor allem angesichts von mehreren Millionen bis hin zu weit über 100 Millionen verkauften Exemplaren darf man doch davon ausgehen das die Entwickler bei sowas mehr liebe zum Detail und Realismus an den Tag legen würden.
10. ständiges gemeckere der Communities
Ein weiteres großes Problem ist das andauernde gemeckere der Spieler. Jedes Spiel, egal wie gut es ist, wird schlecht geredet, weil einzelne Spieler das Spiel zu schwer finden, zu leicht finden, einzelne Waffen oder Ausrüstungsgegenstände nicht bekommen weil sie zu schlecht sind oder aber der Meinung sind das einzelne Ausrüstungsgegenstände gegen die sie dauernd verlieren verschlechtert werden müssten, weil sie angeblich zu stark seien.
Es wird gemeckert, gemeckert und gemeckert, dabei suchen die Spieler ja auch geradezu nach Fehlern in Spielen und nach Möglichkeiten zu betrügen. Sind wir doch mal ehrlich, wenn in den Spielen nicht so viel betrogen würde, durch Cheater, Hacker und sonstigen Einsatz von Hilfsmitteln dann gäbe es viele Probleme doch garnicht, aber Fairplay ist ja bei einer solch toxischen Community gar nicht möglich.
Das waren jetzt 10 Dinge die mich beim zocken immer wieder frustrieren. Man könnte meinen ich würde selbst zuviel meckern, aber es gibt einfach Dinge die ich nicht mag, Dinge die ich nicht möchte! Es kann doch nicht sein das so ein schönes Hobby wie Videospiele, das übrigens viel mehr kann als nur Zeit totschlagen, so schlecht gemacht wird, weil niemand für das was er/sie bekommt auch zahlen will oder fair spielen will. Beispiel: GTA 5 hat in der Entwicklung knapp 140 Millionen US-Dollar gekostet und wurde über 110 Millionen mal verkauft. Bei einem Schnitt Verkaufspreis von 35 Euro je Kopie kommen wir auf einen Umsatz von 3,85 Milliarden Euro das ist fast das 28 fache des Einsatzes und das ohne In-Game Käufe, ohne Mikrotransaktionen die sicherlich nochmal das gleiche eingebracht haben. Da will man mir erzählen das Fehler in Zwischensequenzen hinzunehmen sind!? Sorry aber das sind Dinge die mich aufregen.
Was regt euch bei Spielen auf? Was sind eure Frustmomente? Sind es zu schwere Spiele die aber so schön aussehen das man sie unbedingt spielen will, oder sind es Spiele in denen Spieler gezielt Neueinsteiger mobben? Sind es Hersteller die halbfertige Spiele rausbringen oder doch etwas ganz anderes? Hinterlasst es uns in den Kommentaren!