Vor garnicht allzulanger Zeit in einem Land ganz nah bei uns, ist Lego Brick Tales erschienen. Ein Lego Abenteuer wie ihr es bisher noch nicht kanntet. Das gerade einmal knapp 500 MB winzige Spiel passt nicht nur ohne Probleme auf die Nintendo Switch sondern kann auch auf PS4/5 und X-Box Series Konsolen, sowie Windows, Linux und Mac gespielt werden. Wir hatten schon lange kein Spiel mehr im Test das es auf wirklich allen Plattformen gegeben hat. Trotzdem, also großer Lego Fan war ich natürlich unheimlich scharf auf dieses Spiel. Dennoch muss man natürlich sagen das Lego Brick Tales ein ganz Neues Lego Spiel ist, das sich von den klassischen „Verbauklotzungen“ der letzten großen Kinohits abhebt. Ich fands interessant…
https://www.youtube.com/watch?v=K_ZWIByFdBU
Lego Brick Tales hat eine eigene Storyline. Ihr spielt den Enkel eines Forschers, der ihn in einem Freizeitpark besucht. Dort geht aber alles drunter und drüber und die Stadt droht damit den Park endgültig zu schließen, wenn er nciht in Ordnung gebracht wird. Um das zu bewerkstelligen gibt es nur eine Chance… ihr müsst eine alternative Energiequelle finden. Auf eurer Seite gibt es Rusty, eine kleine Robotersonde, die sich mit der Zeit weiterentwickeln wird. Zu Beginn kann sie nur in ungefähr aufspüren wo ihr hin müsst, später wird Rusty richtig hilfreich und wichtig.
Interessanterweise hat Lego selbst mit diesem Projekt nicht wirklich viel zu tun, außer vielleicht die Lizenzvergabe, denn entwickelt wurde Lego Brick Tales von Clock Stone Studios, die eher für die Bridge Constructor Reihe bekannt sind. Der Publisher hinter dem Indieprojekt ist Thunderful Publishing, die ihr vielleicht noch von unserem Hell Pie Test kennt, der ja mal auf ein komplett anderes Zielpublikum ausgerichtet war.
Das ist toll gewesen
Die Geschichte von Lego Brick Tales ist durchaus auch für Kinder geeignet. Das ist bei einem Spiel rund um Kinderspielzeug ja eigentlich einer der wichtigsten Punkte. Immerhin kann man hier auf jeden Fall schonmal einen guten Eindruck hinterlassen, denn trotz allem ist die Story auch nicht langweilig. Wir haben eigentlich immer etwas zu tun und werden auch motiviert Geheimnisse zu suchen, die sich in der Spielwelt verstecken können. Die Spielwelt selbst ist aufgeteilt in Dioramen, also kleine Würfelähnliche Level, in denen ihr euch bewegt. Hier wird garnicht erst eine Open World vorgestellt in der ihr vielleicht garnicht mach könnt was ihr wollt, sondern gleich alles mit konkreten Grenzen versehen. Das hat natürlich viele VCorteile für das Gameplay und nur geringe Nachteile für die Optik.
Wie bei Legospielen üblich ist alles im Spiel aus Legosteinen aufgebaut und ich bin vielleicht schon ein paar Jahrzehnte da raus, aber für mich sieht alles so aus als wären es nachbaubare Teile, also alles realistisch dargestellt. Wenn ihr das Lego Tutorial in Unity mal absolviert habt dann wisst ihr auch das man dort mit Lego arbeiten kann wenn man will. Dazu muss man sich aber an realisierbare Konstrukte halten und kann dann mit den vorgegebenen Assets arbeiten, die auch in Unity wunderbar zusammenpassen.
Insgesamt verschlägt es euch in diesem Indie-Lego Abenteuer in 5 verschiedene Welten. Natürlich kennen wir als eingefleischte Lego Fans alle dieser Welten ganz gut. Ihr findet neben einer Wüste natürlich auch eine Stadt, einen Dshungel und eine mitelalterliche Burg. Grundlegend ist das Spiel allerdings kein aufregendes Abenteuer sondern viel mehr ein Entspannungsspiel, familienfreundlich und mit viel kreativität gespickt. Aber es hat auch seine dunkleren Seiten.
Das war eher unschön
Der Editor an sich ist ein relativ mächtiges Tool. Jedoch ist er auch ein sehr fummeliges Tool. So hatten wir teilweise ein paar Probleme Dinge so zu platzieren wie wir wollten, oder wir haben die falschen Sachen, mitten aus der Konstruktion, wieder herausgenommen und letztlich nicht wieder rein bekommen ohne andere Dinge wieder zu löschen. Das kann durchaus schonmal aufregen. Auch gibt es im gesamten Spiel nicht allzuviel zu bauen, was ja aber eigentlich die Faszination an Lego ausmachen sollte. Auch die Kampagne, die nach 10-13 Stunden schon komplett durchgezockt ist, ist jetzt nicht gerade der Hammer, aber dafür gibt es ja einen Sandbox Modus, naja zumindest etwas ähnliches, denn ein richtiger Sandbox Modus ist das leider auch nicht. Wir können lediglich unsere bisherigen Konstrukte nochmal besuchen und dann ein schöneres Design erstellen, mit allen freigeschalteten Klötzchen, die wir bis dahin schon erworben haben. Das ist nett, aber leider fehlt ein kompletter Sandbox Modus in dem wir z.B. ein eigenes Diorama erstellen könnten, oder eigene Objekte, die wir dann später zu diesem eigenen Diorama hinzufügen können.
Was leider auch negativ auffällt ist die Frage warum es keine verschiedenen Speicherslots gibt. Als Spiel das für die ganze Familie interessant und geeignet ist, ist es doch unsinnig keine Speicherstände für verschiedene Spieler anlegen zu können. So ist das Spiel ja noch schneller durchgespielt als geplant, wenn andere Familienmitglieder auch spielen wollen.
Zusammenfassung und Ergebnis
Lego Brick Tales ist ein günstiges Indie Lego Projekt mit großem Potential. Mit einem Preis von ca. 30€ ist es jetzt auch nicht gerade teuer, was die doch recht kurze Kampagne vielleicht weniger schmerzhaft macht. Erweitert wird die Kampagne, die durchaus auch mit Wortwitzen groß punkten kann, mit einem Sandboxmode, der aber leider „nur“ das nochmalige bearbeiten bereits erstellter Konstrukte behandelt. Dabei kann man leider nicht viel Neues erleben. Eine Option zum erschaffen eines eigenen Dioramas ist leider nicht vorhanden, schade! Auch die Tatsache das wir ein Spiel haben das zwar sehr familienfreundlich ist und für alle Spieler in jedem Alter geeignet ist, aber wir nur einen einzigen Speicherplatz für Alles haben verwirrt mich ein bisschen. Selbst die kleinsten Indie Titel haben heutzutage mehrere Speicherslots, aber darauf müsst ihr euch halt einstellen.
Grundsätzlich haben wir hier ein entspannendes Spiel das einfach gut tut, auch wenn es nun kein großer Reißer ist, macht es, zumindest eine Weile lang, wirklich Laune. Natürlich müssen wir mit ein wenig Frust wegen dem fummeligen Editor und den teilweise dummen Testrobotern rechnen, die einfach keine Lust haben unsere Konstrukte ordentlich zu testen, sondern teilweise einfach in eine falsche Richtung laufen, was wenig Sinn macht. Das ist zwar teilweise echt lustig, aber wenn ich in einem fummeligen Editor einen einzelnen Schritt verpasse und nicht sehe wo es hängt oder alles komplett wieder abbauen muss verliere ich leider schnell die Lust.
Auch denn das Spiel wunderschön anzusehen ist, einen tollen Humor hat und recht günstig noch dazu ist muss ich leider realistisch bleiben und klar machen das dieses Spiel zum entspannen und als Gelegenheits oder Kinderspiel geeignet ist. Ich bleibe lieber bei den bekannten Titeln die Kinohits verbauklotzen, auch wenn wir da schon lange nichtsmehr von gehört haben. Aus diesem Grund gibt es hier und Jetzt erstmal:
6 von 10 Punkte
Ich hab mir das auch auf der Switch geladen. Es macht Spass, hatte aber gerne mal seine Tücken beim bauen, dass man den Stein nicht genau fallen lassen kann, das er daneben landet. sonst fand ich es sehr gut.