Also was die Entwickler bei Gunfire Games mit Remnant 2 auf die Beine gestellt haben, ist wirklich beachtenswert. Diese Spieleperle sollten sich Soulslike Fans keinesfalls entgehen lassen, aber auch Soulsmuffel könnten dank Rätselspaß, Koop-Gameplay und dem hohen wiederspielwert den größten Spielspaß des Sommers erleben. Eigentlich dürft ihr euch dieses Spiel nicht entgehen lassen, zumindest ist das Spiel mein Highlight des Sommers! Und warum ich so empfinde, verrate ich euch sehr gerne, doch vorher schauen wir zusammen in den Trailer rein:
https://www.youtube.com/watch?v=zU6_2QnhP3U
Remnant 2 ist am 25. Juli 2023 für PC, die Xbox Series Konsolen S und X sowie die PlayStation 5 veröffentlicht worden. Schon der Erstling war ein Überraschungshit und verdiente sich schnell das Prädikat ein Dark Souls mit Knarren zu sein, doch das wird dem Spiel nicht wirklich gerecht, denn es ist keine simple Kopie der beliebten Soulsformel. Vielmehr haben die Entwickler einen herausfordernden Third-Person-Shooter geschaffen, der sich eine eigene Identität verdient hat.
Das ist Remnant II
Warum man die Spielreihe mit der beliebten Souls-Formel gleichsetzt liegt klar auf der Hand. Zunächst wäre da der hohe Schwierigkeitsgrad, dann das Bonfire, in Remnant Weltenstein oder schlicht Checkpoint genannt, welches genauso funktioniert. Also im Falle des Todes landen wir wieder an diesen Punkten und die Feinde werden neu gespawnt. Und auch die sogenannten Drachenherzen zum heilen funktionieren genauso wie die Estus Flakons. Doch hier hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Sterben wir in Remnant 2, dann werden uns nicht alle Erfahrungspunkte oder Münzen – im Spiel Altmetall genannt – geraubt, bis wir wieder mühsam zum Ort des Todes gekommen sind, um sie erneut einsammeln zu können. Stattdessen wird man gar nicht bestraft. Was natürlich gleich für weniger Frust sorgt. Zudem werden die Welten, Bosse, Ereignisse und Feinde zufällig zusammengewürfelt, was den Wiederspielwert ungemein erhöht. Und der offensichtlichste Unterschied liegt im Fokus auf den Fernkampf, zwar besitzt man auch in Remnant eine Nahkampfwaffe in Form eines Schlägers, Schwerts oder Stabs, doch diesen setzt man lieber nur im Notfall ein, wenn einem mal die Munition ausgegangen ist, denn die Feinde sind dermaßen aggressiv, dass jeder kontakt tödlich enden kann.
Mit Remnant 2 behält man den Kurs des Erstlingswerks bei, baut die Stärken weiter aus und merzt die Schwächen fast vollkommen aus. So werden sich Veteranen auch direkt heimisch fühlen, denn am bekannten Spielprinzip hat sich auf den ersten Blick nicht viel verändert. Das Spiel entführt euch in eine postapokalyptische Zeit, in der die Menschheit am Rande der Auslöschung steht. Für die Zerstörung ist die sogenannte Saat verantwortlich, eine außerirdische Bedrohung, die sich nicht nur auf der Erde ausbreitet sondern auf vielen verschiedenen Welten und somit die Existenz vieler Lebewesen bedroht. Nur die Weltenwanderer können die Saat noch aufhalten und zerstören und 3 Mal dürft ihr raten in welche Rolle ihr in diesem Spiel schlüpft.
Bevor ihr eurer Abenteuer startet, dürft ihr euch zunächst einen männlichen oder weiblichen Charakter in einem recht überschaubaren Editor erstellen. Zudem könnt ihr den Schwierigkeitsgrad aus drei Stufen auswählen, sobald ihr das Spiel einmal durchgespielt habt, kommt auch noch eine vierte Schwierigkeitsstufe hinzu und wer es ganz hart mag, der kann den Charakter auf jedem Schwierigkeitsgrad als Hardcore Charakter erstellen. Das bedeutet, dass der Charakter im Falle des Todes sofort gelöscht wird und ihr komplett vom Neuem beginnen müsst.
Habt ihr all diese Einstellungen hinter euch gebracht folgt eine kurze nichtssagende Zwischensequenz, in der euer Held oder Heldin mit einer Begleiterin durch leere und verlassene Straßen läuft und anschließend folgt das Tutorial. Hier lernt ihr die wichtigsten Bewegungen wie ausweichrolle, klettern, springen, schießen und natürlich das Inventarsystem kennen.
Nach dem Tutorial landet ihr in einer kleinen Siedlung überlebender, wo ihr die unterschiedlichen Händler sowie den Schmied kennenlernt und von wo aus ihr in die unterschiedlichen Welten reisen dürft, doch zuvor habt ihr die Qual der Wahl bei der Entscheidung eurer Klasse oder dem Archetyp, wie es im Spiel heißt. Zu Beginn stehen euch die 4 Klassen Jäger, Draufgänger, Helfer und Doktor zur Verfügung. Für Vorbesteller stand auch der Revolverheld zusätzlich zur Auswahl. Der kann jedoch wie alle anderen Klassen im Spiel freigeschaltet werden und bleibt somit nicht nur Vorbestellern vorbehalten, wie es in einigen Spielen der Fall ist. Später lassen sich sogar zwei Archetypen kombinieren, wodurch ihr euren Spielstil stark ausbauen könnt. Insgesamt konnten bisher 11 Klassen entdeckt werden. Es sollen noch mindestens drei Erweiterungen folgen, dementsprechend gehe ich davon aus, dass wir noch mehr Klassen zu Gesicht bekommen. Jede Klasse verfügt über 4 unterschiedliche passive Fähigkeiten und höchstens 3 aktive Fähigkeiten, wovon ihr jedoch nur eine im Kampf verwenden könnt.
Insgesamt lässt sich jede Klasse bis Level 10 hochstufen. Zusätzlich findet man Eigenschaftspunkte oder erhält diese von erlegten Bosse, die man dann auf unterschiedliche Eigenschaften wie Leben, Ausdauer oder schnelleres Nachladen verteilen kann. Bis zu 60 Eigenschaftspunkte lassen sich verteilen. Dank unterschiedlicher Klassen und eingeschränkter Eigenschaftsverteilung lassen sich schon gut individuelle Spielstile erstellen, doch am meisten Einfluss haben hier wohl die zahlreichen Waffentypen und deren Mods. Während Bosswaffen feste Mods besitzen, die sich nicht austauschen lassen, könnt ihr bei anderen Waffen jede beliebig erworbene Mod auswählen, was natürlich viel zum Experimentieren einlädt. Mit Mods lassen sich besondere Waffenfähigkeiten aktivieren wie Brandmunition, Säure- oder gar Blitzmunition, doch auch ausgefallene Sachen sind von der Partie. So verschwindet ihr zum Beispiel in eine Zwischenwelt und habt für den Zeitraum nicht nur eine extrem erhöhte Feuerrate, sondern auch unendlich Munition oder aber ihr lasst einen Laserstrahl vom Himmel erstrahlen, der den Feinden Schaden über Zeit zufügt. Auch hier kann nur durch ausprobieren die persönliche Lieblingswaffe entdeckt werden. Ein cooles Detail ist übrigens, dass sich das Aussehen der Waffen je nach gewählter Mod verändert. Darüber hinaus spielen sich die Gewehre und Handfeuerwaffen extrem unterschiedlich, sodass sich das Gameplay spürbar verändert.
Von der Story habt ihr nicht mehr zu erwarten, als dass was ich euch bereits verraten habe, denn damit halten sich die Entwickler nicht lange auf. Imposante und lange Zwischensequenzen gibt es nicht, was mich jedoch absolut nicht gestört hat, denn Remnant 2 schafft etwas, das nur wenige Spiele in meinen Augen aktuell schaffen. So wie bei Dark Souls, Bloodborn oder gar Elden Ring schaffen es die Entwickler durch ihr Worldbuilding zu begeistern und den Spieler in staunen zu versetzen. Die 5 Welten sind nicht nur alle unterschiedlich von ihrem Stil her, sondern bieten auch noch ihren ganz individuellen Loot an Ausrüstung sowie Waffen. Zudem werdet ihr komplett unterschiedliche Bosse antreffen. Da Teile der Welten auch noch bei jedem Spieldurchlauf zufällig generiert werden, wird sich jeder Durchlauf frisch anfühlen. Generell steckt so viel Inhalt in Remnant 2, dass man in einem Durchgang nicht mal im Entferntesten alles zu sehen bekommt.
Aus diesem Grund sollte man das Spiel unbedingt mehrmals durchspielen, was natürlich für reichlich Spielzeit sorgt. Meinen ersten Durchgang habe ich erst nach knapp 20 Stunden beendet und mein zweiter ließ nicht lange auf sich warten, denn das erforschen der Spielwelten, das entdecken der Rätsel und Geheimnisse macht für mich den größten Spielspaß aus. Vor allem mit Freunden wird das Spiel zu einem unvergesslichen Abenteuer, welches nicht nur durch den Schwierigkeitsgrad zu einer Herausforderung wird, sondern auch durch die teilweise echt knackigen Rätsel und Geheimnisse. Wie viele Geheimnisse das Spiel zu bieten hat, wissen angeblich nicht mal die Entwickler selbst. Aber um euch ein kleines Beispiel zu nennen wie krass die Geheimnisse in dem Spiel ausfallen, kann ich euch folgende Geschichte zum Besten geben.
Bei einer Koop Session mit einem guten Freund sind wir auf eine von innen verschlossene Tür in einem Bereich gestoßen und beim besten Willen konnten wir keinen Weg auf die andere Seite finden. Obwohl der Bereich als abgeschlossen angezeigt wurde, nachdem wir einen Ring auf einem Altar am Ende des Bereichs entdeckt hatten, gaben wir nicht auf nach einem Weg zu suchen. Akribiasch suchten wir jeden Winkel des Levels ab und fanden ein verstecktes Labyrinth, eine illusionäre Wand und sogar einen von Fallen gespickten Gang, der zu einem Schatz führte. Insgesamt haben wir 4 andere Geheimnisse entdeckt bis das 5. Uns schließlich auf die andere Seite der verschlossenen Tür geführt hat. Es hat einfach so bock gemacht diese ganzen kleinen Rätsel und geheimnisse zu lösen, dass wir beide das Spiel schon allein durch dieses Erlebnis gefeiert haben wie kein anderes in diesem Jahr.
Remnant 2 Fazit
Remnant 2 ist für mich ein Hochgenuss. Das Spiel bietet fast alles was ich an Gaming so liebe: ein knackiges und herausforderndes Gameplay, eine tolle Grafik, großartiges Worlddesign und man kann alles nach dem Tutorial komplett im Koop mit bis zu 2 Freunden erleben. Allein diese Punkte würden mir schon ausreichen, um ganz laut Take my Money zu schreien, doch was die Entwickler dank prozedural generierter Level und den unglaublich vielen Rätseln sowie Geheimnissen geschaffen haben ist unglaublich. Das Spiel entwickelt so schnell einen Sog, aus dem man nicht schnell herauskommt. Ich habe nach 40 Stunden immer noch das Gefühl nur einen Bruchteil des Spiels erlebt zu haben. Zudem habe ich kaum Bugs erlebt, der nervigste war tatsächlich, dass der Koop Modus nicht richtig funktionierte, doch jetzt läuft es zumindest auf der PlayStation 5 tadellos. Also ich kann euch nur empfehlen euch den Titel zumindest mal anzuschauen.
Ich vergebe an dieser Stelle:
9 von 10 Punkte