Wartales Switch Screen 2

aus dunklen Zeiten – Wartales (NSW) im Test

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Es ist tatsächlich schon eine ganze Weile her das Wartales erschienen ist. Bereits im Dezember 2021 begann die Reise in eine mittelalterliche Welt, in der ihr Strategie und rollenspiel miteinander kombinieren musstet und so eine fantastische Reise beginnen konntet. Noch vor roundabout einem Jahr berichteten wir euch von Gosenberg, der großen Erweiterung zu Wartales und das war damals für mich persönlich auch der Punkt an dem ich auf das Spiel aufmerksam geworden bin. Jetzt ist das Spiel vor einigen Wochen für die Nintendo Switch erschienen und zwischen Starfield, das ich noch immer nicht beiseite legen kann, Hot Wheels Unleashed 2, das ich mit meiner Frau zusammen spiele, Asassins Creed Mirage das mir sehr viel Spaß bereitet hat und Everspace 2 das ich auch unbedingt noch beenden will, hat nun auch Wartales seinen Platz gefunden.

Wartales ist am besten zu vergleichen mit Baldurs Gate 3, auch wenn es natürlich älter ist und bei weitem keinen so extremen Umfang bietet. Wartales kommt aber auch deutlich brutaler und gewalttätiger daher, alleine schon der Beginn des Spieles und die Hintergrundgeschichte einer von der Pest zerfressenen Welt, sind nicht gerade rosige Ausgangspunkte. Dennoch bietet Wartales großes Potential für viele kleine und große Geschichten und das nicht erst seit der Gamescom Präsentation 2022 auf der wir die große “Gosenberg Erweiterung” vorgestellt bekommen haben.

Das ist Wartales

In Wartales übernehmt ihr die Aufgabe eure Söldnergruppe zu managen, durch die Lande zu geleiten und ihre Kämpfe auszutragen, die einen großen Teil des Spieles ausmachen. Auf der Weltkarte gibt es keine Schnellreiseoption, so das ihr die Reise wirklich vollziehen müsst. Ihr entscheidet dabei auch wann, wo und wie Lager aufgeschlagen werden, sammelt Ressourcen, stellt im Lager Dinge her, managed eure Truppe, crafted Ersatzteile, Heilgegenstände, Waffen und vieles mehr. Dabei gilt es aber auch zu berücksichtigen das eine gewisse Harmonie in eurer Truppe herrschen muss denn eure Charaktere im Spiel haben alle ihren eigenen Kopf und ihre eigenen Bedürfnisse.

Nabenbei trefft ihr im Spiel und auch auf der Weltkarte immer wieder auf NPC´s die euch kleinere Questreihen geben, dabei ist klar das die Welt komplett aus dem Gleichgewicht ist. Besonders auffällig wird das in den großen Städten in denen Lug und Trug, Hinterlist und Intriegen an der Tagesordnung sind. Ihr entscheidet hier wem ihr helft und was ihr erfahren wollt, welche Fragen ihr stellt und wie ihr eure Missionen erledigt. Nicht immer ist Kampf die beste Lösung, Bestechung, Einschüchterung und andere friedlichere Lösungen sind ebenfalls oft eine Option, vor allem wenn ihr in den größeren Bereichen an umfangreichere Missionen kommt, wie z.B. einen Mordfall aufzuklären.

Kämpfe, die ein klarer Hauptbestandteil eines Spieles sind, das sich Wartales nennt, laufen hier im Rundenbasierten Modus ab. Nicht nur die detaillierte Iso Grafik sondern auch die rundenbasierten Kämpfe sind Geschmackssache und erinnern stark an Spiele wie Baldurs Gate 3. Daher auch meine Analogie aus der Einleitung. Bei den Kämpfen gibt es viele Details zu beachten, wie Waffen, Reichweite, Fitness der Söldner und vieles mehr. Dabei kann es aber leider auch an einigen Stellen zu Problemen kommen, wenn unser Einhandkämpfer plötzlich irgendein Schwert nicht ausrüsten kann und sich nicht erklärt wieso.

Auch die taktische Tiefe der Kämpfe führt manchmal zu ein wenig Frust. Schön ist allerdings die Tatsache das ein Waldläufer zum Beispiel auch in der Lage ist Tiere zu zähmen, was dem Spiel mit einem Bären an eurer Seite oder einem Wolf, schon ein Stück weit ein bisschen Fantasy Charakter verleiht. Leider muss man an dieser Stelle auch erwähnen das die K.I. nicht sonderlich schlau gemacht ist. Hier stürzen sich gerne mal unsere Gegner in einen aussichtlosen Kampf, was an sich zu verschmerzen wäre, wenn wich aber unser mühsam gezähmtes Wolfsrudel auf eine Flammenwand zubewegt um im nächsten Moment als elendiges Grillbuffet zu enden ist das weniger ermutigend. Grundlegend sind die Kämpfe aber recht gut gestaltet und bieten auch Abwechslung, denn ihr geht natürlich auch den etwas gruseligeren Geschichten von Nebelkreaturen und riesigen Bossgegnern nach.

Das bittere Ende kommt jetzt

Wartales, ich liebe es! E shat technisch keinerlei Probleme und läuft sehr gut. Sieht toll aus, bietet abwechslung und die Macher von Shiro Games, die wir dieses jahr auf der gamescom leider nicht gesehen haben, sind ein absolut liebenswertes Team. Das möchte ich an dieser Stelle unbedingt erwähnen, denn Wartales ist ein genialer Titel, vor allem im Co-Op Modus der zwar hier und da ein wenig länger läd als es normal wäre aber ansonsten echt Laune macht.

Aber leider und das muss man sagen ist die Nintendo Switch keine Konsole die einen solchen Spielumfang ertragen könnte! Während sie mit dem Legend of Zelda – Links Awakening Remake (Bei Amazon günstig zu haben* ) noch ein absolut niedliches Spiel hervorbringen konnte war der Zweite Breath of the Wild Teil schon abgrundtief grottig was die Performance anging. Leider schlägt auch Wartales in diese Kerbe und überfordert die Nintendo Switch bei weitem. Wir hangeln uns hier von einem Ruckler zum nächsten, erleben ein Spiel das kaum zu ertragen ist, weil es technsich nicht für diese Plattform geeignet ist.

Auch die Steuerung für die Nintendo Switch ist nicht immer die Beste. Hier erleben wir einige Probleme, die vor allem etwas hakelig sind. Hinzu kommt ein Onlinezwang, Mikrotransaktionen und Lootboxen sowie ein zusätzlicher kostenpflichter Seasonpass für DLC´s. Alles Dinge mit denen ich grundlegend lebend könnte aber der technische Zustand wird dem Spiel leider nicht gerecht.

Fazit und Bewertung

Wartales ist ein Spiel das viel Liebe erfahren hat. Ein Spiel mit Spieltiefe und ambitionierten Entwicklern. Diese Ambitionen schlagen sich auch in einem sehr guten Spiel nieder. Jedoch ist die Nintendo Switch Version und um die geht es in diesem Artikel leider ausdrücklich und ausschließlich, kaum spielbar. Das Spiel wird seinem guten Ruf kaum gerecht und kann auf der Nintendo Switch lediglich ein trauriges Bild abliefern. Trotz reduzierter Auflösung kommt es kaum in einem spielbaren Zustand. Ob spätere Patches hier nochwas behebn können oder ob wir auf eine Nintendo Switch 2 warten müssen bleibt an dieser Stelle leider offen.

Hinzu kommen Funktionen wie adaptive Kämpfe bei denen Gegner mitskalieren, was sich zwar erstmal gut anhört, so habt ihr immer eine Herausforderung aber das Gefühl von Fortschritt wird hier gänzlich zerstört. Das Spiel beinhaltet leider zu viel Grind insgesamt. Auch gibt es so einige Problematische Gameplayentscheidungen die die Immersion etwas zerstören wie die Tatsache das wir z.B. Truhen aufknacken können und trotz der Tatsache das ihre Besitzer zugucken ausräumen können während wir unverschlossene Truhen nicht plündern können weil wir “beobachtet” werden. Viele Mechaniken im Spiel werden auch nicht erklärt was normalerweise zu einer reduzierten Wertung geführt hätte.

Angesichts der Tatsache das Wartales auf der Switch allerdings kaum motivierend spielbar ist schon garnicht im Handheldmodus mit noch weiter reduzierter Leistung muss ich schweren Herzens die Wertung nochmal halbieren und komme so auf:

4 von 10 Punkte

…nochmal: Die PC Version hätte an dieser Stelle 8 von 10 eingefahren, aber die Switch Version ist leider kaum spielbar…