„Dread Templar“ von T19 Games und Publisher 1C Entertainment ist ein rasanter Ego-Shooter, der Spielelemente aus den klassischen 90er mit modernen Shootern vereint. Aktuell befindet sich der Titel in einer weit fortgeschrittenen „Early Access“-Phase und soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Somit sind die hier erwähnten Inhalte nicht final und könnten noch verbessert, ersetzt oder ergänzt werden. Der Titel spricht vor allem Fans von Doom oder Quake an und verspricht ein unvergleichliches Abenteuer voller Blut, Action und Heavy Metal. Wir haben uns den vielversprechenden Shooter angeschaut und verraten euch in diesem Test, was „Dead Templar“ zu bieten hat und vor allem durch welche Spielelemente man sich abzuheben versucht.
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In „Dread Templar“ schlüpft ihr in die Rolle eines Schreckenstemplars der tief in das Reich des Bösen abtaucht, um Rache zu üben. Warum er sich an den Dämonen rächen will, wird zwar (noch) nicht aufgeklärt, doch es steht fest, dass er deren schlimmster Alptraum werden will. Ausgerüstet mit zwei Katanas und zwei Pistolen begibt sich der Schreckenstemplar in die rätselhaften Umgebungen der Hölle, um sich den Horden von Dämonen und anderen blutrünstigen Unholden zu stellen. Neben schnellen Reflexen, müssen Spieler auch Rätsel lösen, um versteckte Waffen sowie Upgrades zu finden. Dank dämonischer Kräfte können nicht nur die unterschiedlichen Waffen, sondern auch der Spielstiel im Verlauf des Abenteuers angepasst werden. Seid ihr bereit die Hölle anzuheizen?
Viel Action, wenig Story
Aktuell werdet ihr bei „Dread Templar“ wie in den Klassikern einfach ins Spiel geworfen. Es gibt keine opulente Zwischensequenz, die euch in CGI Manier Dämonen, Hölle, Welt oder die Charaktere präsentiert. Stattdessen gibt es einen kurzen Einleitungstext und schon werdet ihr in die Action geworfen. Gameplaytechnisch orientiert man sich eher an schnelleren Vertretern des Ego-Shooter-Segments. Während Quake schon als Klassiker ordentlich rasant war, fühlte sich Doom von 1993 hingegen wie ein Spaziergang an. Wer also wenig Wert auf Story legt und stattdessen beinharte sowie schnelle Action möchte, wird mit „Dread Templar“ von der ersten Minute an bedient. Begleitet wird die Action von passenden Heavy Metal klängen, die einem das Adrenalin durch die Adern pumpen lässt. Den Early Access Status merkt man dem Titel gar nicht an, da schon jetzt alles sehr flüssig läuft und Buggs im Spieldurchlauf nicht aufzufinden waren. Grafisch und Gameplaytechnisch mixen die Entwickler von T19 Games modernes mit vergangenem wild zusammen und dabei kommt ein Look heraus, der eher an ein Remaster eines 90er Jahre Titels erinnert. Ähnlich wie es bei dem neu veröffentlichten „Quake“ der Fall ist.
Mr. Anderson?
Während der Look also ziemlich angestaubt wirkt, sieht es beim Gameplay wiederum ganz anders aus. Die rasante Bewegungsmechanik wird zusätzlich mit einem kurzem Dash gewürzt, der es uns erlaubt schnell aus der Schusslinie der Dämonen zu geraten. Damit dieser Dash jedoch nicht zu mächtig wirkt, ist er an ein Cooldown gekoppelt, also müssen wir kurz warten, bis wir erneut Dashen können. Dies verleiht dem Kampf ein wenig taktisches Feingefühl. Darüber hinaus verfügt der Spieler über eine Zeitlupen-Fähigkeit. Mit jedem Tod eines Dämons füllt sich eine blaue Leiste am oberen Bildschirmrand. Ist sie gefüllt, dann kann man einen Zeitlupen-Modus aktivieren, der alles um uns herum fast einfrieren lässt, während wir uns wie gewohnt rasant bewegen können. Das ist ein entscheidender Vorteil, der jeden noch so gefährlichen Feind harmlos erscheinen lässt.
Dank eines Waffenarsenals von mehr als 10 unterschiedlichen Waffen, haben wir zudem genug Feuerkraft, um es mit jedem noch so starken Dämon aufnehmen zu können. Leider bieten die Waffen größtenteils übliche Standardkost. Von normalen Pistolen, Uzis, Shotguns bis Raketenwerfer ist kaum etwas ungewöhnliches dabei. Lediglich der dämonische Handschuh, der eine Art Druckwelle verschießt, kann als außergewöhnlich oder innovativ bezeichnet werden, alles andere kennen wir bereits aus anderen Spielen.
Auch die Upgrades, die man im Laufe des Abenteuers in geheimen Räumen oder schwer erreichbaren Stellen finden kann, entpuppen sich als typische Modifikationen, die permanent den Schaden eines Waffentyps, die Feuerrate oder eben die Munitionskapazität erhöhen können. Auf der höchsten Stufe können sogar durch goldene Upgrades dämonische Versionen der Waffen freigeschaltet werden, die noch mehr Schaden als gewöhnlich verursachen. Um jedoch überhaupt Upgrades nutzen zu können, müssen wir die Slots dafür freischalten. Dies erreichen wir mit roten Steinen, die sehr rar gesät sind und meisten vor einem Altar liegen. Nur an solchen Altaren können wir Upgrades durchführen.
Auch die Dämonen selbst bieten euch kaum Abwechslung oder etwas innovatives. Selbstverständlich stechen die Feinde durch ein vielfältiges Design heraus, doch die Angriffsmuster sind schnell durchschaut und werden euch kaum ins schwitzen bringen. Lediglich durch die Schiere Masse können euch Feinde gefährlich werden. Bei den Bossen muss man schon taktischer agieren, dennoch fehlen dem Spiel besondere Feinde, wie zum Beispiel den Marauder aus „Doom Eternal“, der dem Spieler ein besonders taktisches Vorgehen abverlangt.
Rätsel aus der Mottenkiste
Am Leveldesign und den Rätseln orientiert man sich ebenfalls stark an den Klassikern Quake und Doom. Insgesamt hat die Early Access gerade 10 Level zu bieten, die sich in zwei Kapitel aufspalten. In jedem Level ist das Spielprinzip identisch. Es gilt immer mindestens eine Schlüsselkarte zu finden, mit der wir dann die letzte Tür öffnen können, um zum nächsten Level zu gelangen. Die einzigen Rätsel im Spiel bestehen eigentlich daraus geheime Räume zu finden. Einige sind ziemlich simpel zu finden, indem man schwer erreichbare Stellen erklimmt und andere wiederum sind nur mit Glück zu finden, indem man an fake Wänden die Benutzen-Taste drückt. Hat man so eine Fake Wand gefunden, dann fährt die Wand runter und dahinter sind meistens neue Waffen, Upgrades, Munition, Leben oder Rüstung zu finden. Darüber hinaus haben einige Level einen besonderen Flur zu bieten, der durch einen Schuss geöffnet werden kann. Hier erwartet euch zwar eine besonders knackige Passage, doch meist winkt eine neue Waffe als Belohnung.
Fazit
„Dread Templar“ zielt vor allem auf Fans der Klassiker „Doom“ und „Quake“ ab. Zwar versucht man mit einem modernen Upgrade-System, der zeitgemäßen rasanten Steuerung und der Zeitlupen-Mechanik auch Spieler abzuholen, die diese Klassiker nicht mehr mitbekommen haben, doch so richtig gelingen will ihnen das nicht. Dafür hält man zu starr an den zurecht in die Jahre gekommenen Levelmechanismen fest. Heutzutage braucht es mehr als nur Schlüssel suchen und Dämonen töten. Es fehlt schlicht an Abwechslung und Innovation. Zudem hebt man sich dadurch kaum von anderen Titeln ab, die sich in die gleiche Nische begeben. Wer sich von „Dread Templar“ einfach nur klassisches Gameplay im Form der alten guten Klassiker erhofft, wird mehr als glücklich mit dem Titel, wer sich jedoch etwas mehr erhofft hat, kann getrost weitersuchen. Hier verpasst man leider gar nichts. Dementsprechend vergebe ich