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Steelrising im Test – Eisenharte Revolution?

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In Steelrising erlebt ihr die Französische Revolution auf eine neue Art und Weise.  Die Entwickler von Spiders haben eine alternative Realität in ihrem Spiel erschaffen, in der blutrünstige Roboter durch Paris des Jahres 1789 streifen und jeden Menschen gnadenlos abschlachten. Statt euch aber wieder ein klassisches Action-Rollenspiel wie zuletzt Greedfall zu kredenzen, hat sich das Studio diesmal am immer noch sehr beliebten Soulslike Genre versucht. Wir haben uns in die eisenharte Roboter-Revolution gestürzt und verraten euch, ob sich ein Blick lohnt.

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https://youtu.be/xB4Dfc2Ov78

Ein Automat sie zu retten

1789 leidet Paris unter dem Wahnsinn von König Louis XVI. Mit seiner brutalen Roboterarmee unterdrückt er gewaltsam die Französische Revolution. Das Volk leidet und wer sich auf die Straßen traut, wird gnadenlos ermordet. Die Stadt versinkt im Chaos. Nur Aegis, das mechanische Meisterwerk des Ingenieurs Vaucanson und Leibwache der Königin, scheint die einzige Rettung für Paris und deren letzten Überlebenden zu sein.

Marie Antoinette wurde von König Louis XVI. zu einem abgeschiedenen Ort gebracht, damit sie die Revolution aussitzen kann, doch vor allem im Hinblick auf ihre Kinder wird sie immer unruhiger. So schickt sie Aegis aus, um dem Wahnsinn des Königs Einhalt zu gebieten. Und hier beginnt unsere Geschichte.

Eine Aegis für jedermann

Obwohl Aegis ein ganz bestimmtes und vordefiniertes Aussehen erhalten hat, haben die Entwickler einen kleinen Charakter-Editor eingebaut, damit jeder Spieler seiner Aegis einen ganz individuellen touch verleihen kann.  Aegis sieht aus wie eine menschenähnliche Puppe mit metallischen Armen und Beinen.  So könnt ihr die Farbe des Metalls, das Aussehen der Perücke sowie verschiedener Gesichter mit unterschiedlichen Hautfarben auswählen.

Habt ihr das Aussehen bestimmt, dann gilt es nur noch eine von vier möglichen Klassen zu wählen. Die Starter-Klasse bestimmt lediglich die Verteilung eurer Start-Werte sowie eure erste Waffe. Natürlich könnt ihr eure Spielfigur im Verlauf des Abenteuers komplett umskillen und sie so euren ganz individuellen Kampfstil anpassen, dementsprechend könnt ihr mit euerer Wahl nichts falsch machen.

Dennoch spielen sich die vier Start-Waffen selbstverständlich unterschiedlich und prägen von Anfang an euren Kampfstil. Zudem bringt jede Start-Waffe eine andere Spezialfähigkeit mit. Auf Knopfdruck könnt ihr dann entweder blocken, schießen oder der Waffe einen bestimmten Elementschaden hinzufügen. Für den Gebrauch der Spezialangriffe benötigt ihr nur sogenannte Alchemie-Kapseln, die jedoch mehr als zahlreich von fast jedem Gegner fallen gelassen werden. Jede Waffe verfügt über eine ganz andere Spezialfähigkeit, auch wenn diese leider nicht allzu vielfältig ausfallen.

Fast alles wie gewohnt

Das Kampfsystem und viele weitere Mechaniken wie das Bonfire, in diesem Fall ein mechanischer Stuhl, ist typisch Soulslike. Es gibt leichte und schwere Angriffe, die man zu mächtigen Kombo-Angriffen aneinanderreihen kann und sogar einen aufladbaren schweren Schlag, der Feinde meistens umwirft oder kurzzeitig innehalten lässt.

Zudem gibt es viele Abkürzungen zu entdecken. Alles wird nach der typischen Souls-Formel abgerufen und funktioniert eigentlich im Großen und Ganzen ordentlich, doch an der Balance, dem Schwierigkeitsgrad und sauberen Kampfsystem hapert es noch ein wenig. Es wird bei weitem nicht die Qualität eines From Software Spiels erreicht, dennoch hat Steelrising einen unverkennbaren Charme.

Soulslike Veteranen werden ziemlich flott durch Steelrising flitzen können und kaum gefordert sein. Zum einen fehlt es schlicht an der richtigen Balance und zum anderen sind einige Angriffe sowie Items wie Sprengbomben einfach zu mächtig. Zu allem Übel spielen auch Bugs eine gewichtige Rolle in punkto Schwierigkeitsgrad, denn oft genug blieben in meinem Spieldurchlauf die Feinde an Kanten hängen oder hatten plötzliche KI-Aussetzer, sodass sie noch leichtere Beute waren.

Auch Heil-Items werden in Unmengen von Gegnern fallen gelassen, sodass ihr euch ständig heilen könntet. Dieser Umstand trägt dazu bei, dass ihr euch waghalsig in die Kämpfe stürzt und kaum den Nervenkitzel eines Bloodbourne oder Elden Rings erlebt. Darüber hinaus lässt sich auch ein „einfacher Modus“ hinzuschalten, der viele Faktoren beeinflusst.

Bei eingeschaltetem „Assist Mode“ nimmt Aegis weniger Schaden, ihre Ausdauer regeneriert schneller, erfahrungspunkte gehen im Falle des Todes nicht verloren und ein Cooldown ist leichter auszuführen. Mit einem Cooldown kann man sich seine Ausdauer wieder auffüllen, wenn man schnell ist. Dank diesem Modus sollte wirklich jeder Spieltyp in der Lage sein, in Steelrising Erfolge zu feiern.

Neugier wird belohnt

Die Spielwelt ist in acht große Levels unterteilt, die unterschiedliche Bereiche von Paris abdecken. Auch wenn sich die Entwickler große Mühe gegeben haben, die Spielwelt so abwechslungsreich wie nur möglich zu gestalten, ist man doch über weite Strecken in ähnlichen Gebieten unterwegs, sodass es einem möglicherweise nicht direkt auffällt.

Zudem werdet ihr in den optionalen Nebenmissionen stets zwischen den Gebieten hin und her geschickt. Aber die Spielwelt fällt definitiv vielfältig aus. So werdet ihr im Verlauf des Abenteuers nicht nur das prunkvolle Versailles erkunden, sondern auch das dörfliche Umland, die verdreckten Gossen der Stadt und sogar einen Steinbruch.

In punkto Erkundung haben die Entwickler jedoch alles richtig gemacht und belohnen euch auf vielfältige Weise. So entdeckt ihr nicht nur zahlreiche Abkürzungen, sondern auch Truhen oder hilfreiche Items. In den Truhen liegen entweder neue Waffen sowie Ausrüstungsgegenstände oder aber Items, die ihr zum Upgraden eures Charakters benötigt.

Mit sogenannten Modulschlüsseln können in Aegis Körper neue Modulplätze freigeschaltet und eingesetzt werden. In drei unterschiedlichen Stufen gewähren euch die Module dann Boni wie mehr Lebenskraft, stärkere aufgeladene Angriffe oder schneller regenerierende Ausdauer usw. Zudem könnt ihr auch Items finden, die die Kapazität der Heilflaschen oder aber ihre Wirkung erhöhen.

 Eine weitere lohnenswerte Belohnung liegt in den sogenannten „Echos“. Das sind Erinnerungen von bekannten Persönlichkeiten der Revolution wie Maximilien de Robespierre oder auch Marquis de La Fayette, die ihr finden könnt. Findet ihr drei dieser Echoes in einem Level, dann gelingt es Aegis diese Persönlichkeit aus der Gefangenschaft zu retten und euch eröffnen sich neue optionale Geschichten, deren Ausgang ihr sogar mit euren Entscheidungen beeinflussen könnt.

Zudem hat man einige Metroidvania-Elemente eingebaut. In vielen Bereichen gibt es versiegelte Türen oder brüchige Wände, die ihr erst mit einem neuen Move aufbrechen könnt. Mit einem Wurfhaken könnt ihr erhöhte Bereiche erreichen und weite Sprünge erreicht ihr erst durch einen freigeschalteten Dash in der Luft. Diese Mechaniken werden euch erst zugänglich, wenn ihr einen Endboss in einem Gebiet besiegt habt. Somit lohnt sich ein erneuter Besuch der Level und das Hin und Her in den Nebenmissionen fällt nicht ganz so negativ aus, wie in anderen Spielen.

Fazit

Steelrising ist für Soulslike Veteranen definitiv zu einfach, da viele Mechaniken auch zum Schummeln einladen. So kann man selbst die stärksten Boss-Gegner relativ fix mit ausreichend Sprengbomben erlegen. Einige wenige Bugs begünstigen dann auch noch die Situation, dennoch ist der Titel einen Blick wert. Dank zahlreicher Belohnungen für Erkundung und den Metroidvania ähnlichen Spielmechaniken bleibt man stets motiviert.

Ob einen die Geschichte fesselt oder nicht, ist ein subjektiver Faktor, den ich nur ungern zur Wertung packe. Mich persönlich haben die unterschiedlichen Geschichten um Robespierre und Co. gefesselt und der Umstand, dass ich mit meinen Entscheidungen Einfluss auf den Ausgang der Geschichten nehmen konnte, war für mich motivierend genug.

Das Kampfsystem ist bei weitem nicht so elegant wie in den From Software Titeln, dennoch merkt man die Bemühungen der Entwickler. Mit unterschiedlichen Waffentypen und Spezialangriffen bedient man unterschiedliche Spieltypen, sodass für jeden etwas dabei sein sollte.

Das Leveldesign ist abwechslungsreich, auch wenn die Vielfalt der Gegnertypen zu wünschen übrig lässt. Die Atmosphäre und der Soundtrack sind großartig, auch wenn die Synchro nicht vollends überzeugt. Steelrising ist eine leichtere Kost im umkämpften Soulslike-Dschungel, die jedoch definitiv einen Platz verdient. Ich vergebe

7 von 10 Punkte