Als uns vor knapp 2 Wochen Tales of Symphonia remastered erreichte war ich sehr glücklich darüber, bisher ist mir der Originaltitel aus dem Jahr 2004 im Regal verstaubt und konnte es nicht in die aktive Spielzeit schaffe. Ja so ist das leider als Gamesredakteur manchmal, naja öfters, wenn man mit dem Spiel nicht direkt beauftragt wird dann schlummern, vor allem gute, große und aufwendige Titel gerne mal im Regal bis sie verstauben. So ist es leider auch mit den meisten Titeln der „Tales of Serie“ bei mir persönlich. Natürlich ist es dann ein Träumchen wenn man sich damit beschäftigen muss…
https://www.youtube.com/watch?v=OFYlAmcTKOg
Gerade noch war Llyod Irving ein normaler Schüler und schon wenige Augenblicke später befindet er sich mitsamt der Klassenkammeradin Colette auf einer epischen Reise um die schlafende Göttin zu wecken, die den Untergang der Welt verhindern und den Verfall umkehren soll. In einem Satz zusammengefasst, auch wenn er lang ist, ist das die Story von Tales of Symphonia. Wir haben in unserem Test extra etwas länger gewartet weil der Zustand des Remastered etwas zu wünschen übrig gelassen hat. Das wurde zwar noch nicht verbessert, aber Besserung ist in Sicht und Publisher Namco Bandai hat mittlerweile einen Patch in Aussicht gestellt und sich offiziell via Twitter entschuldigt. Gerade die Nintendo Switch Version des Spieles das für Playstation 4/5 und X-Box Series S/X erschienen Spieles lief wohl zu anfang sehr schlecht. Wir haben die PS4 Version des Spieles getestet, die natürlich kompatibel mit der Playstation 5 ist. Eine explizite PS5 Version gibt es allerdings nicht.
Das hat mir gefallen
Eine Neuauflage eines Klassikers kann immer eine gute Sache sein, ist aber auch in vielen Fällen schon schief gegangen. Tales of Symphonia macht hier leider keinen großen Unterschied und legt erstmal einen schlechten Start hin. Dennoch gefällt mir vor allem die deutlich verbesserte Optik, die trotz allem dem Klassiker treu bleibt und den Stil des Spieles nicht zu sehr verändert. Generell waren Gamecube Spiele ja nun nicht so drastisch schlecht in der Optik das es gleich das ganze Spiel verändern würde, wie z.B. beim Final Fantasy 7 Remake, das ja praktisch ein Neues Spiel war. Selbst Crisis Core: Final Fantasy VII Reunion (Hier im Test) das die Vorgeschichte zum Klassiker erzählt blieb optisch kaum an der ehemaligen Playstation Portable Version hängen. Warum ich jetzt an dieser Stelle auf Final Fantasy komme!? Ganz einfach! Wie andere kollegen auch scho festgestellt haben erinnerte mich Tales of Symphonia sehr stark an die Geschichte von Final Fantasy X, wo Tidus und Yuna, mit einer bunten Truppe, durch die Welt ziehen um eben eine schlafende Göttin zu retten. Das mag sehr ähnlich wirken, ist aber dennoch eine epische Geschichte, denn Tales of Symphonia ist Storymäßig sehr gut geworden.
Mir gefällt es eine 50-60 Stunden lange Kampagne mit kleinere Nebenbeschäftigungen, spielen zu können, in der ich eine tolle Geschichte erzählt bekomme die sich immer wieder verändert und die zum mitdenken einläd. Tales of Symphonia handelt von einer sterbenden Welt in der wir eine schlafende Göttin wecken sollen um den Verfall aufzuhalten und die Welt zu erneuern. Doch was bedeutet das genau und zu welchem Preis werden wir die Welt erneuern? Das Ritual zur erneuerung, das so viele vor uns schon erbracht haben, wird auch nicht Kosten daherkommen, aus diesem grund werden im Spiel schnell Zweifel an der Richtigkeit unserer Mission geweckt. Das gefällt mir und vor allem wird das Ganze auch sehr gut erzählt.
Die technische Umsetzung
Hier beginnt es dann langsam interessant zu werden. Auch wenn Tales of Symphonia ein tolles Spiel ist, so haben wir doch einiges an techischen Mängeln feststellen müssen. Zum einen beginnt es dabei das die derzeitige Version lediglich mit 30 FPS läuft. Das geht zwar gerade noch klar, wirkt aber unsauber und ist sicherlich, spätestens angesichts der Current Gen Konsolen, nichtmehr zeitgerecht. Hinzu kommt der Multiplayermodus, der für Probleme gesorgt hat. Positiv hier, wir können das Spiel an der gleichen konsole zu viert spielen, negativ jedoch fällt auf das wir selten eine gute Übersicht haben. Dann kommt dazu das es einfache Komfortfunktionen nicht gibt, Beispiel: Das Überspringen von langen Dialogen. Gerade nach einem Speicherpunkt will man in der Regel den gleichen Dialog nicht mehrfach durchmachen müssen, wenn er aufhält. Auch die Vertonung ist nur sporadisch existent. Das bedeutet das manche Dialoge vertont sind, die meisten jedoch einfach nur mitgelesen werden müssen.
Das Desing der Levelabschnitte ist auch nicht wirklich besonders aufpoliert worden. Das kann natürlich den Grund haben das man versucht dem Klassiker gerecht zu werden, jedoch hätte man Einiges an Missionszeiten einsparen können. Auch die Nebenmissionen und Aktivitäten, von denen zwar so einige vorhanden sind, sind generell strikt nach Plan durchzuführen und lassen wenig Spielraum zur individuellen Gestaltung. Auch hier hätte man sicherlich technisch ein bisschen mehr Liebe zum Spiel beweisen können.
Letztlich sind es aber auch Abstürze, fehlende Texturen und ein verwaschener Filter die wohl vor allem bei der Nintendo Switch Version aufgefallen sind, die uns zweifeln lassen ob das wirklich eine fertige Umsetzung gewesen ist. Bei unserem Test der PS4 Version von Tales of Symphonia Remastered ist auf der PS5 jedoch kein Absturz passiert, wir können das also nur aus der Erfahrung anderer Nutzer an dieser Stelle zitieren. Wozu ich allerdings keine anderen Quellen benötige ist zu sagen das mir vor allem Ladebildschirme auf den geist gegangen sind. Immer wieder muss nachgeladen werden und die Ladezeiten sind teilweise wirklich unschön lang. Das stört massiv den Spielfluss. Generell hätte man hier ruhig mal Hand anlegen können, denn das soll bei der Gamecube Version bereits genauso gewesen sein. Den Gamecube habe ich jetzt nicht wieder aus dem Keller geholt, wo er leider seit längerem gut verpackt sein Dasein fristen muss…
Warum ich das Spiel trotzdem mag
Leider ist die technische Umsetzung derzeit echt nicht schön geworden und muss dringend verbessert werden. Namco Bandai hat sich an der Stelle aber bereits entschuldigt und baldige Besserung in Aussicht gestellt. Der Publisher reagiert so sehr schnell auf die Kundenwünsche. Generell gefällt mir aber die ähnlichkeit mit Final Fantasy sehr, ich liebe diese epischen Geschichten wie sie in Final Fantasy, Nino Kuni, den meisten Tales Spielen und generell eigentlich fast allen JRPG´s erzählt werden. Auch die Anime-ähnliche Aufmachung gefällt mir sehr gut.
Das man das Spiel nun nicht komplett neu programmiert hat und alles anders gemacht hat, als es früher war finde ich persönlich irgendwo sympathisch, das zeigt die nähe zum Klassiker und lässt die alten Fans der Reihe durchaus glücklich werden. Die umfassend neu gestaltete Cell-Shading Optik passt sicher sehr gut an die malerischen Hintergründe an und auch die Musik ist stimmig und passend gestaltet. Die ist zwar nicht so episch wie in vielen anderen Titeln, kann aber das Spiel gut unterstützen.
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Die kooperativen Echtzeitkämpfe und der Verzicht auf Zufallsgefechte ist für mich grund genug dem Spiel meine Aufmerksamkeit zu schenken. Oftmals werden Zufallskämpfe nämlich schnell zu einer unerträglichen Aufhaltungsmechanik, die das Spiel einfach nur verlängern soll und meist sind die Kämpfe obsolet. Auch in Tales of Symphonia können wir unsere K.I. Mitstreiter, sofern sie nicht von Freunden gespielt werden, komplett automatisieren. Hierfür haben wir so einiges an Optionen und Möglichkeiten an der Hand. Unsere Mitstreiter sind aber nicht die Einzigen die wir automatisieren können, wir können die Kämpfe auch komplett automatisch ausführen, was oftmals auch Sinn macht. Nur in Notsituationen müssen wir dann noch selbst eingreifen.
Zusammenfassung und Bewwertung
Der technische Zustand von Tales of Symphonia Remastered ist leider nicht perfekt, aber es ist trotzdem spielbar. Leider fehlen mir persönlich so einige Punkte die man hätte verbessern sollen, aber bis auf wenige Neuerungen hat das Spiel wohl kaum Verbesserungen erfahren. die Optik ist deutlich verbessert worden, das ist aber wohl der einzige Punkt an dem wir wirklich viel Veränderung sehen. Einige Menues sind verändert worden und generell bleibt man dem Klassiker treu. Das mag gut sein für alle die das Spiel vorher schonmal am gamecube gespielt haben. Für neue Nutzer jedoch wirkt das einfach nur unprofessionell. Lange Ladescreens und Abstürze in der Switch Version verhageln einem dazu das Spielvergnügen auf Dauer.
Diese Umstände sind aber bekannt und Publisher Namco Bandai hat bereits Besserung versprochen, ein Patch sei in Arbeit! Dennoch bleibt die Frage was, außer der Optik, sich groß verändert hat und da stellen wir halt fest das einige Punkte hätten deutlich besser sein können. Generell hat sich hier nicht allzuviel verändert, wenn man die Grafik mal außer Acht lässt. Dafür sind einige Probleme hinzu gekommen so wie die niedrigere Bildwiederholrate, die auf dem Gamecube wohl schon bei 60 FPS lag. Jetzt ist die noch bei 30 FPS was zwar ok ist, aber an vielen Stellen eben weniger Dynamik ins Spiel bringt. Das Spiel fühlt sich so sehr alt und schwerfällig an.
Letztlich muss man aber auch erwähnen das sich die Entwickler drum kümmern wollen, aber ein Spiel auf den Markt zu bringen das eben so, wie es nicht, nicht richtig funktioniert geht einfach nicht, diese Probleme sollten bei einem Launch nicht existieren. Trotzdem bekommt ihr hier ein nettes Remake, aber eben leider auch nicht mehr. Tales of Symphonia ist und bleibt ein gutes Spiel, aber viel verändert hat sich leider nicht. Die Kritikpunkte an der ehemaligen Version bestehen weiter und Neue sind dazu gekommen. Auch wenn JRPG´s leider viel zu selten sind, vor allem gute, kann man das so leider nicht stehen lassen. Alles in Allem hat mir Tales of Symphonia aber trotzdem ein gutes Gefühl gegeben, immerhin ist Namco Bandai ja nicht bekannt dafür Versprechen zu brechen und ich denke das ich nicht falsch liegen werde wenn ich sage das die Probleme mit dem Spiel behoben werden. Tales of Symphonia ist für Nintendo Switch, PS4 und X-Box erschienen. Ihr bekommt es zum Beispiel bei Amazon bereits ab 45€ * was durchaus in Ordnung ist. Meine Wertung für das Spiel liegt bei: