Strayed Lights   Key Art 720p

Strayed Lights Preview – Stylischer Kampf zwischen Licht und Schatten

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Das kleine Entwicklerstudio Embers aus Straßburg gibt mit Strayed Lights sein Debüt in der Gaming-Branche. Das Ziel ist es, ein fesselndes Action-Adventure zu erschaffen, das nicht nur durch seine einzigartige und stimmungsvolle Atmosphäre besticht, sondern auch ein erfrischendes Kampfsystem bietet. So ist auch in der offiziellen Steam-Beschreibung von „rhythmischen Duellen“ die Rede. Schon der Ankündigungs-Trailer hat uns neugierig auf das Projekt gemacht und so freuten wir uns sehr über die Möglichkeit bereits jetzt den Titel selbst erleben zu können. Hierfür haben uns die Entwickler eine Demo zukommen lassen, die uns den Anfang, samt ersten Boss erleben ließ. Unsere Eindrücke schildern wir hier in diesem Artikel mit euch. Übrigens erscheint das fertige Spiel am 25. April 2023 für PC (Steam, Epic, GOG), die Nintendo Switch, die Xbox One und Xbox Series X | S sowie die PlayStation 4 und 5. 

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https://youtu.be/O3WwG5Fl_o8

Wo Licht ist, da ist auch Schatten

In Strayed Lights werden wir als ein reines Lichtwesen in einer von Dunkelheit umhüllten Umgebung geboren. Benommen und orientierungslos machen wir unsere ersten Schritte in dieser fremden und bedrohend wirkenden Landschaft. Ein Tutorial führt uns behutsam durch die ersten Spielminuten und lehrt uns, wie einem Neuling, die Steuerung. So lernen wir zunächst, wie man läuft und springt, bis wir einen seltsamen Spiegel erreichen. Bei der Berührung des Spiegels verwandelt sich das Lichtwesen, welches eben noch ein Kleinkind war, in einen Teenager. Wäre das allein schon nicht seltsam genug, beginnt sich auch noch die Spiegelung selbstständig zu bewegen. Plötzlich verwandelt sie sich in einen riesigen Schatten, der das Lichtwesen packt und zu verschlingen droht. Zwar kann sich das Lichtwesen noch in letzter Sekunde retten, doch zahlt es einen hohen Preis dafür. Der Schatten hat beinahe sämtliches Licht des Wesens gestohlen, um die Macht für sich zu beanspruchen, doch das lässt sich das Lichtwesen nicht bieten und geht zum Gegenangriff über.

Auf der Jagd nach dem Schatten lernen wir dann in einem weiteren Tutorial die „rhythmische“ Kampfmechanik kennen, die sich in der Tat frisch anfühlt, auch wenn viele Elemente bekannt vorkommen werden. Zunächst liegt der Fokus des Kampfes nicht auf dem Angriff, sondern auf der Verteidigung. Es gilt die Angriffe des Gegenübers zu parieren, damit das nicht eintönig wird, müssen wir zusätzlich auf die Farbe des Gegners achten und uns dieser anpassen. So wechseln wir auf Knopfdruck unser Licht von Blau auf Orange und umgekehrt, um den passenden Angriff gezielt parieren zu können und so den Gegner zu schwächen. Leuchtet der Gegner mal lila, dann muss ausgewichen werden, denn diese Angriffe können weder geblockt noch pariert werden. Zwar können wir auch selbst angreifen, doch diese Taktik ist nicht von Vorteil, da wir durchs Parieren viel mehr Schaden anrichten und zusätzlich durch erfolgreiches Parieren unsere Lebensanzeige wieder auffüllen. 

Dank eines wirklich großzügigen Zeitfensters ist das Parieren keine nervenaufreibende Aufgabe wie bei Sekiro oder ähnlichem. Bei Strayed Lights entsteht hierdurch wirklich das Gefühl eines rhythmischen Kampfes. Zwar drückt man keine Knöpfe passend zum Beat, doch durch das Beobachten des Gegners und dem passenden Parieren erinnern die Duelle an einen atmosphärischen Tanz voller Effekte. Haben wir den Schatten am Ende des Tutorials verjagt, dann zerbricht das gestohlene Licht in mehrere Bruchteile, die in viele andere Welten davonfliegen und nun wieder gefunden werden müssen, um die einstige Stärke zurückgewinnen zu können. 

Eine Weltenreise

Die erste Reise entführt uns in ein düsteres Jungle-Gebiet, wo wir wunderschön anmutende, türkis leuchtende Antilopen-ähnliche Wesen vorfinden. Doch auch Dämonen lauern uns auf, die es zu vernichten gilt. Begleitet wird die Umgebung von melancholischen Klängen, die eine wunderbar düstere und stimmige Atmosphäre schaffen. Kein Wunder, dass der Sound so gut funktioniert, denn hierfür ist kein Geringerer als Austin Wintory verantwortlich, der bereits am Soundtrack von Titeln wie Journey oder Abzu mitgewirkt hat. Das Dschungel-Gebiet war sehr linear aufgebaut, sodass man schnell den richtigen Weg finden konnte. An einige Stellen war es etwas weitläufiger gestaltet, was natürlich zum Erkunden einlädt. Doch viel zu entdecken gibt es leider nicht. Lediglich einzelne schwebende Kugeln lassen sich in der Welt finden, die ab einer gewissen Anzahl eure Fähigkeiten verbessern.

Haben wir einen Dämon geschlagen, dann lässt dieser ein Bruchteil des verlorenen Lichts fallen. Diese Bruchstücke wiederum, können wir nutzen, um unsere Fähigkeiten in einem Fähigkeitsbaum zu entwickeln und zu verbessern. So lernen wir schnell drei nützliche Fähigkeiten für die Duelle. Eine Fähigkeit lässt uns lila aufleuchten, sodass wir für eine kurze Zeit jeden Angriff parieren können, eine andere Fähigkeit betäubt unseren Gegner für kurze Zeit, sodass wir angreifen können und eine weitere Fähigkeit lässt uns auf den Gegner zu preschen, um einen starken Angriff auszuführen.

In der Demo-Version standen uns alle drei Fähigkeiten direkt nach dem Tutorial zur Verfügung, aber anhand eines Fähigkeitenbaumes konnten weitere entdeckt und freigeschaltet werden. Viele Fähigkeiten sind passiver Natur, wie die permanente Erhöhung der Gesundheit oder die Verstärkung der Standard Angriffe. Diese reichen aus, um das Abenteuer etwas leichter zu machen, doch Strayed Lights erschien mir persönlich nicht allzu schwer, sodass jeder das Abenteuer genießen kann. Neben kleinen Duellen mit Dämonen begegnete uns auch ein riesiger Gorilla ähnlicher Boss-Gegner, der immer wieder in Erscheinung trat und bekämpft werden musste. Diese Duelle sind fordernder und spannender, da sie dank QTEs (Quick-Time-Events) cineastischer inszeniert werden. Wobei QTEs hier nicht ganz richtig ist. Man bekommt zwar immer wieder den Hinweis bestimmte Knöpfe zu drücken, doch ein Zeitlimit schien es nicht zu geben, ob sich dieser Aspekt noch in der finalen Version verändern wird, ist nicht abzusehen. Ich empfand das jedoch als angenehm. Es fühlte sich an wie eine Zwischensequenz, die kurz pausiert wird und erst durch Tastendruck weiterläuft, so nach dem Motto, ob ich noch anwesend bin.

Fazit

Strayed Lights ist ein wunderschönes und stimmiges Indie Projekt, welches einen interessanten, wenn auch nicht ganz neuen Ansatz verfolgt. Das Kampfsystem erinnert mich an eine Mischung aus Sekiro und Puzzle Spiel, da der Fokus stark auf dem Parieren liegt und man zudem gezwungen ist zwischen der blauen und orangen Farbe zu wechseln. Die Kämpfe entwickeln schnell eine Eigendynamik und machen schnell Lust auf mehr. Der Schwierigkeitsgrad ist fordernd, aber nie zu schwer. Die melancholischen Klänge in Verbindung mit den malerischen Kulissen zaubern eine bezaubernde Atmosphäre. Leider hatte die Demo noch vereinzelte Bugs, wie Soundaussetzer, doch das sollte bis zum finalen Release im April behoben werden. 

Erst der finale Release wird zeigen, wie abwechslungsreich der Titel sein wird und ob der empfundene Spielspaß auch über einen längeren Zeitraum gehalten werden kann. Auch wenn die Welt bisher kaum Spielraum für Erkundung ließ, hat mir besonders der Fokus auf die stimmigen und rhythmischen Duelle sehr gut gefallen. Ich zumindest freue mich schon auf den Release und hoffe auf viele abwechslungsreiche Welten sowie Bossgegner.