Diablo 4 Elias

Diablo 4 (PS5) – Der härteste Spieletest des Jahres!

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Lange, lange, wirklich sehr lange ist es her das wir das letzte hochwertige und vollwertige Diablo spielen durften. Ja unser Test zu Diablo 2 Ressurected war ein voller Erfolg, ich habe das Spiel geliebt, aber seit Diablo 3 ist nichtmehr wirklich was gekommen. Diablo 4 ist nun schon eine Weile am Markt und wir hatten es, zugegebenermaßen schon sehr früh bei uns liegen. Danke an dieser Stelle an Blizzard die uns die Ultimate Edition zugesteckt haben damit wir schnellstmöglich loslegen können, dennoch habe ich mir bei einem so wichtigen Titel Zeit genommen. Diablo 4 kommt als Langzeitinvestition daher, kein Spiel das man einmal durchzieht und dann wieder weg legt oder verkauft, sondern ein Spiel das lange begeistern will und es hat sich auch schon vieles getan. Gerade anfängliche Fehler und Probleme haben die Wertungen kurzfristig nach unten gezogen und Fans sind sauer geworden. Das hat mich vor allem dazu bewogen ruhig zu bleiben, abzuwarten und mittlerweile 45 Spielstunden ins Spiel zu investieren um es beurteilen zu können. Das kommt natürlich der Tatsache nahe das ihr HIER einen besonders ausführlichen und fundierten Artikel lesen könnt, nicht wie bei vielen anderen, die nach wenigen Stunden schon ihr Urteil gefasst haben…

Diablo IV ist das erste Spiel in dem der Höllenfürst der Zerstörung, das große Übel Diablo, nur eine absolut untergeordnete und nebensächliche Rolle spielt. Diablo selbst kommt nämlich lediglich in Form einer Statue vor und wir brauchen seinen Segen, den wir sogar bekommen. Aber mehr will ich an dieser Stelle garnicht Spoilern. Wir begeben uns auf eine Reise um Lillith aufzuhalten, die Mutter Sanktuarios, die die Welt in der wir wandeln erschaffen hat. Sie sollte einst eine Zuflucht sein für Engel und Dämonen die des Kampfes überdrüssig waren und den heiligen Konflikt meiden wollten. Die Menschen jedoch, die ein Produkt aus der Vereinigung beider sind waren nie geplant und kämpfen auch heute noch, lange nach den Zeiten von Deckard Cain und seinen Helden um ihr überleben und es wird nicht besser in Sanktuario…

Eine Reise beginnt

Diablo 4 führt euch an den Rand des Todes. Gleich nachdem ihr euch einen Charakter ausgesucht habt! Nach der Wahl zwischen Jäger, Totenbeschwörer, Magier, Dieb und Barbar geht es gleich los. In einem kleinen Dorf führen euch die Bewohner sogleich mittels Ritual in die Sitten der Mutter ein! Ihr erhaltet das Blut der Mutter und seid eigentlich schon im Eimer bevor die Reise begonnen hat. Doch ihr werdet errettet, in den ersten 5 Minuten gleich schon zum zweiten Mal. Das erste Mal ist es ein verletzter Wolf der euch aus dem Schnee rettet, das zweite mal ein Priester und ihr müsst damit beginnen die Dorfbewohner kalt zu machen.

-= Diablo 4 – Das war Meine Meinung nach der Beta =-

Gleich zu Anfang an stellt Diablo IV Eines schonmal klar: wir spielen “das düsterste Diablo aller Zeiten!”! Zwischen Sekten, Kultisten und Monstern schlagen wir uns über die gewaltige Landkarte durch Sümpfe, Schnee, Felsenlandscahften, weite Ebenen und durch Dungeons, Kellergewölbe, Höhlen, Ruinen und so Einiges mehr. Dabei bleibt Diablo erstmal seinem Spielprinzip treu! In bester Iso-Perspektvie und mit brutaler Gewalt schnetzeln wir uns durch die Monsterhorden, leveln, looten und erleben neben der Hauptgeschichte eine Fülle an Nebenquests, die wir tunlichst alle annehmen sollten, weil viele davon sich auch einfach während der bewältigung der Hauptgeschichte erledigen.

Mich persönlich begeistert bereits seit der Beta die tolle Grafik. Diablo 4 ist detaillierter als Jeder Teil zuvor, aber gut Diablo 3 kam 2012 raus, das ist jetzt 11 Jahre her und da sollte sich optisch schon was tun, das hat Blizzard aber echt gut hinbekommen. Ich bin ehrlich ich hatte schon in der Beta mehr erwartet, aber ich bin mehr als zufrieden. Ich habe keine Ahnung wo ich in meinen Erwartungen, die teilweise zugegebenermaßen einfach unrealistisch sind, hin wollte. Das ich manchmal aber einfach auf mehr hoffe als angekündigt worden war und realistisch ist haben wir spätestens bei Cyberpunk 2077 gemerkt. Im Test zu Cyberpunk 2077 habe ich damals schon angemerkt das viele Erwartungen einfach nicht dem entsprachen was angekündigt war. Diablo 4 macht hier aber Alles richtig und liefert ab! Als großer Diablo Fan, seit dem ersten Teil, den ich 1996 schon gespielt habe bin ich dabei und begeisterter Dämonenschlachter!

Liebeserklärung

Diablo ist Liebe! Das ist schonmal klar, genauso wie Fairytail, Hunter X Hunter und vor allem Sword Art online das jetzt bald in deutsche Kinos kommt, aber auch Studios wie Quantic Dream (Detroit become Human, Beyond 2 Souls) oder Dual The Game (Test hier) sind ebenfalls pure Liebe. So war es auf jeden Fall klar das ich Diablo 4 spielen und kaufen würde. Nachdem uns Blizzard bereits zur Beta eingeladen hatte (Artikel zur Beta hier), war ich nur nochmehr Feuer und Flamme für dieses Spiel! Meine Begeisterung war geweckt und bis heute bin ich noch immer begeistert von Diablo 4 vermutlich mein Spiel des Jahres 2023 wenn da nichts großartigeres dazwischen kommt!

Diablo 4 bietet eine gewaltige Weltkarte, die größte und offenste Spielwelt aller Zeiten, in einem Diablo! Die komplette Welt skaliert mit eurem Charakter! Das heißt ihr könnt theoretisch erstmal die komplette Karte aufdecken, zumindest die Bereiche die ihr ohne Mission betretten könnt und alle Teleporter freischalten! Ihr könnt euch in Nebenmissionen verlieren und Stunden um Stunden damit zubringen euch in Sanktuario berühmt, berüchtigt und Angesehen zu machen, denn für Side-Quests gibt es Ansehenspunkte. Auf der Karte gibt es dann noch die Altäre von Lillith zu entdecken die ALLEN Charakteren auf eurem Realm einen Bonus verpassen! Sprich wenn ihr alle Altäre gefunden und freigeschaltet habt. Insgesamt enthält das Spiel 160 Altäre von Lillith die euch jeweils einen +2 Bonus auf eine Eigenschaft geben. Darunter Stärke, Willenskraft, Intelligenz und Geschicklichkeit, +8 auf maximales Leben und +5 auf die maximale Anzahl raunender Obolusse (IN-Game Währung für den Spezialhändler). Startet ihr also ein zweites Mal mit einem neuen Charakter habt ihr einen dicken, dicken Bonus auf eure Werte, startet mit deutlich mehr Leben und Kraft ins Spiel und habt es somit deutlich leichter! Eine coole Lösung wie ich finde!

Dazu kommen neben vielen Stellen die wir erreichen müssen, unzähligen Nebenquests und Dungeons auch die Horden von Monstern denen wir uns entgegen stellen müssen sowie die teilweise beeindruckenden Gegner, die uns auf die Pelle rücken! Wer allzu empfänglich für sowas ist könnte sogar Albträume bekommen! Diablo IV ist wirklich ein harter Brocken!

Die Zwischensequenzen im Spiel sind teilweise gerendert und teilweise in In-Game Grafik. Gerade aber die Renderszenen zwischen den jeweiligen Akten, sehen einfach nur fantastisch aus und verbreiten eine düstere Stimmung. Auch das gesamte Spiel ist so aufgebaut das man sich nach ein paar Stunden fragt ob man Lilliths Versuchung anheimfallen könnte, denn die Welt der Engel wird erneut auf den Prüfstand gestellt. Die heilige Kirche von Sanktuario erscheint an vielen Stellen nur wie eine weitere große Sekte und vielleicht, ja vielleicht ist Lillith die Einzige die auf dem richtigen Weg ist! Ich mag es wie dieses Spiel mir Zweifel an meiner eigenen Mission macht, Lillith aufzuhalten!

Ernüchterung

 
Lasset mich die Predigt beginnen…

So sehr ich auch in meiner Liebe zu Diablo IV aufgegangen bin so sehr hat es mich doch enttäuscht das vor allem die Inhalte der Ultimate Edition ( €130,- statt €70,- in der Standard Edition) in extrem starken Grenzen hielten. Natürlich ist nachvollziehbar das Blizzard nicht am Launchtag schon Städte voller Spieler mit Engelsflügeln haben wollte, weshalb es nur ein Emote gab das Engelsflügel kurz mal zeigte, sie Engelsflügel selbst gab es aber z.B. genauso wie das Haustier “nur” für Diablo 3. Das setzt dann voraus das ihr Diablo 3 auch auf der gleichen Plattform spielt. Die Bonusinhalte bringen mir zum Beispiel nichts in meiner Diablo 3 Switch Version, wenn ich die Ultimate Edition für PS5 besitze. Dazu kommt aber auch das ich jetzt über 40 Stunden in das Spiel investieren musste um überhaupt zu meinem Ultimate Edition Reittier zu kommen. Nach 40 Stunden also habe ich überhaupt erst etwas von meinen bezahlten Vorbestellerinhalten. Das fand ich nun etwas ernüchternd für immerhin 50€ mehr. Den Boost für die erste Season kann ich ja sowieso noch nicht einlösen, Season 1 ist ja noch nicht gestartet.

Nebenher stört mich an Diablo 4 extrem der Onlinezwang. Diablo 4 ist nur spielbar wenn ihr mit dem Internet verbunden seid. Das macht für ein Live Servicegame natürlich Sinn, aber in Situationen wie wir sie zuletzt haben, das bei Bauerbeiten an der Straße das Internetkabel beschädigt wird und wir mehr als eine Woche kein Internet haben (außer übers saugünstige Mobilnetz) ist da kaum förderlich. Auch die Idee Diablo 4 auf der Switch (wenns dafür jemals erscheinen sollte), so wie Diablo 3 spielen zu können wenn man unterwegs ist, fällt damit komplett weg.

Serverprobleme, Bugs und lange Log-In Schlangen tun dann ihr übriges dazu. Grafikfehler die vor allem bei automatisierten Buffs von Skeletten des Totenbeschwörers auftreten sind ein weiterer Punkt der mich massiv gestört hat. Dann kommt aber auch die Tatsache dazu das die Seasons, die später kommen sollen, quasi den kompletten Fortschritt im Spiel zurücksetzen. ihr müsst in Jeder Season die Karte neu aufdecken alle Missionen, Nebenmissionen und Errungenschaften neu freischalten und so weiter…

Diablo 3 Battle
(Screenshot Diablo 3)

In Diablo 3, das man innerhalb von 2 Nachmittagen, vielleicht 3 mitt dem DLC, durchgespielt haben konnte war das kein Thema, jedoch befinde ich mich bei ca. 45 Spielstunden, mein Totenbeschwörer hat Level 52 erreicht, ich bin in Weltstufe 2 (3 schalte ich erst frei wenn ich die Story abgeschlossen habe, 4 erst nach doppeltem Abschluss) und komme Leveltechnisch nichtmehr weiter seit ich auf Level 50 bin. Nach 45 Spielstunden habe ich Akt 5 erreicht, 5 von 6 und bin noch ganz am Anfang. Das bedeutet ich rechne mit einer Spielzeit von ca. 60-70 Stunden und ich ignoriere aktuelle alle Nebenquests seit ich mit Akt 5 begonnen habe, es sei denn sie liegen eh auf dem Weg. Um hier hin zu gelanden habe ich verdammt lange gebraucht. Als typischer Diablo 4 Spieler (nach einer Umfrage sind die meisten Diablo 4 Spieler ältere Väter mit Verantwortung und Familie) kann man meist keine 100-200 Stunden in kurzer Zeit investieren. Diablo 4 Seasons sollen wohl aber bis zu 3 Monate dauern und jedes Mal neue Inhalte bieten… naja wenigstens ein Lichtblick, aber ich bin mir nicht sicher ob ich in jeder Season die Karte nue aufdecken und komplett von vorne beginnen will, denn natürlich braucht ihr jedes Mal einen neuen Charakter. Das mache ich vielleicht einmal für Season 1 danach nie wieder! Dank Season Pässen wird dann auch noch mehr Druck auf die Spieler ausgeübt mehr zu zahlen und die Seasons noch weiter auszunutzen. Wie gesagt bei einem Diablo 3 das in 20 Stunden fertig ist ist das kein Thema, aber bei einem Diablo 4 mit potentiell 100-120 Spielstunden für Story und alle Nebenquests ist das schon eine harte Hausnummer, vielleicht zu hart!

Da kommt schon ganz nebenher mein gemotze über fehlende Abwechslung, zu wenig diversität bei Monstern und einem unausgegorenen, schlecht gemachten Skilltree daher. ich bin halt nicht so zufrieden mit den Skills, von denen ich sowieso nicht alle nutzen kann, die sich aber teils auch kaum ergänzen. Da ist schon nervig wenn man ein Item findet das einem +2 auf gleich 2 verschiedene Skills gibt, die man eigentlich garnicht braucht. Auch das gesamte Loot macht irgendwie kaum Spaß, vielleicht liegt es auch nur an meinem persönlichen Pech, aber ich habe seit gut 15-20 Spielstufen (aktuell bin ich bei Level 52/Welt Level 2/Totenbeschwörer/Story ca.70%) kein brauchbares Loot mehr erhalten. Das ist relativ frustrierend, so frustrierend das ich mittlerweile schon alles verkaufe was ich bekomme und eigentlich nurnoch kurz drüber gucke solange ich in Weltstufe 2 bin.


Der neue Stern?

Ja Diablo 4 hat mich begeistert, mitgerissen und in seinen Bann gezogen, aber wo Licht ist ist auch Schatten und dabei meine ich nicht die Beziehung von Inarius und Lillith sondern die Tatsache das Diablo 4 unheimlich gut aussieht, aber eben ausschließlich online funktioniert. Das bedeutet: Werden die Server abgeschaltet in Drölfzig Jahren ist eure Investition futsch! Das Spiel spielt sich klassisch, wie man es erwartet, aber das problem mit viel zu vielen Edelsteinen im Inventar die Alles blockieren, ist nicht gelöst worden, eine Edelsteintasche wäre schön gewesen, immerhin kann man einen kaputten Kiesel nicht mit einem 25 Kg Zweihänder gleichsetzen! Die Spielwelt ist riesengroß bietet aber teilweise nur wenig Abwechlsung, dafür gibt es unheimlich viel zu tun, das sich teilweise aber auch mehr als generisch anfühlt. Es gibt bis zu 160 Altäre von Lillith zu entdecken die euch den Start mit einem neuen Charakter erleichtern werden, aber das ist auch Alles was euch bei den Saisonalen Charakteren erhalten bleiben wird. Für einen Season Neustart müsst ihr dann einen komplett neuen Charakter erstellen mit dem ihr absolut Alles nochmal machen müsst. Bei einem Diablo 3 das in 20 Stunden durch ist, ist das kein Problem aber ich bin ehrlich, ich hätte keinen Bock alle 3 Monate 150-200 Stunden zu investieren um auf Level 100 zu kommen! Dafür bieten euch die Seasons aber jedes Mal neue Inhalte, neue Themen und neue Stories. Das reizt natürlich schon, dennoch steht dem ein nahezu endloser Grind gegenüber, der mich im ersten Durchgang schon schwer nervt.

Die Tatsache das Diablo 4 unheimlich riesig ist, ist natürlich ein guter Punkt für Singleplayer und Spieler die sich den Seasons nicht anschließen wollen, denn die verlieren in den Seasons natürlich auch nichts, bekommen aber auch die Season Items nicht. Dafür wird ein In-Game Shop eingeführt der recht teure Accessoires und kosmetische Items bietet. Ob das jetzt gerade im Sinne des Erfinders ist, ist auch eine Frage, zumal wir ja auch den Seasonpass noch dazu bezahlen sollen. Hier muss sich im späteren Verlauf zeigen was die einzelnen Seasons können um die Wertung vielleicht zu verändern.

Was auch noch tragend dazu kommt waren Tatsachen wie Hardcore Charaktere die wir durch Serverfehler verloren haben (In der Redaktion 3 mal vorgekommen, glücklicherweise alles recht am Anfang), sowas geht garnicht! Auch die Tatsache das man ab einem bestimmten Punkt praktisch garkein gutes Loot mehr bekommt wirkt eher unausgegoren, aber mein größter Punkt für die Abzüge ist vor allem die Tatsache das wir noch immer auf Serverprobleme stoßen und teilweise entweder aus dem Spiel fliegen oder wahllos zurückgesetzt werden sowie der dauerhafte onlinezwang. Das ich ein Spiel, das man bisher viele Jahre auch offline spielen konnte, nie wieder auf einer langen Bahnfahrt, im Urlaub oder bei Internetausfall wird spielen können ist schon etwas sehr blöd. Dafür wenigstens eine gute Meldung dazu: Es gibt Crossplay und Cross Progression… wenigstens etwas!

Dennoch kann ich Diablo 4, wohl auch aufgrund der vielen schönen Dinge, eine noch pasable Wertung geben! Mehr ist aufgrund von Onlinezwang und vielen kleineren Problemen leider nicht drin! Eine Kaufempfehlungs gibts trotzdem und weitergespielt wird ebenfalls! Trotzdem die Wertung:

7 von 10 Punkte