Die Welt der Videospiele hat ein großes Problem! Angesichts immer weiter steigender Preise und einer hohen Inflation, aber auch der immer häufiger werdenden Systemwechsel und Upgrades, die Gamer benötigen um auf dem Stand der Technik zu bleiben sind Spielepreise ein großes Problem. Zuletzt hatte Sony den Preis der Playstation 5 von 500 auf 550€ angehoben, was für viel Unverständnis gesorgt hatte. Ebenfalls Sony war es, die vor etwas längerer Zeit schon die Spieler gegen sich aufgebracht hatte indem man den Preis für einen, sogenannten Vollpreistitel, von 65€ auf 85€ angehoben hatte. Ich hatte das damals noch verteidigt, denn Spieleproduktionen sind ja auch massiv teurer geworden und vor allem Umfangreicher. Manche Spieleproduktionen, wie zum Beispiel Genshin Impact oder Star Citizen, lassen so manche Hollywoodproduktion bereits jetzt alt aussehen! Die Finanzierung solcher gewaltigen Projekte ist dabei eine Herausforderung die viele Hersteller unterschiedlich angehen. Wir beleuchten heute einmal anhand verschiedener Beispiele wie man ein Videospiel erfolgreich finanzieren kann oder eben auch nicht.
Das Live Service Game
Als Live Service Game bezeichnet man Spiele die einen sich verändernden Inhalt haben. Das kann zum Beispiel ein Spiel wie Fortnite sein, das sich ständig weiterentwickelt und ständig neue Figuren, Skins und Storyschnipsel bietet, die vorangegangene ersetzen. Gerade hier ist der Schwerpunkt auf kompetitives und kooperatives zusammenspiel mit einer großen Community gelegt worden. Das kann gleichzeitig aber auch ein Spiel wie Genshin Impact sein, das seine Inhalte kontinuierlich erweitert und Spielern dadurch einfach nur mehr Inhalte bietet, die alleine gespielt werden können. Das sind aber auch Casino Spiele die Live Services wie in einer echten Spielbank anbieten.
Hier muss man allerdings stark unterscheiden denn Spiele wie Forza Horizon bezeichnen sich auch gerne als Live Service Game´s sind es in meinen Augen allerdings nicht. Der reine Zwang einer Internetverbdindung und die Möglichkeit gegen andere Menschen zu spielen und hin und wieder mal eine Erweiterung zu kaufen ist kein Live Service Game, sondern einfach nur Kopierschutz und Spielerkontrolle! Wieder andere Live Service Games bedienen sich der Mechanik von Season Pässen. Hierbei werden in begrenzten Zeiträumen, käuflich zu erwerbende Zusatzinhalte angeboten. Auf dieses Konzept setzt zum Beispiel Diablo 4.
Alle diese Spiele haben eines gemeinsam: Sie generieren kontinuierlich, während ihrer Laufzeit Einnahmen für die Entwickler und halten den Entwickler am arbeiten.
Der klassische Vollpreistitel
Seit vielen Jahren bekannt und eigentlich als Standard angesehen sind Spiele die als Vollpreistitel daherkommen. Spiele wie Asassins Creed Mirage (Hier im Test) oder Horizon Zero Dawn Forbidden West sind dafür typische Beispiele. Hier werden hochkarätige Titel entwickelt und später zum Vollpreis verkauft. Es gibt vielleicht hier und da noch einmal eine Erweiterung oder eine Fortsetzung wie Horizon Zero Dawn: Burning Shores (Hier im Test) zu kaufen, mit denen man später, recht günstig nochmal ins Spiel zurückkehren kann, aber letztlich müssen sich diese Spiele über ihren Verkaufspreis finanzieren.
Gerade diese Methode wird immer schwieriger, da Produktionskosten und Einnahmen, auch angesichts der großen Konkurrenz schnell zu einem Problem werden können. Hinzu kommen teils Knebelverträge zwischen Entwicklern und Publishern, die eine frühzeitige und unfertige Veröffentlichung fördern und erzwungene Fortsetzungen verlangen.
Das Problem der finanzierbarkeit
Die einfachste Variante ein Videospiel zu finanzieren ist stetig Einnahmen zu generieren. Das passiert zum Beispiel bei Online Casino Spielen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Hier können Spieler nicht nur Spiele spielen sondern auch Geld gewinnen. Das das natürlich eine große und vor allem zahlungsbereite Kundschaft anlockt ist klar. Wichtig ist hier allerdings das man zuverlässige und seriöse Anbieter wählt. Diverse Anbieter von Vergleichsseiten führen Listen lizensierter Casinos, wie ihr sie zum Beispiel auf der Seite gaminggadgets.de findet.
Hierbei handelt es sich aber um Glücksspiel und das ist nur etwas für Erwachsene. Die Hersteller zielen aber gerne auch auf eine wesentlich jüngere Zielgruppe ab, wie Fortnite beweist. Dafür gibt es die sogenannte Loot-Box oder Gatcha Mechanik. In sogenannten Mikrotransaktionen kauft man hier in Spielen wie Genshin Impact, Overwatch oder Star Wars Battlefront einfach nur Chancen auf Belohnungen. Diese werden dann per Zufallsprinzip vergeben. Das diese Mikrotransaktionen nicht immer „Mikro“ sein müssen ist offensichtlich. Spätestens Spiele wie das kostenlos spielbare Genshin Impact beweisen hart das auch 110€ für das größte Pack nichtmehr selten gekauft werden. Ich selbst habe alleine in diesem Spiel deutlich mehr Geld gelassen als mein Auto gekostet hat (ok… die Karre ist 20 Jahre alt). Zugegeben in Genshin Impact MUSS man keinen Cent investieren und bekommt trotzdem locker 120-200 Stunden Spielspaß.
Eine Alternative zu diesen unfairen Lootboxen sind oftmals kostenpflichtige DLC´s die vorher als Inhalt aus den Spielen geschnitten worden sind. Das ist zwar nicht die feine Art, kann aber für Fans der Spiele interessant sein. Das Problem an dieser Stelle ist, das ein Spiel entwickelt wird und vielleicht mehrere Zusatzinhalte die kostenpflichtig im späteren Zeitraum verkauft werden sollen. Bei Spielen wie Cyberpunk 2077 oder No Mans Sky kann das aber auch schnell nach hinten losgehen und Firmen nahe an den Ruin treiben, wenn die Spiele kaum spielbar auf den Markt kommen und die Fangemeinde sicherlich nicht für schlechte Produktionen nochmal in die Tasche greift. So kann man sich sehr schnell verrechnen.
Alternative Methoden um Spiele zu finanzieren
Ein eindrucksvolles Beispiel ist Genshin Impact. Die Entwicklungs- und Marketingkosten von Genshin Impact lagen zum Zweijährigen Geburtstag des kostenfreien Handyspieles, das auch auf Konsole (PS4/5) sowie PC Spielbar ist bei 500 Millionen US-Dollarn. Die Einnahmen hingegen konnte Genshin Impact nach einem Monat bereits auf 250 Millionen US-Dollar beziffern. Sprich das Spiel konnte dank seiner Gatcha und FOMO Mechanik dafür sorgen das im ersten Monat bereits die Entwicklungskosten eines kompletten Jahres eingespielt worden sind. Derweil berichteten einige Brancheninsider bereits davon das Genshin Impact bereits 2022 die Einnahmemarke von 3 Milliarden US-Doller geknackt hatte. Beeindruckende Zahlen wenn man bedenkt das Spieler nicht einen Cent für das Spiel bezahlen müssen. Auch wir als Redaktion werden hier absolut zuvorkommend behandelt und von Entwickler MiHoYo mittlerweile besser behandelt als von allen anderen Publishern am Markt!
Eine weitere Alternative sind sich ständig erweiternde Spiele. Besonders einfach geht das in Rennspielen, wo man Fahrzeugpakete oder Strecken anbieten kann. Aber auch Spiele wie Train Sim World 4 (Hier im Test) haben ihr eigenes DLC Konzept perfektioniert. Entwickler Dovetail setzt hier auf ständig neue Strecken die originalgetreu umgesetzt werden sowie jede nur erdenkliche Lokomotive und somit wird ein breites Spektrum an gut recherschierten und aufwändig prouzierten Inhalten geboten aus denen Spieler wählen können was sie gerne besitzen möchten.
Publisher Electronic Arts hat derweil bereits bekanntgegeben das die Kultspieleserie Die Sims mit dem fünften Teil komplett kostenfrei spielbar wird. Man will dann nur noch auf kostenpflichtige Zusatzinhalte setzen. Das erfordert aber gerade von kleineren Entwicklern eine hohe Anfangsinvestition. Sollte ein Spiel dann floppen kann das den Ruin bedeuten. Crowdfundingkampagnen sind ebenfalls eine gute Idee um ein Spiel zu finanzieren. Hier ist aber sehr viel PR Arbeit notwendig um die Kampagne bekannt zu machen und nur die wenigsten großen Redaktionen gehen gerne auf unbekannte Inhalte ein, die nicht sonderlich vielversprechend sind. Wir sehen sowas allerdings immer gerne.
Große Veränderungen stehen an
Spätestens seit der Verbreitung der Playstation 4 vor einigen Jahren dürfte klar sein das sie Videospiele nichtmehr bleiben was sie sind. Dank Meta Quest und Playstation VR sind bezahlbare und gute VR Headsets alltag geworden und verbeiten sich immer mehr. Auch hier wird es neue Inhalte geben und geben müssen, neue Wege Spiele zu finanzieren und Inhalte an den Mann/die Frau und jeden dazwischen zu bringen. Der Cyberspace, wie man ihn in meiner Jugend noch nannte ist längst Realität. Mit Systemen wie Roblox sind längst virtuelle Communities entstanden in denen ganze Existenzen ermöglicht werden und Unternehmen sich präsentieren können. Fakt ist das wir in Zukunft immer mehr auf Cloudbasierte Spiele zurückgreifen werden. Nicht nur weil der Energieverbrauch und die damit verbundene Verfügbarkeit und Kosten immer weiter steigen, sondern auch um Inahlte schneller, aktueller und vor allem interaktiver zu machen.
Bereits jetzt ist spürbar das der klassische PC Käufer, nicht zuletzt seit der Chipkrise und horrenden Grafikkartenpreisen, immer mehr belastet wird. Aktuelle Grafikkarten die es Spielern ermöglichen die nächsten Jahre ruhe zu haben kosten bereits heute über 1500€, mehr als mein kompletter PC und ich bin relativ aktuell. Aber auch die Zahlungsbereitschaft verschiebt sich. Gut gepflegte Spiele wie Genshin Impact haben Zukunft. Andere, ebenfalls fantastische Spiele wie Dual Universe, ich liebe dieses Spiel, die ein Abokonzept anbieten (10€ pro Monat) fallen eher durch, weil sie auch bei nichtnutzung kosten verursachen.
In Zukunft sehe ich voraus werden wir immer mehr glücksspielmechaniken in Spielen bekommen, vielleicht sogar echtes Glücksspiel in Spielen wie GTA VII oder Red Dead Redemption 3. Vielleicht geht es dann am Pokertisch wirklich um echtes Geld. Wir werden aber vermutlich auch mit der zeit eine einheitliche digitale Währung bekommen, wünschenswert wäre es zumindest, mit der man in jedem Spiel bezahlen kann und die man auch in jedem Spiel erhalten kann.
Wie seht ihr das? Welche Änderungen seht ihr in Zukunft auf uns Gamer zukommen und vor allem welche Änderungen und Entwicklungen würdet ihr euch wünschen?