Eines der absoluten Highlights der diesjährigen Gamescom war in meinen Augen ohne große Frage Omega Crafter. Weniger wegen dem eigentlichen Spiel sondern viel mehr wegen dem Prinzip das dahinter steht. Omega Crafter selbst ist ein klassisches Survival Spiel, daran gibt es nichts zu rütteln. Das Besondere ist aber nicht das Spiel selbst, sondern die Art und Weise wie ihr das Spiel spielt. Dazu aber später mehr, schauen wir wie immer in den Trailer und beginnen mit einem kleinen Blick in das erste große DLC Samurai Island, das dem Spiel einen asiatischen Touch gibt und es deutlich erweitert.
Darum ist Omega Crafter besonders
…und wieder breche ich mit meinem klassischen Stil, denn an dieser Stelle möchte ich noch einmal besprechen warum ich Omega Crafter mag. Entwickler Preffered Networks hat uns das Spiel zur verfügung gestellt, damit wir es ausgiebig testen können. Hinzu kommt die Tatsache das wir uns das Spiel auf der Gamescom bereits anschauen durften und es mich direkt von Anfang an mitgerissen hat. Nicht weil es ein survival/crafting Spiel ist, sondern viel mehr wegen dem eigentlichen Hintergrund des Spieles.
Der Gedankengang ein Spiel zu entwerfen das besonders Kindern und Jugendlichen die Grundprinzipien der programmierung näher bringt hat mir gefallen. Auch ich selbst, der ich bereits viel programmiert habe, konnte noch so einiges lernen. Das bereits in den wenigen Minuten die ich das Spiel auf der Gamescom erkunden konnte. Dabei wurde ich auf der Gamescom komplett mit dem Spiel alleine gelassen. Kein geführter Termin, wie man es sonst gewohnt ist, sondern: Hier ist der PC – Tu Dinge!
…und was ich dirt getan habehat mich absolut begeistert!
In Omega Crafter spielt ihr selbst eine Nebenrolle, mehr oder minder. Eigentlich sind die Haupt Protagonisten die kleinen Roboter, die euch unterstützen. Ihr startet mit Einem der Kleinen als Begleiter und könnt euch mit der Zeit immer mehr davon erstellen. Die sind allerdings nicht sonderlich schlau, eher komplett verblödet, denn die machen garnichts. Erst wenn ihr eure neuen Freunde mit Programmbausteinen füttert beginnen sie ihrer Aufgabe nachzugehen. Diese Programmbausteine setzt ihr in einem Drag & Drop Menue einfach zusammen und erstellt so komplexeste Persönlichkeiten.
Habt ihr dann einmal ein Programm gespeichert seid ihr sogar in der Lage dieses abzuspeichern um es späteren Arbeitern weitergeben zu können. So seid ihr in der Lage komplexe Abläufe zu programmieren und zum Beispiel dafür zu sorgen das die kleinen Helferlein eine bestimmte Aufgabe ausführen. Sollte diese Aufgabe nicht verfügbar sein so können sie eine andere Wählen. Das ermöglicht euch im Endeffekt komplexeste Abläufe, vom kontrollieren einzelner Truhen auf bestimmte Inhalte und priorisieren von Aufgaben über alternative Verhaltensweisen, wie das grüßen des Chefs, wenn er in der Nähe ist oder das verspotten von ungebliebten Gruppenmitgliedern. Alles ist möglich wenn man es programmiert.
So lassen sich im Spiel komplexeste Handlungs und Verhaltensweisen einfügen die individuell programmierbar sind. Das gefällt mir sehr. Vor allem da meine persönliche programmiererfahrung auf die Zeiten zurückgeht in der man Zeilen noch händisch nummeriert hat. Experten wissen wovon ich rede, aktuelle objektorientierte programmierung wie sie hier zum Einsatz kommt, habe ich selten und wenn auch nur wenig erfolgreich genutzt.
So spielt sich Omega Crafter
Natürlich ist und vor allem bleibt Omega Crafter ein crafting survival Spiel. Dabei ist das Prinzip des Erkundens, grindens und erweitern nciht gebrochen worden. Wir bauen unsere kleine Basis nach und nach zu eienr ganzen Stadt aus und automatisieren unsere Bewohner so gut es geht. Hier liegt natürlich ein längerer Lernprozess vor, den wir durchmachen müssen. Das wir in dem Bereich durchaus was fürs leben lernen ist ein genialer kleiner Bonus.
Spielerisch ist Omega Crafter aber gut programmiert. Wir kämpfen uns durch Gegnerhorden, farmen seltene Gegenstände und das nicht nur alleine sondern auch mit Freunden zusammen! Ob sich einige meiner Roboterfreunde vermutlich über den Körpergeruch einzelner dieser Freunde beschweren, wenn sie ihnen zu nahe kommen… ich weiß ja nicht woran das liegt *lach*
Omega Crafter vermittelt auf jeden Fall eine Menge Spaß und vor allem auch potential zum erweitern. Gerade das programmieren erfordert aber Konzentration. Vor allem komplexere Abläufe sind teilweise schwer zu realisieren. Auf die schnelle geht hier garnichts und vor allem muss man alle Abläufe auch debuggen. In der Praxis mag ein Programm nämlich gut aussehen aber ungereimtheiten bei der ausführung führen schnell zu einem Bug. Klingt kaum noch nach einem Spiel, aber es reicht schon wenn man dem Arbeiter nicht sagt er soll in die Kiste gucken ob Holz drin ist, sondern nur das er Holz aus der Kiste nehmen soll und schon wirds zu einem Probelm wenn das Holz fehlt.
So verbringen wir natürlich einen großen Teil der Zeit damit unsere Arbeiter zu programmieren und deren programme zu optimieren. Das kann beginnen bei kleinen Dingen und am Schluss zu komplexen Tageabläufen führen, mit Wechselschichten, Ruhezeiten und dergleichen, wenn ihr sowas einbauen wollt. Das ist natürlich genial, ändert aber auch das Spielprinzip ein wenig.
In Omega Crafter verbringt ihr viel mehr Zeit damit eure Basis auszubauen und eure Arbeiter zu optimieren als in anderen Spielen. Wenn wir auch zum Beispiel in Palworld viel Zeit mit Arbeitseinteilungen und optimierungen verbringen, oder in Valheim viel Zeit im Basisbau verbringen so ist Omega Crafter wieder etwas Neues, das wir so noch nicht hatten.
Wichtig zu wissen
Omega Crafter ist zwar als Spiel konzipiert, ist aber letztlich eher ein Lernprozess. Natürlich liegt das spielerische lernen hier klar im Vordergrund jedoch ist es der wichtigste Bestandteil des eigentlichen Spieles. Omega Crafter soll Jugendlichen und jungen erwachsenen die Welt des programmierens näher bringen und zielt hier vor allem auf Nachwuchsprogrammierer ab. Wer eine solche laufbahn generell ausschließt oder ausschließen möchte der wird hier keinen Spaß finden. Wer jedoch der Meinung ist das sowas vielleicht einen Blick wert ist, der wird seine Freude haben.
Omega Crafter basiert hierbei auf einer eigenen Programmiersprache, die der Entwickler bereits vor längerem an den markt gebracht hat. Auch diese zielt weniger auf die Profis ab, sondern ist spielerisch damit verbunden eher dem jungen Publikum Aufgaben zu stellen die mit logischem denken und programmierfunktionen gelöst werden müssen. Das ist genial und in meinen Augen ein absoluter Nerdgasmus, aber das mag Jeder individuell empfinden.
Wichtig ist hier zu wissen das auch das Miteinander gefördert wird. Omega Crafter unterstützt das Spiel im Multiplayer und setzt dabei natürlich auch den Aspekt auf kooperatives Verhalten. Zusammen bauen, zusammen programmieren und vieles mehr das man zusammen machen kann!
Die Kehrseite der Medallie
Natürlich ist Omega Crafter ein Spiel das vor allem das programmieren und das interesse an selbigem fördern soll. Das schafft es natürlich auch besonders gut, die Entwickler haben hier ein absolut gutes Händchen bewiesen. Dennoch schafft das natürlich auch nagelneues Frustpotential das wir bisher nicht hatten. Hat sich bei Palworld mein Pal aufgehangen und konnte bestimmte Bereiche nicht erreichen so war das meist dem Leveldesign geschuldet. Wenn in Omega Crafter aber etwas nicht funktioniert ist man das meist selbst schuld. Das kann natürlich über kurz oder lang schnell zu Problemen führen, die wir vorher nicht kannten.
Das sind aber auch Probleme mit denen Kinder schnell auf Erwachsene zukommen mögen. Das wiederrum führt natürlich auch schnell zu einer überforderung von Elternteilen. Immerhin zielt Omega Crafter auf ein jüngeres Publikum ab. Dieses zu bilden und zu interessieren ist aber nicht nur die Aufgabe des Spieles selbst. Hier müssen auch Eltern fähig sein komplexe Probleme zu erkennen.
Das ist jetzt zwar teilweise stark an den Haren herbei gezogen aber wir kommen halt nicht dran vorbei auch über solche Dinge zu sprechen. In meinen Augen muss man sich durchaus bewusst sein das Omega Crafter auch den Eltern, die eigentlich garnicht am Spiel beteiligt sind, so Einiges abverlangen kann. Wer das nicht scheut der findet hier sicherlich ein absolutes Top Produkt. Oder man muss eben Manns genug sein zuzugeben das man nur wenig bis keine Ahnung hat.
Samurai Island DLC
Zusätzlich zu dem, sowieso schon großen und umfangreichen Spiel, gibt es seit einiger Zeit bereits den ersten großen DLC. Mit Samurai Island bekommen wir nicht nur eine Menge neuer Inhalte sondern gleich ein komplett Neues Biom zum Spiel dazu. Die neuen Spielelemente im asiatischen Stil hier alle einzeln aufzuzählen würde vermutlich den Bereich dieses Artikels sprengen.
Der neueste DLC jedoch erweitert die Erfahrung noch einmal um ein Vielfaches, was dem Spiel eine Menge Tiefe verleiht. Gerade die asiatische Dekoration jedoch ist in meinen Augen nicht nur passend sondern vor allem attraktiv. Dieser exotische Touch verleiht dem Spiel ein gewisses etwas und das obwohl wir uns eigentlich noch in einer Early Access Phase befinden
Fazit und Bewertung
Omega Crafter ist ein Crafting/Survival Spiel mit dem Themenschwerpunkt programmierung. Hier finden wir ein Spiel das derzeit im Early Access ist vor. Der wichtigste Punkt ist die interaktion mit euren Grammis. Diese niedlichen kleinen Roboter bewirtschaften eure gesamte Stadt sozusagen. Allerdings funktioniert das nur wenn man in der Lage ist die programmierung der Grammies auch vernünftig durchzuführen. Hier gibt es viel Trial & Error. Oftmals hängen sich die Kleinen an einfachen Dingen auf an die wir nicht gedacht haben. Aus diesem Grund ist der Weg zur perfekt funktionierenden Automatisierung garnicht so einfach.
Darin besteht aber auch das größte Problem im Spiel. Das meiste was wir zu tun haben ist das programmieren. Bau, Erkundung und der Kampf gegen die Feinde ist da fast schon zur Nebensache geworden. Dennoch gibt es auch diese Komponenten im Spiel und wenn man sich gleich mit einer Gruppe an Freunden zusammen tun möchte erlebt man das komplette Paket.
Man ssollte sich aber hier bewusst sein das dieses Spiel die Lernexperience eigentlich nur hübsch verpackt. Natürlich soll das Spiel weiterhin spaß machen aber einen großen Teil macht eben auch der Lernerfolg aus. In diesem Sinne ist Omega Crafter in meinen Augen einzigartig. Trotzdem gibt es aufgrund des hohen Frustpotentials für die sehr junge Zielgruppe leider nur magere:
9,5 von 10 Punkte