Trials of Mana 20200425112545

Trials of Mana – Das Beste was Mana zu bieten hat

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Wie im Original

Square Enix hat für die Neuauflage von “Trials of Mana” nicht mal im entferntesten so viel Geld springen lassen wie für das jüngst veröffentlichte “Final Fantasy VII Remake”, was sich auch deutlich in der Gesamterscheinung wiederspiegelt. Dennoch ist “Trials of Mana” ein recht hübsches Spiel geworden. Klar gibt’s hier und da verwaschene Texturen, Grasbüschel ploppen in der Ferne auf und man wird von unzähligen Ladezeiten geplagt, aber der Gesamteindruck ist stimmig und passt zu der Mana-Welt. Zudem erkennt man deutlich die Emotionen in den Gesichtern der Protagonisten. Die Entwickler haben es gekonnt geschafft den alten Rollenspiel-Klassiker in ein modernes Gewand zu zwängen, um daraus ein spaßiges Erlebnis zu erschaffen. Statt sich jedoch künstlerische Freiheiten herauszunehmen und die Story neu zu interpretieren, haben sich die Entwickler sklavisch an das Original gehalten und es fast 1:1 umgesetzt. Vieles ist erfrischend neu, doch einige Dröge Spieldesign-Entscheidungen aus den 90ern sind geblieben.

Gleich zu Beginn des Abenteuers fühlt man sich heimisch, zumindest, wenn man das Original gespielt hat. Das Spielgefühl ist dasselbe geblieben wie 1995 beziehungsweise 1999 bei mir. Zu Beginn des Abenteuers wählt ihr euren Hauptcharakter und zwei Nebencharaktere aus einem Pool von insgesamt sechs Helden und Heldinnen. Das besondere war auch schon damals, dass jedem Helden eine eigene Hintergrundgeschichte samt Nemesis spendiert worden ist und somit auch gleichzeitig der Wiederspielwert gegeben war. In einem Durchgang konnte man nur höchstens drei Origin Geschichten erleben und die Rivalen der Nebencharaktere waren nur in der ersten Hälfte des Spiels relevant, während der Rivale des Hauptcharakters einen immer wieder im Verlauf der Story in die Quere kam. Je zwei Figuren teilen sich sogar denselben Feind, dennoch bestimmt die Wahl eurer Helden über die Ereignisse im Verlauf des Abenteuers. Kleinere Gespräche, Videosequenzen und sogar Areale werdet ihr verpassen, wenn ihr das Spiel mit nur einer Heldentruppe meistert.

Leider ist die Story wie damals so auch heute ziemlich Klischee behafteter Käse und an vielen Stellen auch noch holprig erzählt, aber der Charme der Welt sowie der liebevollen Charaktere zieht einen immer wieder in seinen Bann. Auch der Soundtrack sowie die Sprachausgabe sind fantastisch. Ihr könnt selbst entscheiden, ob ihr die Melodien im Originalzustand hören wollt oder die überarbeitete Neufassung. Dabei haben sich die Verantwortlichen auch bei den neu geschaffenen Melodien kaum vom Original Soundtrack weg gewagt und diese nur etwas aufgepeppt. Die Sprachausgabe ist auf Englisch und Japanisch verfügbar und kann jederzeit im Menü gewechselt werden. Fast jeder Charakter hat im Spiel eine Stimme bekommen, lediglich einige NPCs in Dörfern oder am Rand des Abenteuers sind stumm geblieben, dafür sind ausnahmslos alle Zwischensequenzen vertont.