Vor kurzem erst hat Hardwarespezialist Snakebyte eine ganze Reihe neuer Acessoires für die kommende und existierende Konsolengeneration angekündigt (wir berichteten). Darunter auch eine neue Auflage des beliebten Head:Set, das mit einem Kampfpreis von gerade einmal €17,99,- an den Start gehen wird. Zu bekommen ist dieses Head:Set als Variante Head:Set 5 im speziellen Playstation 5 Design, in Scharz und weiß, sowie etwas klassischer gehalten das Head:Set SX für die X.Box Series X, das komplett in schwarz daher kommt. Beim Head:Set SX bemerkt man die X-Box zugehörigtkeit eigentlich ausschließlich an dem Bezug der 40mm Treiber in den Ohrmuscheln, der in schwarz/grün gehalten ist um die Verbindung zur Konsole nicht zu verlieren.
Snakebyte HEAD:SET – der erste Eindruck
Gleich vorab muss man an dieser Stelle natürlich vorausschicken das es sich beim Head:Set um ein günstiges Einsteigergerät handelt, das keinerswegs die Ansprüche eines EPOS │ SENNHEISER GSP 670 oder eines Logitech Pro G X an den Tag legt. Dennoch haben wir uns natürlich absolut darüber gefreut als uns diese beiden Exemplare in der Post begrüßten. Was Snakebyte gleich vornweg richtig macht ist eindeutig: man will kein High-End Headset für Pro-Gamer anbieten, sondern richtet sich an die breite Masse, die vor allem schon mit dem Kauf der neuen Konsole und eventuell einem weiteren Controller, einem zusätzlichen HDMI Kabel und und und ordentlich in die Tasche gegriffen hat. Dabei, soviel darf ich an dieser Stelle schon verraten, liefert Snakebyte allerdings ordentlich ab.
Ordentlich verpackt, mit wenig unnötiger Kunststofffolie, kommt das faltbare Head:Set zu uns. Die Verpackung enthält neben dem zusammengefalteten Headset noch das Mikrofon, das wir mit einem leicht angewinkelten Klinkenstecker am Ohrhörer befestigen können. Direkt fällt auf das es eine Kabelfernbedienung gibt, die auch das Mikro mit einem separaten Schalter muten kann. Dann erwischt mich erstmal der Schlag. Während ich bei deutlich teureren Headsets noch über mangelndes Zubehör gemeckert habe (EPOS │ SENNHEISER GSP 670 – mir fehlte eine Tragetasche) bekomme ich hier einen Aufhänghacken, gleich zum Headset dabei. Klar das wusste ich bereits seit der Pressekonferenz, aber irgendwie war mir das entfallen.
Der Klebehaken verfügt über ausreichend Platz um auch im späteren Leben noch weiterhin für Headsets andere Hersteller genutzt zu werden und die 3M Klebepads zeugen schonmal von einer guten Wahl.
Snakebyte HEAD:SET – Qualität
Natürlich dürfen wir bei €17,99,- keinen Luxus erwarten und so zeigt sich das HEAD:SET, egal ob wir nun das HEAD:SET 5 oder das HEAD:SET SX in die Hand nehmen ein wenig spartanisch verarbeitet. Klar ist hier ein gewisses Design gewählt worden, das auch funktioniert aber man bemerkt natürlich das dieses Headset nicht für die Ewigkeit gebaut ist. Die Verarbeitung ist sauber, aber hochwertig sieht es nun einmal nicht aus, aber das will es ja genaugenommen auch nicht.
Die Haltbarkeit ist überraschend hoch, im Verdrehtest konnten wir dem HEAD:SET ordentlich zusetzen ohne auch nur ein knarzen hören zu können. Allzu stark wollten wir es dann aber trotzdem nicht übertreiben. Das Kabel ist lang genug um für ein Handy, einen Laptop oder eben einen Controlleranschluss zu dienen, mehr geht aber nicht. Leider ist das Kabel weder gesleeved, noch wirkt es besonders stabil. Da bin ich persönlich sehr froh, denn gerade Kopfhörer sind doch schnell mal Opfer von Haustieren geworden. Auch ich habe in der Vergangenheit bereits so einiges an Kopfhörern an Katzen verloren, nun haben wir keine mehr…
Aber zurück zum eigentlichen Thema…
Der erste optische Eindruck wirkt zwar günstig, aber ist dennoch gut, denn die Verarbeitung scheint besser zu sein, wie sie aussieht. Die Ohrhörer sind verstellbar und einklappbar, was gerade zum Transport, für Unterwegs, immer sehr gut ist. Dazu kommt das die kleinen 40mm Treiber dafür sorgen das wir hier ein On-Ear Konzept haben, was für mich etwas ungewohnt war, aber dennoch tragbar ist. Die Ohrpolster sind deutlich weicher und stabiler als sie wirken, sowie gut zu reinigen. Nach dem ersten, etwas seltsamen Moment (ich nutze ansonsten nur In-Ear und Over-Ear Kopfhörer)
Technisch bieten die beiden Headsets natürlich keinerlei Wunder. Die beiden 40mm Treiber sind überraschend Basstark und geben in unseren Tests eine vollkommen ausreichende und gesunde Lautstärke wieder. Dennoch ist der Bass und die Genauigkeit der Wiedergabe schon echt Hörenswert. Surround Sound ist hier natürlich nicht zu erwarten, aber ich muss zugeben das ich mit dem HEAD:SET in diversen Videospielen deutlich mehr Details hören konnte als mit meiner Anlage, was mich wirklich überraschte, sowohl hohe als auch niedrige Töne sind hier sehr gut vertreten, auch wenn ich selbst der Meinung bin das wir hier ein etwas zu basslastiges Headset haben. Die Höhen kommen etwas zu knapp, dafür bekommen wir aber einen sehr satten Bass.
Der Sound ist vor allem an der Spielkonsole, im Test sowohl an X-Box Series X mit normalem X-Box Controller und der PS4 Pro absolut genial. Ich hätte nie gedacht eine so hohe Soundqualität für so wenig Geld zu bekommen. Man sollte lediglich darauf verzichten das Headset komplett aufzudrehen, denn das letzte bisschen der Skala kann schon einmal etwas übersteuern. Im „normalen“ Hörbereich haben wir hier einen absoluten Geheimtipp vorliegen.
Snakebyte HEAD:SET – Alltagsnutzung
Für mich das klare Highlight im Alltag der Klebehacken, der dank seiner Größe echt etwas ist das man bei Anderen entweder bezahlen muss, oder gar nicht erst dazu bekommt. Der Sitz des Headsets ist für im ersten Moment etwas ungewohnt und fühlt sich aufgrund der nicht eindrehbaren Ohrmuscheln etwas seltsam an. Schnell zeigt sich aber das der Sitz am Kopf sich nur ein wenig anpassen muss, damit das HEAD:SET richtig sitzt und angenommen wird. Es sitzt komfortabel, jedoch für schnelle Bewegungen und Sport ist es eher nicht geeignet, da die Ohrmuscheln zwar weich sind, aber nicht sonderlich fest sitzen. Im Langzeittest konnten wir nach 6 Stunden Dauertragen keine Ermüdung feststellen und hatten auch keinerlei unangenehme Druckstellen. Entweder ist hier also etwas richtig gemacht worden oder ich habe den perfekten Headsetkopf.
Ebenfalls wichtig bei einem Headset ist das Mikrofon, auch hier dürft ihr keine Wunder erwarten. Das HEAD:SET hat zwar ein brauchbares und verstellbares Mikrofon, aber einen Podcast würde ich jetzt nicht unbedingt damit aufnehmen wollen. Bis es zu einer guten Sprachaufzeichnungsqualität gekommen ist mussten wir mit unseren Testprogrammen schon deutlich den Pegel senken, bis wir eine gute Aufnahme bekommen haben. Auch ist die Mikrofontechnik die hier verbaut wurde auch eher Mittelmaß und nimmt nahezu jedes kleine Nebengeräusch mit auf. Für ein Überwachsungsmikro sicherlich wünschenswert, für ein Voice Chat HEAD:SET eher ineffizient. Fürs Home-Office und gelegentliche Spielechats sollte es aber trotz allem reichen, man sollte nur die Pegel im Auge behalten.
Snakebyte HEAD:SET – Meinung und Bewertung
Schickt man vorweg das Snakebyte sich nicht als High-End Hersteller sieht, sonderlich lediglich den Anspruch hat gute Ware für die breite Masse zu produzieren muss man an dieser Stelle neidlos zugeben das es ihnen gelungen ist. Das HEAD:SET 5 oder HEAD:SET SX ist ein absolutes Top Produkt geworden, zumindest in seiner Preisklasse. Unsere Belastungstests haben die beiden Testkandidaten sehr gut überstanden und mit 5 Jahren Garantie bietet Snakebyte auch reichlich Raum für lange Nutzungszeiten. Bei einem Preis von €17,99,- sind die beiden HEAD:SETs in unserem großen Headset Test 2020 sicherlich mit großem Abstand die günstigsten, gewinnen dafür aber auch klar den Preis-/-Leistungssieg.
Im Alltag trägt sich das On-Ear Headset etwas gewöhnungsbedürftig, auch die Optik ist nicht sonderlich hochwertig, dafür bekommen wir sehr bassstarke 40mm Treiber die sich wirklich gut an der Spielkonsole anhören und ein sehr gutes und definiertes Stereoklangbild liefern, solange man nicht voll aufdreht. Leider kommen die Höhen im Klang etwas zu kurz, sind im Test aber im Vollspektrum bi 15Khz voll hörbar, darüber bricht die Wiedergabe jäh zusammen, aber das konnten auch andere Headsets im Test, die 10-20 mal so viel gekostet haben nicht halten.
Mein Fazit ist einfach:
Die Verarbeitung ist sorgfältig aber insgesamt etwas spartanisch, großen Belastungen würde ich keinen der beiden Testkandidaten aussetzen wollen. Beide sind im übrigen, bis auf das Design, gleichwertig. Dafür bekommen wir unter 20 Euro ein Stere Headset das merh hält als ich in dieser Preisklasse erwartet hätte. Dafür gibt es sogar noch einen Klebehacken zum verstauen dazu, vorbildlich.
Vie Verpackung ist nicht unnötig zugemüllt mit Plastikfolie und die Beilagen auf ein Minimum reduziert, lediglich die gesetzlich vorgeschriebenen Papiere finden wir im Miniformat im Kartönchen. Ich verniedliche den Karton weil das Headset zusammenklappbar ist und in diesem Zustand ausgeliefert wird. Perfekt zum Platzsparenden verstauen, mit abnehmbarem Mikro. Was will man mehr?
Ich gebe hier, vor allem für die untere Preisklasse, meine absolute Kaufempfehlung und immerhin:
8 von 10 Punkte
… und den Preis-/-Leistungssieg 2020 (aller von Gamolution.de getesteten Headsets)