Avermedia Mic 330 Foto

Im Test: Avermedia MIC 330 Streamer Mikrofon

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Um die Kollegen von Avermedia ist es auf unserer Seite in den letzten Jahren etwas ruhiger geworden. Seit unserem Test im Jahr 2019 bei dem wir das Avermedia Live Gamer Mini getestet haben konnten wir nichtmehr viel für euch tun. Das ist Schade aber umso freudiger war ich als wir das Angebot erhielten uns das neue Streamer Zubehör anzuschauen das Avermedia auf den Markt gebracht hat, in diesem fall genauer gesagt das Avermedia MIC 330, ein XLR Streamer Mikrofon das beste Qualität verspricht. Wichtig an dieser Stelle zu wissen: Wer ein XLR Mikrofon am PC betreiben will benötigt zumindest ein Audio Interface wie das AVerMedia Live Streamer AX310, das allerdings sehr teuer ist. In unserem Test verwendet und deutlich günstiger das Behringer UM2* das vollkommen ausreichend ist für die Verwendung mit EINEM Mikrofon. Ein weiteres benötigt dann entsprechend ein weiteres Interface oder ihr investiert gleich in ein etwas größeres und besorgt euch ein 5 Kanal Mischpult mit USB Anschluss*  Das wir aus Platzgründen jetzt nicht verwenden wollten. Praktischerweise ist das aber kaum teurer als das vorgenannte 1 Kanal USB Interface von Behringer, wenn es mal nicht im Angebot ist. Das aber nur vorab, denn das solltet ihr wissen!

Nun zu den wichtigen Details:

Anschlussmöglichkeiten für das Avermedia MIC 300 im Diagramm
Quelle: Avermedia

Warum XLR statt USB?

USB Mikrofone sind nicht schlecht, keine Frage. Sie sind vor allem, wie sagt man so schön, convenient. Einfach anstöpseln, der PC erkennt das Mikrofon und schon ists gut. Bei uns hatten wir eine Menge solcher Mikros im Durchlauf, teilwesie auch serh gute, wie z.B. das EPOS B20 (Hier im Test) das Beste USB Mikrofon das wir bisher hatten. Dicht gefolgt im Ranking wurde das EPOS B20 (Preis aktuell ca. 130€ mit Mikrofonständer und Kabel*) vom Auna Mic 900 (ca. 40€ bei Amazon*) und dem Speedlink Audis Pro Streamer Mikrofon (Hier im Test), das vor allem mit einem günstigen Preis, aber eben auch einer günstigen Verarbeitung herausstach. Alles samt gute Mikrofone, jedoch mit einer Einschränkung: Ohne Nachbearbeitung ging nichts und alle waren unterschiedlich, stark unterschiedlich!

Bei USB Mikrofonen kommt es meist nicht nur auf die Qualität des eigentlichen Mikrofons, alse dem Tonabnehmer an, sondern vor allem auch der Qualität der internen Datenverarbeitung, da analoge Daten digitalisiert werden müssen und diese dann entsprechend an den PC weitergegeben werden. Da das alles immer ein Stück weit „endgültig“ ist muss mann bei einer schlechten Qualität immer gleich alles neu kaufen. Ein XLR Mikrofon hingegen ist Branchenstandard in Studios und bietet „noch“ deutlich höhere Qualitäten. Hier kann man beliebig erweitern, verändern, aufrüsten, abrüsten, Ersatz besorgen und so weiter. Gerade für Streamer die dann z.B. auch mal einen Podcast aufnehmen wollen und dafür ein weiteres Mikrofon benötigen ist das praktisch. Auch die reine Kabellänge ist deutlich flexibler, diverse Hersteller spezifizieren das mit ca. 200 Metern. Das macht zwar meistens wenig Sinn, jedoch je nach Aufbau kann ein USB Kabel mit 3,7 Meter maximaler Länger schonmal schwieriger werden. Gerade für professionelle Streamer die ein Show Setup haben und bei denen die Streaming Hardware selbst über einen zusätzlichen Rechner läuft macht das mehr als Sinn.

Kurz gesagt: XLR ist Branchenstandard bei Profis und wer sich an den Standard hält hat am Ende die wenigsten Probleme und bleibt flexibel zum erweitern, reparieren und/oder verbessern.

Bereits bei unserem Test des NEAT King Bee II konnten wir feststellen welchen massiven Unterschied ein XLR Mikrofon, selbst mit billigstem Audio Interface zu einem USB Mikrofon bietet. Doch die Frage ist kann das Avermedia MIC 330 diese Qualität halten und/oder sogar toppen?

Quelle: Avermedia

Das bekommt ihr

Nachdem ich mit meinem Neat King Bee 2 bereits extrem zufrieden war stand für mich eigentlich fest das der Lieferumfang für ein XLR Mikrofon wohl immer gleich sein würde. Da ich alles da hatte machte ich mir auch keine Sorgen, aber Avermedia überraschte mich. Im Lieferumfang des MIC 330 enthalten ist ein 3 Meter langes XLR Kabel, gute Qualität, ein austauschbarer Farbring und ein Stativadapter von 5/8″ Zoll Gewinde auf 3/8″Zoll, was Sinn macht, will mas Mikrofon flexibel einsetzen können. Auch der im Bild zu sehende Halter ist mit von der Partie. Auf einen separaten Standfuß in Form einer schwereren Metallscheibe verzichtet man bei Avermedia leider, zum leidwesen der Kunden muss hier auf jeden Fall entweder ein Stativ, ein Mikrofonarm oder ein passender Ständer immer dazugekauft werden. Diese gibts zwar günstig überall zu erwerben, selbst die Elektrodiscounter sollten sowas auf Lager haben, aber dennoch glaube ich das eine einfache Metallscheibe mit Gewinde den Preis nicht wirklich in die Höhe getrieben hätte, es sollte sich aber erst später herausstellen warum das sogar sinnig ist, das diese Option fehlt!

Avermedia MIC 330 Praxistest

Bevor ich zu den technischen Daten kommen möchte, erstmal mein Praxistest, denn der hat mich überrascht. Das Avermedia MIC 330 benötigt keine Phantomspannung, kommt also mit einem einfachen USB Audio Interface aus, liegt die Phantomspannung von einem anderen Mikro noch an ist das aber auch kein Problem. Beim auspacken stellte ich erstmal fest das ein 3 Meter XLR dabei war. Das bereits erwähnte Kabel ist zqar qualitativ schlechter als die von mir nachgekauften aber dünner und vor allem länger. Gerade in Kombination mit dem passenden Mikrofonarm von Avermedia dem BA311 (Link zum Produkt) ist das Kabel natürlich Gold wert. Nicht nur farblich passend sondern vor allem auch perfekt passend für die integrierte Kabelführung, welch ein Luxus im Gegensatz zu meiner bisherigen Lösung.

Da wir das MIC 330 zusammen mit dem passenden Arm (im separaten Test) von Avermedia bekommen haben fügt sich die hohe Wertigkeit natürlich direkt zusammen. Arm und Mikrofon bilden eine gute Einheit die qualitativ so bisher noch nicht in unserer redaktion war. Das Mikrofon selbst ist mit einem integrierten Popschutz ausgestattet und ihr könnt den farblichen Ring vorne auch gegen den mitgelieferten silbernen austauschen falls das besser zu eurem Ambiente und eurer Einrichtung passt. Ich habe den Tausch aber bisher nichtmal probiert, ich mag Rot, das spiegelt sich auch in meinem Gamingstuhl wieder, passt also perfekt rein.

Die erste Nutzung

Direkt fällt bei der ersten Benutzung auf das das Eingangssignal deutlich leiser ist als das vergleichbarer Konkurrenten. Ich hatte absolut nicht damit gerechnet so stark am Audio Interface nachregeln zu müssen. Auch ist die Tonaufnahme, trotz Nierencharakteristik sehr gezielt auf die Mikrofonspitze geleitet. Das bedeutet das Nebengeräusche zwar mit aufgenommen werden aber stark abgeschwächt, also der Hauptteil der Aufnahme besteht wirklich nur aus der Stimme des Nutzers.

Hier erklärt sich auch warum ein Tischständer nutzlos wäre, das Mikrofon sollte schon recht nah am Gesicht genutzt werden. Dank der integrierten Voice Clarity Boost Technologie ist die Stimme somit noch deutlicher und klarer. Im Prinzip muss man an dieser Stelle praktisch nichts mehr verarbeiten. Als kleiner Test ohne Besondere Vorbereitung hier ein direkter Vergleich, die Lautstärke sei hierbei allerdings außen vor:

 

Hier eine Standard Aufnahme ohne Bearbeitung und Ohne Filterung, rein wie das Signal reinkommt:

Hier eine Standard Aufnahme wie ich sie für meinen Gaming Channel bearbeite, bereinige und verstärke:

Hier eine Aufnahme des Neat King Bee 2 ohne Bearbeitung:

Hier eine Aufnahme des Neat King Bee 2 mit Bearbeitung:

 

klare Unterschiede:

Man bemerkt meiner Meinung nach sehr stark den Unterschied zwischen beiden Mikrofonen. Vor allem jedoch wirkt das Avermedia MIC 330 wesentlich wärmer und angenehmer, als das NEAT King Bee 2, hier bemerkt man klar das ein hoher Preis nicht unbedingt Zielführend sein muss denn das Avermedia MIC 330 ist auf Stimme ausgelegt. Keinerlei Hintergrundgeräusche werden störend mit aufgenommen, wobei es schon sehr ruhig war als die Aufnahmen gemacht worden sind. Für das ungeübte Ohr könnte es also etwas schwieriger zu hören sein als mit viel Störgeräuschen.

Das wärmere MIC300 von Avermedia hat in meinen Ohren einen deutlich angenehmeren Klang als andere. Hier bleibt mir fairerweise nur das Neat King Bee 2 im direkten vergleich da mir zum Zeitpunkt des Artikels nur diese beiden XLR Mikrofone zur Verfügung standen. Ein USB Mikrofon an der gleichen Stelle mit ins Boot zu holen wäre unfair.

Avermedia MIC 330 / AM330 technische Daten:

Technische Spezifikationen
  • Typ: Dynamisches Mikrofon
  • Aufnahmemuster: Niere
  • Anschluss: XLR
  • Frequenzgang: 50Hz ~ 18KHz
  • Empfindlichkeit: -52 dB ± 3 dB bei 1KHz (1V/Pa)
  • Phantomspeisung: Nicht benötigt
  • Maße ( ⌀ x L): 56 x 167 mm (2.20 x 6.57 in)
  • Gewicht: Mikrofon 530,6g (18.72 oz) / Halterung 95,8g (3.38 oz)
Lieferumfang
  • Live Streamer MIC 330 (AM330)
  • XLR Kabel (3m / 9.86 ft.)
  • Austauschbarer Farb-Ring
  • Adapter 5/8” zu 3/8” Gewinde
  • Kurzanleitung

Avermedia MIC 330 – Fazit und Bewertung

Als Avermedia für diesen Test auf uns zugekommen ist war ich Neugierig und beeindruckt zugleich. Laut meinen Informationen ist der aktuelle mit knapp unter 100€, genauer gesagt aktuell 98€ sehr günstig. Im Vergleich zu Konkurrenzpürodukten die teilweise das doppelte bis dreifache kosten muss man bei Avermedia weder auf Verarbeitungsqualität noch auf den Lieferumfang verzichten. Als ich damals das Neat King Bee 2 getestet hatte musste ich nach dem erhalt erstmal einkaufen gehen. Beim Avermedia MIC 330 ist praktisch alles dabei was man braucht um das Gerät zu betreiben. Sprich Kabel, vormontierter Halter und Stativadapter sind dabei. Damit kann man das Avermedia MIC 330 auf jede Halterung montieren die zumindest die knapp 531 gramm schafft. Das ist recht leicht im Vergleich zu anderen Mikrofonen.

Die etwas geringe Eingangslautstärke wird vermutlich durch die integrierte Voice Clarity Technologie verursacht. Diese sorgt aber auch dafür das die Stimme warm und realitätsnah aufgezeichnet wird. Dank der gezielten Aufnahme des Tons und der gerichteten Aufnahme, die es erfordert direkt ins Mikro zu sprechen bekommen wir auch Nebengeräusche nur bedingt mit. Andere Stimmen im Raum sind zwar zu hören und auch zu lokalisieren, jedoch bei weitem nicht so dominant wie bei Mikrofonen mit einer wesentlich offeneren Membran, selbst wenn diese eine entsprechende Richtcharakteristik mitbringen.

Ich persönlich bin vom leichten und komfoprtablen Avermedia MIC 330 sehr begeistert. Das Einzige was mir absolut missfallen hat und dafür gibt es einen Punkt Abzug ist der An/Aus Schalter. Ja die Tatsache das er existiert ist toll, er ist auch super zugänglich aber das Ding ist toal fummelig, sitzt viel zu locker auf der Schiene auf der es montiert ist und kann auch sehr leicht unbeabsichtigt betätigt werden. Ich glaube das ist die Einzige Schwachstelle in der gesamten Konstruktion. Wäre der Schalter noch perfekt und in der gleichen Qualität wie die restlichen Bauteile dann hätten wir eine glatte 10 von 10. Preis und Leistung stimmen hier zu 100%, ich kenne kaum ein Produkt das bei so geringem Preis eine so hohe Qualität, auch in der Verarbeitung liefert.

Ich vergebe also gerne:

9 von 10 Punkte

Anmerkung:

In Verbindung mit dem passenden Mikrofonarm BA311 von Avermedia (Test separat) wird die ganze Sache zu einem extrem runden Bündel. Während das MIC 330 sich allerdings preislich auch gegen die günstige Konkurrenz von E-Bay und co. durchsetzen kann ist der Arm etwas teurer als vergleichbare „Discountprodukte“, an der Stelle aber auch gerne wieder der Spoiler… es lohnt sich! Hier gehts zum Test! (Link verfügbar sobald der Test fertig ist)

 

 

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