Crysis 3

Cry-sis Remastered im krisensicheren Test

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Zu den absoluten Klassikern der Videospielgeschichte gehört mit Sicherheit die Crysis Serie. Die Spieleserie die im November 2007 erstmals das Licht einer dystopischen Zukunft erblickte stammt sogar noch aus Deutschland. Entwickler Crytek konnte sich aber weit über Crysis hinaus einen Namen machen, denn die Cryengine, der Basiscode des Spieles steckte fortan in vielen großen Produktionen und ist auch heute noch eine beliebte Plattform für AAA Titel. Kurzum diese Serie ist nicht nur ein Klassiker sondern markiert auch einen Meilenstein der Geschichte. Wir haben uns absolut gefreut Crysis remastered testen zu dürfen, ein Spiel das seinerzeit bereits Maßstäbe setzen konnte. Hier erstmal ein Trailer:

An dieser Stelle haben wir bewusst den Tech Trailer gewählt, dieser zeigt wie stark Crysis bearbeitet worden ist. Die von uns getestete PS4 Version ist leider nicht mit 8K Grafik ausgestattet und bietet auch kein Raytracing, dennoch könnt ihr zurückkehren in eine Welt, die einige von euch vielleicht noch nicht kennen.

Crysis war seinerzeit eine offenbarung des Shooter Genres. Neue Taktische Möglichkeiten, eine fantastische Grafik und vor allem eine wirklich gute Spielbarkeit waren Markenzeichen eines Spieles das lange ein Hit bleiben sollte. Die Story ist recht einfach gehalten, wie sehr oft in Ego Shootern braucht es auch nicht unbedingt viel! Ihr gehört einem Trupp an der einen Wissenschaftler auf einer Insel retten soll, doch wie es meistens kommt passiert etwas unerwartetes. Euer Flugzeig wird, sagen wir vom Blitz getroffen und abstürzen. Kaum, bis keine Kommunikation, die KVA Truppen, also die koreanische Volksarmee die als Feind herhalten muss, stört alle Signale in einer recht offenen Spielwelt. Doch was hier wirklich vorgeht bemerkt ihr schneller als euch lieb ist, denn das Schiff, das ein Notsignal sendet liegt auf Land, mitten auf dem Land und ist komplett in Eis gehüllt, ein Wetterphänomen das sich nur schwer nachvollziehen lässt. Schnell findet ihr heraus das es sich hier nicht um eine einfache Waffe der KVA handelt, sondern das die liebreizenden Truppen, die euch am überleben hindern möchten, auch mit etwas kämpfen das sie nicht verstehen!

In bester Rambo Manier kämpft ihr euch dabei, mit eurem Nanosuit ausgestattet und ein paar netten Fähigkeiten, wie zeitbegrenzter unsichtbarkeit, massiv erhöhter Panzerung oder gewaltiger Sprungkraft durch einen Dschungel um eure Zielperson retten zu können, doch es passirt mehr als das auf dieser Insel. Die KVA versucht etwas zu vertuschen und das wollt ihr aufdecken, bzw. es bleibt euch eigentlich keine andere Wahl, ihr stolpert mehr oder minder einfach rein!

Spielerisch finden wir uns auch auf der Konsole schnell wieder in das Spiel von damals ein. Auch wenn ich vor Jahren nur kurz Kontakt mit Crysis 1 hatte, so sind mir doch einige Details des Originals in Erinnerung geblieben. Den ersten Strandabschnitt zum Beispiel erkenne ich schnell wieder. Es ist immer schön in Erinnerungen schwelgen zu können und Klassiker in einem neuen, optisch aufgehübschten Gewand noch einmal erleben zu können.

So hätte ich das Spiel gerne erlebt, doch das trifft das reale Spielerlebnis nicht ganz so gut, denn die PS4 Version hat erst einmal einen schweren Grafikfehler, bereits im Introvideo verursacht, nachdem wir die Option Raytracing aktiviert haben, wobei ich mir eigentlich fast sicher bin das diese Option in einer PS4 Fassung nichts zu suchen hat. Diese abgestellt konnten wir das Intro Video fast zuende schauen, bevor das Spiel spontan den Dienst verweigerte und das Ganze mit einem Bluescreen quittierte. Anschließend haben wir das Spiel komplett deinstalliert und neu gestartet, dann ging es wieder. Seltsamer und etwas holpriger Start für einen ausführlichen Spieletest.

Was wir dann allerdings erleben müssen ist ein ungenaues Gameplay. Die Steuerung ist super, aber wir treffen mit unseren Waffen kaum die Ziele, selbst wenn diese exakt im Fadenkreuz sind. Erst später im Spiel, wenn wir zugriff auf ein Scharfschützengewehr erlangen funktioniert das zielen wieder recht gut. Mit den Raketenwerfern hingegen muss man extrem aufpassen! Feuert man aus einem Gebäude und zielt einmal zu hoch, der Laser berührt also das Fenster, dann ist das Ende nahe! Auch das aufnehmen von Waffen wirkt zu sehr portiert aus dem Jahre 2007, es iset fummelig und nervtötend. Die komplette UI wirkt eher so als wäre sie 1:1 übernommen worden und nicht bearbeitet.

Optisch sieht man aber ganz klar eine starke Verbesserung zu den klassischen Teilen, obwohl hier auch nur wenig getan wurde. Offenbar wurde mehr wert auf die 8K Raytracing PC Fassung gelegt. Die Konsolenversion wirkt leider extrem inhomogen. Wir finden eine tolle Landschaft die wirklich schön aussieht, solange man nicht zu nah an die Pflanzen heran geht, denn wieder scheinen zackige und eckige Lichtstrahlen durch die Bäume, was das Bild komplett zerstört. Das es optisch deutlich besser geht zeigt nicht nur Crytek anhand der Tech Demo, sondern auch viele andere Firmen, die ihre Spiele deutlich besser im Griff zu haben scheinen. Leider muss ich mit dem Spiel auf PS4 so hart ins Gericht gehen, immerhin sind Remastered Auflagen nicht umsonst in Verruf geraten. Bisher hat mich kaum ein Remaster wirklich mitreißen können und kaum eines hat eine wirklich gute Wertung bekommen, aber eckige Gesichert, eckige Lichtstrahlen, eine instabile Software und eine schwammige Konsolensteuerung versauen mir wirklich jeden Spaß.

Der Grundstein ist einsehr gutes Spiel von 2007, in diesem Jahr hätte man Crysis aber auch lassen sollen. Es tut mir, gerade für einen deutschen Entwickler, wirklich leid so hart ins Gericht gehen zu müssen, aber Crysis remastered ist überflüssig. Zumindest die Konsolenversion ist auf dem Niveau das man von einem Billigremaster erwarten würde. Ich bin mir persönlich sicher das die Überarbeitung gar nicht so billig gewesen ist und alleine das einfügen höher aufgelöster Texturen sicherlich eine nette Stange arbeit und Geld gekostet hat, aber ehrlich muss man auch sagen das hier zu wenig investiert wurde, oder aber eine Cashcow gemolken werden sollte. Crysis remastered Jedenfalls gehört für mich zu den größten Enttäuschungen in diesem Jahr und es hat mich dieses Jahr vieles enttäuscht.

Ich habe seinerzeit Crysis nie wirklich viel gespielt, dafür aber den dritten Teil geliebt, vor allem die Möglichkeit ihn in 3D (mit 3D Brille) spielen zu können, nicht in VR aber am 3D TV. Das war mein persönliches Highlight dieser Spielegeneration aber der erste Teil hätte mich erneut begeistern sollen, konnte er aber leider ganz und garnicht. Ich finde es schade und bin wirklich enttäuscht das Crysis remastered es nicht geschafft hat wirklich einzuschlagen, ich hätte der Serie wirklich gewünscht das da noch was zu holen ist, aber im Endeffekt gibt es so viele gravierende Negativpunkte, so fehlt zum Beispiel die VTOL Mission komplett. Hinzu kommt das X-Box Spieler von HDR Fehlern berichten und auch die K.I. keinerlei remaster bekommen hat. Hier wurde klar nur auf Optik wert gelegt und auch nur auf die Werbewirksame. Schade, sehr schade, nein wirklich SCHADE aber Crysis bringt mich eher zum weinen als mich zu begeistern. Ich denke mit diesem Remaster hat man klargestellt das Crysis tot ist!

Das Spiel ist zwar noch spielbar und bietet auch optisch ein paar aufgehübschte Sequenzen, im großen und Ganzen allerdings ist hier schlampig gearbeitet worden und das Spiel kaum sehenswert, wirkt heute, trotz remaster, bestenfalls noch ausreichend. SPielbar bleibt es, man kann es sich anschauen, man verpasst allerdings auch nichts wenn man am Spiel vorbei geht…

Aus diesem Grund ist es mir auch nicht möglich mit einer Wertung mehr zu geben als:

5 von 10 Puntke