Entwickler R8 Games hatte uns Pacer bereits auf der Gamescom 2019 vorgestellt. Damals haben wir eine PC Version des Spieles zocken können die wir euch in einem sehr hoffnungsvollen Preview vorgestellt haben. Dann kam vor einer Weile eine fast finale PC Version in unserer Redaktion an die zum finalen Preview dienen sollte. Diese konnte uns allerdings weder vom Hocker reißen noch in irgendeiner Weise beruhigend auf den Launch des Spieles vorbereiten. Ob sich das, in der nun finalen PS4 Version, die wir für euch getestet haben geändert hat, lest ihr nach dem Trailer.
Was bereits im Trailer nach einer ganz schönen Hatz aussieht erscheint in der finalen Version kaum anders. Das ist aber wohl die beste Nachricht die uns erreichen konnte, denn unser letztes, PC gebundenes Preview und JA unsere Systeme sind leistungsfähig genug, das Spiel lief sogar in 4K auf unserem Testsystem mit fast spielbaren 20 FPS, war eher grausam. Nachdem wir dann auf FHD Auflösung gedrosselt hatten war das Spiel an sich natürlich flüssig spielbar. Leider mussten wir der PC Version allerdings eine sehr seltsame Physik bescheinigen die das Spiel schwer, bis garnicht, spielbar gemacht hatte. Leider ist die Physik im Spiel auch immernoch ein Punkt an dem ich ein wenig meckern muss.
Gerade Gravity Racer findet man nun nicht wirklich wie Sand am Meer und gute schonmal garnicht. Wer sich einmal mit Titeln wie Radial G rumgeschlagen hat weiß genau wovon ich Rede. Die Ausnahme hier VR Ableger bzw. Inhalte diverser Gravity Racer, die trotz allem Spaß machen. Dennoch waren die einzigen Gravity Racer die man nach F-Zero, meiner Meinung nach, spielen konnte Redout und die Wipeout Serie. In VR hat die Wipeout Omega Collection mein Herz erobert und Redout sofort ins Regal verbannt. Aber Pacer bietet hier eine lange vermisste Alternative die mir wieder Hoffnung für das Genre macht.
Auch wenn sich spielerisch seit 2019 nichts mehr am Titel getan hat, so ist Pacer auf der PS4, also in der finalen Version des Spieles, endlich vernünftig spielbar. Die Racer reagieren wie sie reagieren sollten und sind kontrollierbar geworden. Das letzte PC Preview unsererseits bescheinigte dem Spiel ja eine komplett zerstörerische reaktion auf Controllereingaben, wenn sie denn überhaupt mal funktionierten.
Diese Problematik hat das Team bei R8 Games wunderbar in den Griff bekommen und kann, was das Gameplay angeht, mit Wipeout gleichziehen. Es gibt sogar einige Spielmodi die ich in Wipeout nicht gespielt, nicht gekannt oder übersehen haben mag. Mir persönlich hat es in Pacer absolut gefallen das meine Teams ihren eigenen Character haben. Je nachdem welches Team man als Sponsor auswählt, verändern sich die Aufgaben im Spiel. Mal muss man agressiver fahren als alle anderen, mal reicht es als Teamaufgabe einfach nur ein bestimmtes anderes Team zu besiegen ohne dabei erster werden zu müssen. Das ist innovativ und macht Laune. Ich persönlich hätte mir aber einige Designänderungen, vor allem an der eigentlichen Spielphysik gewünscht.
Ein Gravity Racer ist immer eine tolle Sache, Geschwindigkeiten Jenseits der 400 Km/h, schwebende Fahrzeuge die an eine Strecke gebunden sind, Raketen und Energiewaffen um andere Spieler aus der Bahn zu befördern, all das beinhaltet Pacer. Leider stört es mich das die Physik zweidimensional geblieben ist. Waffen und Fahrzeuge bewegen sich auf einer Schiene. Die ganzen Höhenveränderungen im Spiel sind rein optischer Natur und können nur bedingt begeistern. Zwar sind sie ein tolles Stilmittel aber ich persönlich hätte mir gewünscht das z.B. Energieschüsse, Raketen, sofern sie nicht als Zielsuchend aufgeloggt sind, und Fahrzeuge bei Hubbeln oder Loopings entsprechend reagieren und z.B. die Strecke verlassen oder im Boden einschlagen. Da sich die Projektile ja mit deutlich mehr als tausend Stundenkilometern fortbewegen müssen nur realistisch. Ebenfalls stört es mich persönlich das Fahrzeuge wirklich absolut horizontal im Spiel liegen, ein paar, zumindest kleine, Sprünge, ein wenig mehr abheben von der Bahn wären schön gewesen und hätten dem Spiel mehr tiefe gegeben.
Trotzdem zeigt Pacer natürlich erst jetzt, nach dem Release sein wahres Bild und begeistert uns durchaus. Sicherlich habe ich jetzt schon viel gemeckert und das ist auch sicherlich nicht alles unbegründet, aber alle bisherige Kritik, die mich an der fertigstellung des Spieles hat Zweifeln lassen ist ausgemerzt. Pacer macht genausoviel Laune wie auf der Gamescom 2019. Technisch ist Pacer Top, allerdings muss sich das Spiel auch die Frage gefallen lassen warum es lediglich 14 Strecken hat und vor allem auch warum die K.I. Gegner teilweise extrem unrealistisch sind. Entweder zu gut, oder zu schlecht. Gerade in Zerstörungsrennen kann es extrem nervig sein wenn man mit einem 5-600 mk/h schnellen Anti-Grav Racer auf der Strecke stehenbleiben muss um seine Gegner wiederzufinden.
Kurzum: Pacer macht Laune, ist kurzweilig und kann uns das Racinggefühl gut vermitteln. Dennoch ist der Umfang mit 14 Strecken etwas zu Mau ausgefallen und insgesamt dürfte es schnell etwas repititiv werden. Dafür sorgt R8 Games aber mit einigen Spielmodi die wir aus anderen Spielen nicht kennen. Ich persönlich hätte mir ein wenig bessere und realistischere Physik gewünscht, ansonsten ist das Spiel aber optisch wie technisch sehr gut gelungen und kann in unserem Test eine satte Punktzahl einfahren. Ich vergebe hier:
8 von 10 Punkte