Nach zehn langen Jahren des Wartens ist es endlich soweit: Dragon Age-Fans können sich auf ein neues Abenteuer einlassen. Mit Dragon Age: The Veilguard eröffnen Electronic Arts und Bioware ein neues Kapitel im einstigen Dark Fantasy-Rollenspiel. Der Trailer, der im Sommer 2024 im Rahmen des „Xbox Games Showcase“ gezeigt wurde, sorgte allerdings für Aufregung unter den Fans. Der gezeigte Render-Trailer entsprach überhaupt nicht dem Bild eines erwachsenen Rollenspiels, wie es die drei Vorgänger der Dragon Age-Reihe geprägt haben. Die bunten Farben, die coolen Posen der Spielfiguren und das Lied „Heroes“ von David Bowie im Hintergrund erinnerten viele eher an sogenannte „Hero-Shooter“ wie „Overwatch“ oder „Fortnite“.
Mittlerweile ist das Spiel seit knapp zwei Wochen für PC, Xbox Series Konsolen X & S sowie PlayStation 5 erhältlich, und die Diskussionen drehen sich nicht um die einzelnen Spielmechaniken, sondern um die „Woke“-Agenda im Spiel. In meinem Testbericht möchte ich aufzeigen, dass Dragon Age: The Veilguard größere Probleme hat als nur die inkonsequente Nutzung genderneutraler Formulierungen.
Eine neue Bedrohung
Dragon Age: The Veilguard setzt die Geschichte von Dragon Age: Inquisition fort und beginnt etwa zehn Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers. Im Epilog von Inquisition entpuppt sich der ehemalige Begleiter des Inquisitors, Solas, als „Fen’Harel“, der Schreckenswolf. Dieser elfische Gott der List und Täuschung erschuf den Schleier – eine magische Barriere, die die physische Welt von Thedas vom Nichts (engl. Fade) trennt. Durch das Errichten des Schleiers sperrte Fen’Harel die anderen Elfengötter im Nichts ein, was zur Folge hatte, dass die Elfen ihre enge Verbindung zur Magie und dem Nichts verloren und ihre Zivilisation sowie ihre Unsterblichkeit einbüßten. Nun plant Fen’Harel, den Schleier zu zerstören und so die beiden Teile der Welt von Thedas wieder zu vereinen, um seine begangenen Fehler rückgängig zu machen. Diesen Plan offenbart er dem Inquisitor am Ende von Dragon Age: Inquisition (im DLC Eindringling).
Ein von Fen’Harel durchgeführtes Ritual wird von der Spielerfigur Rook und ihren Begleitern unterbrochen, wodurch sich Widersacher von Fen’Harel befreien können. Diese setzen nun ihre ursprünglichen Pläne zur Herrschaft über Thedas fort. Um die Welt zu retten, muss Rook eine Gruppe zusammenstellen, die sich den Göttern entgegenstellen kann. Diese epische Reise führt die Gruppe quer durch Thedas und das Nichts.
Ein Held für fast Jedermann
Bevor wir uns in das Abenteuer in Thedas stürzen und die Fantasy-Welt vor neuen Bedrohungen retten können, müssen wir zunächst einen eigenen Helden oder eine eigene Heldin erschaffen. Der Charakter-Editor bietet dabei eine beeindruckende Vielfalt an Anpassungsmöglichkeiten, die es ermöglichen, den Helden nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Obwohl es einige Einschränkungen gibt, wie die Unmöglichkeit, Sommersprossen und Muttermale zu kombinieren, bietet der Editor dennoch eine breite Palette an Optionen.
Wir können zwischen Elfen, Menschen, Qunari und Zwergen wählen, wobei für jedes Volk bereits einige vorgefertigte Erscheinungsbilder zur Verfügung stehen. Der Editor ermöglicht eine detaillierte Anpassung des Gesichts, einschließlich Gesichtsform, Hautton (warm, neutral, kalt), Hautbeschaffenheit und weiterer Merkmale wie Alterung. Auch der Körperbau kann individuell angepasst werden, ausgehend von einer Voreinstellung, die weiter verfeinert werden kann. Darüber hinaus sind Geschlecht und Pronomen unabhängig voneinander wählbar, mit drei Optionen für jedes und auch nicht-binären Pronomen.
Neben dem äußeren Erscheinungsbild kann auch eine von sechs Hintergrundgeschichten gewählt werden, die nicht nur die Geschichte des Charakters, sondern auch dessen Beziehungen zu anderen Charakteren und Fraktionen im Spiel beeinflussen. Zudem müssen wir uns für eine von drei Klassen entscheiden, die zwar im Verlauf der Kampagne nicht mehr geändert werden kann, jedoch jeweils drei zusätzliche Spezialisierungen bietet. So kann man schon im Charakter-Editor viele Spielstunden versenken.
Schwaches Storytelling und plumpe Dialoge
Was BioWare einst meisterhaft beherrschte, scheint im Laufe der Zeit verloren gegangen zu sein. Das Studio, das einst für seine starken Geschichten und glaubhaften Charaktere in Spielen wie Star Wars: Knights of the Old Republic, Mass Effect und Dragon Age: Origins gefeiert wurde, hat diesen Glanz mit Titeln wie Mass Effect: Andromeda und Anthem eingebüßt. Mit Dragon Age: The Veilguard gelingt leider kein erhofftes Comeback.
Der rasante Einstieg verpasst es, Neulinge abzuholen und ihnen die bewegenden Ereignisse der Vorgänger näherzubringen. Es wird offenbar vorausgesetzt, dass jeder die bekannten Helden Varric und Harding aus Dragon Age: Inquisition sowie den Antagonisten Solas kennt, weshalb sich kaum Zeit genommen wird, diese Charaktere vorzustellen.
Doch damit nicht genug, im Verlauf des oft langatmigen Abenteuers begegnet man immer wieder Widersprüchen und unlogischen Konsequenzen. So wird man zum Beispiel relativ schnell in den Leuchtturm transportiert, der als Basis dient und für jeden Gefährten ein eigenes Zimmer bereithält. Dieser Ort wird als Traumwelt beschrieben, doch Zwerge können bekanntlich nicht träumen. Dieses Paradoxon wird zwar von Harding angesprochen, bleibt jedoch ohne Erklärung seitens des Spiels.
Auch unfreiwillig komische Situationen entstehen, wie das erste Treffen mit den Elfen. Hier wird ein Elf schwer verletzt, während sich Rook und seine Gefährten mit den anderen Elfen unterhalten. Der Verletzte stöhnt immer wieder vor Schmerz, ohne dass sich jemand seiner erbarmt, bis man schließlich kurz erwähnt, dass man sich um ihn kümmern müsse, und die Unterhaltung unverblümt fortsetzt.
Zudem sind die Motivationen einiger Gefährten fragwürdig. So trifft man zum Beispiel auf den Grauen Wächter Davrin, der sich der Ausbildung der Greifen widmet, einer ausgestorben geglaubten Rasse. Am Ende seiner Quest werden 12 der insgesamt 13 verbliebenen Greifen von einem Ungeheuer entführt. Anstatt alles zu tun, um sie zu retten, folgt Davrin dem Spieler in den Leuchtturm und verspricht, dass man ihm eines Tages helfen werde, die restlichen Greifen zu retten. In der nächsten Szene sitzt er lässig am Kamin und versucht, den letzten verbliebenen Greif zu erziehen. Autsch. So entstehen keine glaubhaften Figuren, sondern nur plumpe Vorwände für Nebenquests.
Fesselnde Kämpfe
Was BioWare in Sachen Storytelling vermissen lässt, machen sie im Gameplay wett. Das Kampfgefühl ist hervorragend und gehört definitiv zur Oberliga der Action-Rollenspiele. Jeder Schlag wird mit einem wuchtigen Trefferfeedback quittiert und einige Fähigkeiten zaubern ein beeindruckendes Effektgewitter auf den Bildschirm. Das Kampfsystem besteht aus grundlegenden Mechaniken wie leichten und schweren Angriffen, die durch Drücken der entsprechenden Tasten ausgeführt werden. Diese Angriffe können aufgeladen werden, um mehr Schaden zu verursachen. Zudem ist es möglich, während eines Angriffs auszuweichen oder einen Angriff zu blocken, was je nach Charakterklasse unterschiedliche Effekte auslöst. Bestimmte Angriffe und Fähigkeiten können Schwächen der Gegner ausnutzen, um zusätzlichen Schaden zu verursachen.
Die Charakterklassen und ihre Spezialisierungen bieten zusätzliche Tiefe im Kampfsystem. Der Krieger kämpft mit Schwert und Schild oder Zweihandwaffen und kann sich auf verschiedene Spezialisierungen wie „Schnitter“ oder „Wüter“ konzentrieren. Der Schurke ist ein Meister der Kampfkunst. Er kämpft mit Degen, Fernkampfwaffen oder sogar Granaten und Fallen. Je nach Spezialisierung kann er als „Saboteur“ oder „Duellant“ auftreten. Der Magier wirkt Zauber aus der Ferne oder im Nahkampf und kann zwischen Spezialisierungen wie „Beschwörer“ oder „Klingenmagier“ wählen. Auch die Talentbäume sind umfangreich und bieten eine breite Palette an individuellen Spielstilen. Sogar die Gefährten verfügen über eigene Talentbäume, die an den individuellen Spielstil angepasst werden können.
Das Kampfsystem wird durch die jeweiligen Begleiter bereichert. Vor jeder Mission können zwei der insgesamt sieben Begleiter mitgenommen werden, die im Kampf mit ihren individuellen Fähigkeiten unterstützen. Während des Kampfes können sie ähnlich wie in Mass Effect befehligt werden, um bestimmte Strategien zu verfolgen. Die Zusammenarbeit mit den Begleitern ist entscheidend, da bestimmte Quests spezifische Begleiter erfordern. Zudem lassen sich Fähigkeiten kombinieren, um besonders starke Angriffe auszuführen.
Ein Nachteil ist, dass im Verlauf der Geschichte keine andere Klasse gewählt werden kann. Wer am Anfang den Krieger wählt, hat später keine Gelegenheit mehr, vielleicht zum Magier oder Schurken zu wechseln. Auch an unterschiedlichen Waffentypen und Feindtypen mangelt es in Dragon Age: The Veilguard. Alle Klassen bleiben von Anfang bis Ende an ihre festgelegten Waffen gebunden, wodurch sich das Kampfsystem früher oder später abnutzt.
Ähnlich schnell nutzen sich die Feindtypen ab. Zwar gibt es sie in acht unterschiedlichen Ausführungen, doch das Prinzip verändert sich im gesamten Spielverlauf nicht. Es gibt einen Fernkämpfer mit blauer Schildleiste, einen Tank mit gelber Schildleiste und Kanonenfutter mit einem Lebensbalken. Blaue Schilde werden schneller durch Fernkampfangriffe und gelbe Schilde durch starke Angriffe zerbrochen, während Standard-Monster keine besondere Taktik erfordern. Bei den Nebenbossen verhält es sich wie bei den Trollen in God of War (2018) – sie wiederholen sich, nur in anderen Farben. Mehr Abwechslung hätte dem Spiel an dieser Stelle gutgetan.
Belohnende Erkundungen und zauberhafte Panoramen
Dragon Age: The Veilguard überzeugt nicht nur durch das äußerst befriedigende Kampfsystem, sondern auch durch die Freude an der Erkundung der verschiedenen Areale. Besonders das Lootsystem hat sich BioWare sehr gut ausgedacht, denn jedes Mal, wenn man einen bereits vorhandenen Ausrüstungsgegenstand findet, wird dieser im Inventar automatisch aufgewertet. Das könnte zwar das Crafting im Leuchtturm beim Behüter etwas uninteressanter machen, fördert aber immens den Erkundungsdrang, da man mit jeder neu entdeckten Kiste bessere Ausrüstung findet.
Die wunderschönen und magischen Panoramen der einzelnen Areale sind ein weiteres Highlight, die dazu einladen, sich Zeit zu nehmen und einfach den Blick über den Horizont schweifen zu lassen. Auch wenn die Gebiete schlauchartig aufgebaut sind und sich nur gelegentlich zu größeren Arenen öffnen, fand ich das persönlich nicht störend. Dennoch gibt es auch hier einige Kritikpunkte.
Vom Leuchtturm aus bereist man die verschiedenen Bereiche von Thedas und erkundet die Spielwelt. Durch das schlauchartige Design kommen vor allem die Städte nicht voll zur Geltung, sie wirken eher wie Treffpunkte als wie echte, lebendige Städte. Zudem scheint der Kartenaufbau eher für ein Multiplayer-Spiel als für ein storygetriebenes Singleplayer-Abenteuer konzipiert zu sein. Die Spielwelt fühlt sich nie als ein Ganzes an, da keine wirkliche Verbindung zwischen den einzelnen Bereichen hergestellt wird. Zwar sieht man die Ortschaften auf der Gesamtansicht der Weltkarte, doch das Gefühl einer zusammenhängenden Welt kommt zu keinem Zeitpunkt auf.
Zwischen Fashionshow und Monsterjagd
Zu Beginn musste ich mich an das Design der Grafik, der Figuren und der zahlreichen Rüstungen gewöhnen. Rook und viele seiner Begleiter sehen oft so aus, als würden sie den nächsten Laufsteg betreten und nicht auf Monsterjagd gehen. Einige Rüstungen lassen die Charaktere barfuß oder mit detaillierten Zehendesigns, ähnlich wie bei Barfußschuhen, erscheinen. Kopfbedeckungen erinnern teils an die Turtles, einen Maskenball oder gar eine Modenschau. Das Ganze wirkt ziemlich wild und vieles davon passt nicht wirklich ins mittelalterliche Bild. Auch wenn es sich hier um eine Fantasy-Geschichte handelt, sollten meiner Meinung nach nicht alle Grenzen vollständig ausgelotet werden.
DEI, Pronomen und das Gendern
Dieser Abschnitt des Testberichts dient der Aufklärung und fließt nicht in die Gesamtbewertung des Spiels ein. Dennoch sehe ich es als meine Pflicht an, hier Klarheit zu schaffen, um der vorherrschenden Desinformation entgegenzutreten. Besonders, da dieser Aspekt des Spiels zu vielen Diskussionen im Netz geführt hat. Käufer von Dragon Age: The Veilguard sollten sich bewusst sein, mit welchen Themen sie konfrontiert werden könnten. Einige Elemente, wie die Wahl des Geschlechts bei der Charaktererstellung, sind optional.
Dragon Age: The Veilguard geht hier bereits einen Schritt weiter als andere Spiele. Während es bisher nur möglich war, einen Mann mit weiblicher Frisur oder Stimme zu erstellen und umgekehrt, kann man hier eine Transperson mit Operationsnarben im Brustbereich erstellen. Auch die Geschlechteridentifikation als nicht-binär oder Transperson kann optional gewählt werden, was neue Gesprächsoptionen ermöglicht. Trotz dieser Optionen ist der Charaktereditor jedoch nicht umfangreicher als bei Baldur’s Gate 3.
Einige Kritiker sehen den Editor als Auslöser für die Diskussion um die sogenannte DEI-Debatte (Diversität, Gleichheit und Inklusion). Während das Spiel einer Minderheit die Möglichkeit bietet, sich selbst zu repräsentieren, fühlen sich andere Gruppen vernachlässigt. So erlaubt der Editor beispielsweise nicht, weibliche Charaktere mit großen Brüsten oder Hintern zu erstellen. Was für einige banal erscheint, wird von anderen als Beweis einer bestimmten Agenda angesehen.
Auch der diverse Cast der Mitstreiter sorgt für Diskussionen. Die Charaktere wirken wie aus einer Checkliste der DEI-Agenda. Die Spieler werden auf ihrem Abenteuer von folgenden Helden unterstützt: Borte Harding, eine rothaarige Zwergin; Davrin, ein dunkelhäutiger Elf; Bellara Lutare, eine an ADHS leidende asiatisch aussehende Elfe; Lucanis Dellamorte, ein südländischer Mensch; Emmrich Volkarin, ein weißer Mensch; Taash, eine weibliche Qunari; und Neve Gallus, eine dunkelhäutige Frau mit einer Beinprothese.
Darüber hinaus sind einige Texte, wie die Erklärung der Klassen, gegendert und es werden Neopronomen wie Hen/Hem verwendet, sowie andere genderneutrale Formulierungen wie „ders Behütere“ statt „der Behüter“, „de Politikere“ statt „der Politiker“ oder „diesey Idiote“ statt „dieser Idiot“.
Wichtig zu beachten ist, dass diese Formulierungen nicht durch das ganze Spiel hindurch verwendet werden, sondern nur in vereinzelten Textpassagen, Erklärungen oder Dialogen. Die einzige Konstante bleibt der Behüter des Leuchtturms, den ihr immer wieder aufsuchen könnt, um eure Ausrüstung aufzuwerten oder zu verzaubern.
Die Umsetzung ist unzureichend, da die genderneutralen Formulierungen nicht konsequent verwendet werden, sondern nur vereinzelt. Begriffe wie Bogenschütze, Schattenjäger, Gefährten, Händler, Gegner, Geist, Dämon und viele andere bleiben in traditionellen Formen, was Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Unternehmens und der Entwickler hinsichtlich der Förderung genderneutraler Sprache aufkommen lässt. Wenn Electronic Arts und Bioware wirklich Wert auf die Umsetzung genderneutraler Sprache gelegt hätten, wäre eine konsequente Umsetzung erforderlich gewesen. Diese inkonsistente Anwendung kann störend wirken, muss es jedoch nicht. Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass es den Spielspaß nicht schmälert.
Auch die Szenen mit der Qunari-Heldin Taash, die vor allem in sozialen Medien für Aufsehen sorgten, sind theoretisch optional. In einer Szene outet sich Taash als nichtbinäre Persönlichkeit und es kommt zu einem Streit mit ihrer Mutter, die die Geschlechtsidentifikation ihrer Tochter nicht versteht. In einer anderen umstrittenen Szene erzählt Isabela von Taashs Heldentaten und verwendet dabei das falsche Pronomen. Als Entschuldigung für diesen Fauxpas beginnt Isabela plötzlich Liegestütze zu machen und erklärt, dass dies eine Tradition ihrer Gilde sei.
Warum diese Szenen nur theoretisch optional sind? Naja, wenn ihr das bestmögliche Ende erreichen wollt, dann müsst ihr alle Gefährten-Quests erledigen und dazu gehören auch die eben genannten Szenen.
Fazit
Dragon Age: The Veilguard ist weder ein totaler Fehlschlag, noch ein Meisterwerk. Die Neuausrichtung im Design und der Philosophie wird sicherlich einige langjährige Fans der Dragon Age-Reihe verlieren, jedoch auch neue Spieler anziehen. Der gewählte Grafikstil und die Art der Erzählung sind ganz klar auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet. Das Spiel überzeugt weder im Storytelling noch im Aufbau der Spielwelt, die oft wie eine Ansammlung fragmentierter Orte wirkt.
Beeindruckt haben mich jedoch die wuchtigen Kämpfe und Kampfstile, die atemberaubenden Panoramen und Ausblicke in den einzelnen Leveln sowie das lohnende Erkunden der Spielwelt. Auch die Performance und die visuelle Gestaltung sind hervorragend gelungen.
Leider ist das Kampfsystem weniger komplex, als es zunächst erscheint, und es mangelt an abwechslungsreichen Spielmechaniken und Gegnertypen. Ein Wechsel der Klasse während der Kampagne hätte den Spielspaß deutlich erhöhen können. Auch unterschiedliche Waffentypen mit individuellen Kampfstilen wären eine willkommene Ergänzung gewesen. Insgesamt positioniert sich Dragon Age: The Veilguard leicht über dem Durchschnitt. Ich vergebe
6,5 von 10 Punkten.