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Wieviel Grafikkarte brauche ich wirklich?

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Welche Grafikkarte brauche ich wirklich?

Das wir gerade ein großes Problem mit den Grafikkarten Preisen haben brauchen wir wohl Niemandem mehr wirklich zu erzählen. Zuletzt hat NVidia sogar eine Preiserhöhung für den nächsten Drop angekündigt und verdient damit weiterhin richtig fett mit an den Scalperpreisen, die laut NVidia selbst ja 2022 sinken sollten. Wie das bei Preiserhöhungen seitens des Herstellers funktionieren soll bleibt uns zwar ein Rätsel, aber wer weiß wieviel Wunder da noch drin steckt. Die Frage welche Grafikkarte brauche ich wirklich ist also mittlerweile nicht mehr nur eine Frage der Anforderungen sondern vor allem eine Frage des Geldbeutels geworden. An dieser Stelle kann ich euch gerne noch eine kleine persönliche Anekdote erzählen, denn auch ich selbst habe hier einen High-End Rechner stehen, zumindest als ich ihn gekauft habe war er High-End, aber auch ich konnte bisher kein anständiges Test-System zusammenstellen. Es funktioniert zwar, aber die GPU ist hier definitiv der Flaschenhals. Ich hatte vor meiner aktuellen Grafikkarte, einer Zotac RTX 2060 mit 6GB Ram eine 1050Ti, gebraucht gekauft und als Notlösung gedacht. Spoiler… eine 1050Ti reicht heute natürlich nicht mehr aus, hat sie damals schon nicht mehr. Ich habe damals aber 70€ für die Grafikkarte bezahlt und mir ein Schnitzel gefreut als ich Badass Abzocker die Karte später für 85€ wieder verkauft habe. Die Preise jetzt… gebraucht… 200-250€ für eine praktisch unbrauchbare Grafikkarte, die mit Einschränkungen Minimalanforderungen erfüllt.

Aus diesem Grund habe ich mich entscheiden mal aktuelle Infos und Benchmarks zusammen zu tragen, mit den aktuellen Preisen (Stand 02.02.2022) zu vergleichen und euch anhand meiner Praxiserfahrung mit anderen Systemen und Konfigurationen einen kleinen Ratgeber an die Hand zu geben, wenn ihr gerade einen neuen PC zusammenstellen wollt und/oder darüber nachdenkt eventuell einen fertigen zu kaufen. Aber beginnen wir mit der eigentlichen Grundkonfiguration:

Wieviel PC brauche ich zum Gaming?

Grundsätzlich ist ein PC der nur zum Gaming benutzt werden soll garnicht so teuer und umständlich zu bekommen wie man vielleicht meinen möchte. Bis auf wenige Titel kommt man mit einfacher bis mittlerer Hardware perfekt aus, die alle Anforderungen an Office und Gaming perfekt unter einem Dach vereinen. Beginnen wir beim Prozessor, um eine ideale Gamingbasis zu schaffen würde ich aktuell auf einen Intel Core i5-12400K gehen. Dieser liegt preislich etwa bei 200€ unterstützt DDR4 und DDR5 Ram Bausteine und bietet eine integrierte Intel UHD 730 Grafikkarte. Leistungstechnisch ähnelt der i5-12400K dem i9-10850K, der bei mir verbaut ist. Lediglich geringe Abschläge muss man hinnehmen, diese liegen im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Ihr bekommt damit also einen Prozessor, unter 200€, der aktuell nicht nur für alle Games sondern auch für alle Anwendungen wie Videoschnitt, rendering, Gaming, Office, 3D modelling und vieles mehr geeignet ist. Mehr brauch ihr nicht, könnt ihr aber. Der Prozessor ist aber preislich Top und Leistungstechnisch ganz groß. Dazu sollten 16GB DDR4/5 Ram, je nach Mainboard vollends ausreichen. Ich persönlich würde hier empfehlen ein Mainboard mit mindestens 4 Ram Slots zu nehmen und 2x8GB Ram zu verbauen, damit man später noch aufrüsten kann. 1x16GB auf einem Mainboard mit 2 Slots ginge natürlich auch. In einem brauchbaren Gehäuse sollten wir hier recht günstig für einen lauffähigen PC weg kommen.

Beispiel:

Aerocool Prime V1 Tower

Asus Prime Z690-A Mainboard

Intel Core i5-12400 als tray Version

16 GB DDR-4 Kit von Corsair

Gigabyte Aorus 1TB PCie 4.0 SSD

Thermaltake Smart RGB 600 Watt Netzteil

Cooler Master Masterliquid ML240L V2 CPU Kühler Aio Wasserkühler

 

Gesamtpreis, aktuell: € 834,58,- (Quelle: Alternate.de)

Anmerkung: Gerne könnt ihr den 3200Mhz DDR-4 Ram auch gegen DDR-5 Ram austauschen, das bringt nochmal einen guten Leistungsschwung, aber der Preis des Rams ist dann auch mehr als doppelt so hoch. Aktuell würde ich, bei einem umstieg auch meinen alten Ram weiterverwenden und warten bis DDR5 Ram etwas günstiger wird. Die SSD mag von Gigabyte´s Gaming Marke Aorus sein und mit ihrem auffälligen Design teuer wirken, ist aber preislich komplett sogar günstig genug, das ich mich geärgert habe Samsung gekauft zu haben, und war bei der Recherche die günstigste PCie 4.0 Nvme 2.0 SSD mit einer Schreib-/-Leserate von 5.000MB/4.400 MB und integriertem Kupferkühler, sowie RGB. Also mehr als man bräuchte, in der Praxis habe ich zwar einen gekauft aber nichtmal meine PS5 hat den empfohlenen SSD Kühlkörper. Hier fehlt nun lediglich noch die Grafikkarte um die es ja in diesem Artikel geht. Wichtig: Ich suche meine Hardware und die passenden Preise gerne bei Alternate.de raus, weil die Suchfunktion und die Seite übersichtlich gestaltet sind. Aus diesem Grund und für die glaubwürdigkeit nenne ich euch gerne meine Preisquelle, trotzdem hat Alternate.de mit diesem Artikel nichts zu tun, das hier ist keine Werbung und Alternate.de weiß auch “noch” nichts von diesem Artikel, ihr dürft ja gerne petzen 😉

Wie der PC zusammengebaut aussehen würde? hier:

Bei der Selbstmontage solltet ihr natürlich noch mit einberechnen das ihr ein paar Tücher Küchenrolle sowie eine anständige Wärmeleitpaste mitbestellt. Ich habe hier gute Erfahrungen mit Thermal Grizzly Kryonaut gemacht, die ist aber extrem teuer, deshalb nutze ich aktuell lieber die MX-4 von Artic, die ungefähr die Hälfte kostet, dafür aber auch in einer 20gr. Tube gekommen ist statt nur in einer 1gr. Tube. Sicherlich kann man bei diesem Systemvorschlag vieles diskutieren, aber ich hätte es genau so bestellt und zusammengebaut. Ich finde die Idee super wie sie ist und hätte sicherlich meine helle Freude an diesem System.

Aber welche Grafikkarte brauche ich jetzt?

Die Wahl der richtigen Grafikkarte ist derzeit ein großes Problem, das ich mit euch aber lösen möchte. Gerade in diesem Bereich gibt es nämlich viele falsche Annahmen. Zum Beispiel das man unbedingt eine aktuelle Grafikkarte benötigt, weil alles ältere ja Schrott ist. Das ist absolut nicht der Fall, wie Benchmarks beweisen. Als Beispiel kann ich hier gerne meine, hier vorhandenen Testsysteme als Beispiel nehmen. Ich habe neben meinem Testsystem, mit dem i-9 und der RTX 2060 6GB auch einen Gaming Laptop mit GTX 1060 mobile hier. Selbst der spielt bisher ALLE Spiele in mindestens sehr hohen Einstellungen ab. Natürlich nicht in 4K und schon garnicht mit Raytracing, aber für einen Laptop reichen auch 1080p vollkommen aus. In der Praxis habe ich an meinem Testsystem auch lieber mehr Leistung und eine bessere Optik als eine höhere Auflösung, weshalb ich da ein bisschen pragmatischer bin.

Kaufe ich z.B. einen guten Gaming Monitor und möchte mich dabei nicht in umkosten stürzen, sondern einfahc nur was gutes zu einem guten Preis bekommen, dann werde ich vermutlich einen Full HD Gaming Monitor ab 120Hz+ kaufen. Gute und günstige Gaming Monitore ab 120hz gibt es bei Amazon ab ca. 170€. Das sollte ausreichen. Diese Monitore haben in der Regel eine Full-HD Auflösung, einige wenige in der Preisklasse 200-300€ auch 1440p, was das Maximum für unser obiges System darstellen sollte. Da der Sitzabstand zum Monitor aber recht gering ist, ist das, nach meiner Erfahrung eher zweitrangig, ihr braucht keinen 4K Bildschirm, wenn ihr keinen Meter von der Flimmerkiste entfernt sitzt. Bedeutet gleichzeitig, eure Grafikkarte muss garkeine so riesige Leistung erbringen.

Jetzt kommt es ein wenig auf euzre Wünsche an. Wollt ihr unbedingt Raytracing, dann solltet ihr auf eine Grafikkarte aus der RTX Reihe von NVidia zurückgreifen. Hier bieten sich aktuell gebrauchte Karten an, dennoch müsst ihr selbst mit einer RTX 2060 6GB im Moment locker mit 450€ oder mehr, auf dem gebrauchtmarkt rechnen, neu um die 600€. Eine verbesserte Variante mit mehr Speicher, was leider sinnvoll ist, bekommt ihr zum Beispiel hier für etwa 700€*. Die 6Gb Version stößt bei so manchen Spielen leider, aufgrund des Speichers schon an ihre Grenzen. Damit habt ihr aber ausreichend Leistung für alle aktuellen Spiele in Full-HD und mit Raytracing. Ihr könnt fast alles auf Ultra oder zumindest sehr hohen Details spielen. Verzichtet ihr auf Raytracing wäre bereits eine GTX 1060 6GB durchaus ausreichend, aber auch die ist begraucht kaum unter 350€ zu bekommen aber trotzdem, angesichts aktueller Preise, durchaus eine Alternative wenn es “nur” ums Raytracing geht. Auch die 1060 schafft noch alles auf sehr hohen Einstellungen. Interessant an dieser Stelle auch die RTX 3050, die es bereits ab ca. 420€ neu gibt, allerdings muss man da auch sagen das man Abstriche hinnehmen muss, denn Raytracing ist technisch zwar möglich, praktisch wird es in den meisten Spielen aber eher ein Traum bleiben, da die realistische Leistung der 3050 nur bei 78% einer RTX 2060 liegt, was durchaus problematisch ist, bedenkt man das ich hier in Full HD schon teilweise Schwierigkeiten bekomme, wenn ich Raytracing nutzen möchte.

Komplett die Finger weg lassen solltet ihr von AMD´s Full HD Gaming Lösungen, der 6500XT zum Beispiel, die zwar knapp das Leistngsniveau einer GTX 1060 erreicht, aber mit nur 4GB Ram deutlich zu wenig Leistungsfähigkeit und Luft nach oben besitzt, das wird sich bereits jetzt rächen und in Zukunft nur schlimmer werden. Die Karte könnt ihr für Warzone, Minecraft, Valorant und co. nutzen, wollte ihr aber aktuelle Spiele spielen keine Chance, zumindest nicht ohne massive Einschnitte. Sprich ihr müsst euch Leistungstechnisch schon irgendwo eingrenzen und das sollte bei einem neuen PC der vermutlich um die 1200-1500€ gesamt kostet eher nicht passieren. Aus diesem Grund hier unsere Grafikkarte Empfehlungen, wenn ihr jetzt etwas kaufen wollt, bewusst ohne die RTX 3XXX Serie weil die im Moment einfach zu wirklich kranken Preisen gehandelt wird:

 

GrafikkarteNeupreisGebrauchtpreisAuflösungRTX on?
Ge-Force GTX 980 4GB n.v.ab ca. 250€1080pnein
Ge-Force GTX 1060 6GB n.v.ab ca. 300€1080pnein
Ge-Force RTX 3050 8GBab 420€ab ca. 500€1080pnein
Ge-Force RTX 2060 6GBab 500€ab ca. 450€1080pbedingt ja
Ge-Force RTX 2060 12GBab 700€ab ca. 550€1080pja
Ge-Force GTX 1070 8GB n.v.ab ca. 350€1440pnein
Ge-Force GTX 1080 8GB n.v.ab ca. 400€1440pnein
Ge-Force RTX 2070 8GB n.v.ab ca. 600€1440pja
Ge-Force RTX 2080 11GB n.v.ab ca. 800€1440p+ja
AMD RX 6500 XT 4GBab 250€ab ca. 320€1080p midnein
AMD RX 6600 8GBab 470€ab ca. 500€1440p midnein
AMD RX 6700 XT 12GBab 800€ab ca. 700€1440pbedingt ja

 

Ihr merkt bereits das der Markt im Moment etwas geistesgestört reagiert, alleine daran das bei unseren Recherchen z.B. die AMD 6500 XT, als wirklich unterste und kleinste Lösung überhaupt, schwächer als eine GTX 1060 und mit 4GB gerade so an der Grenze zwischen Elektroschrott und brauchbar rangiert, gebraucht bzw. vom Sclaper teurer ist, als sie online bei zuverlässigen Händlern Lagergängig ist. Preislich tut sich hier sehr viel über schiere Gier im Moment und weniger über realistisches Marktverhalten. Dennoch sind die hier aufgelisteten Karten nur Beispiele und die Preise nur Momentaufnahmen. Persönlich denke ich bereits über den Kauf einer AMD RX 6500 XT nach um unser Ersatzsystem zu füttern, so verzweifelt bin ich schon geworden. Aber als Ersatz ein System das “gerade so funktionieren könnte” ist auch nciht das wahre. Als Vergleich für die Praxis könnt ihr sehr gut z.B. die Seite Userbenchmark.com nutzen, die euch eine realistische Einschtäzung diverser Hardware anhand von Userdaten gibt. Dabei werden Millionen Systeme verglichen und ihr könnt anhand derer Leistungsdaten gut abschätzen wo ihr landen könntet.

Warum kein Komplettsystem kaufen?

Mit den von uns vorgeschlagenen Systemen und den, leider viel zu alten Grafikkarten, könnt ihr trotz allem bereits jetzt, zumindest in Full HD, gut spielen und habt trotzdem die Chance in Zukunft aufrüsten zu können. Als Beispiel würde der von mir zusammengestellte, günstige Gaming PC, mit einer brauchbaren Grafikkarte mit mindestens 8GB Ram, ca. um die 1200€ kosten, was ich persönlich durchaus für vertretbar halte. Ihr bekommt zwar im Internet für den Preis auch bereits PC´s, z.B. von Medion, für €1200,- (aktuelles Angebot bei Notebooksbilliger) mit einer RTX 3060ti, die etwa 34% stärker als eine 2060 wäre und selbst die RTX 2070 schlagen würde, aber mit großen Nachteilen dahet kommen. Zum einen müsste man bei den Medion Geräten, fast komplett, sämtliche Gehäuse tauschen, auch die Netzteile sind in der Regel recht klein gewählt und die Kühlung oftmals unzureichend. In der Praxis hat ein Medion Gaming System bei uns selten länger als 2,5 Jahre überlebt. Auch Hardwareexperten sind sich einig das Medion gehäuse kaum bis keinen Airflow bieten und deshalb schnell überhitzen, vor allem wenn die CPU Kühler bei geringem Airflow noch in der Front verbaut werden so das die Hitze noch zusätzlich ins System geleitet wird, was wirklich nur bei einem gut gelüfteten System gemacht werden sollte. Zudem werden diese Systeme mit einem Intel Prozessor der 10.ten Generation angeboten, und unterstützen keinen DDR-5 Speicher sind also nicht zukunftssicher und im direkten Vergleich schneidet das RTX 3060Ti System, vom Prozessor (i5 10400) ca. 20-30% Leistungsschwächer ab als das von uns vorgeschlagene… Grund genug oder?

Natürlich wird hier auch die Kritik aufkommen das wir ja kein Windows eingerechnet haben, aber sind wir mal ehrlich, Windows 10 kostet doch im Prinzip nichts mehr, wenn man es bei einem seriösen Keyseller kauft kommt es um die 5€ und als Installationsmedium nehmt ihr sowieso besser einen USB 3.0 Stick, als eine CD, erspart euch knapp eine Stunde arbeit. Ihr werdet auch bei nahezu allen Systemen noch eine anständige Tastatur und eine Gaming Maus brauchen. Als Gaming Maus können wir euch die Speedlink Imperor ans Herz legen, alle Details zur Maus hier: Speedlink Imperior Test , Hier bereits ab 50€*, als Tastatur nutze ich selbst die XPG Summoner: Hier im Test, die allerdings etwas teurer ist und bei Amazon um 130€ kostet*, ihr Geld aber absolut wert ist.

 

Bei Fragen & Anregungen zu diesem Artikel bin ich gerne für euch da!

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2 Jahre zuvor

[…] Natürlich gibt es ausreichend gründe seinen Speicher auf DDR-5 umzustellen, wenn man ein passendes Mainboard dafür hat, aber grundlegend dürfte das derzeit den finanziell betuchteren vorbehalten sein, da Mainboards und Prozessoren derzeit noch recht teuer sind und vor allem wir als Game eher auf die wichtigen Grafikkarten achten müssen, statt auf die Ram Geschwindigkeit. Eine Übersicht über aktuell lohnenswerte Grafikkarten, sowie ein kleines Dossier zu einer günstigen, aktuellen Gmaing PC Variante findet ihr in unserem Artikel von gestern, mit dem Titel: “Wieviel Grafikkarte brauche ich wirklich?” […]