Star Ocean: the divine force im Test

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Die Star Ocean Reihe war schon lange einer meiner kleinen, geheimen Favouriten. Ich selbst bin mit Star Ocean: the last hope eingestiegen und konnte mich direkt mit der Geschichte und den Charakteren anfreunden. Zwar ist das Spiel bereits 2009 erschienen, jedoch hat das sehr lange gedauert bis ich zur Serie gefunden habe. Mit Star Ocean: Faithlessness & Integrity bin ich dann damals richtig durchgestartet. Umso mehr habe ich mich auf den neuesten Ableger der Serie, Star Ocean The Divine Force gefreut. Schauen wir doch zusammen in den Trailer bevor wir mit dem Review starten…

Gestrandet auf einem fremden Planeten, verraten von den eigenen Verbündeten und hineingeworfen in eine Zivilisation die, im Vergleich zu unseren Sternenreisenden, eher Rückständig ist, jedoch nicht weniger ambitioniert, müssen wir mal wieder die Welt retten. Was eigentlich nichts ungewöhnliches ist, ist hier vor allem dank der kontroverse Technik gegen Mittelalter/Fantasy durchaus interessant geworden. Als Fortsetzung einer großen und von mir sehr geliebten Serie war ich mehr als gespannt was mich hier erwartet.

Das hat mir gefallen

In Star Ocean the Divine Force beginnen wir gleich mit einem tollen Einstieg. Wir befinden uns auf der Brücke eines sehr bekannt anmutenden Schiffes, treffen auf ein Kriegsschiff einer großen Armee und werden ohne Vorwarnung abgeschossen. Wo wir landen ist erschreckend. Wir fallen gleich einmal ins Mittelalter zurück. Wir entscheiden uns ob wir als Raumschiffkapitän Raymond Lawrence spielen wollen oder doch lieber als Laeticia Aucerius, eine Prinzessin aus gutem Hause, die aus bisher unbekannten Gründen in der Weltgeschichte herumreist. Zur Gruppe gehört natürlich auch Laeticias Bodyguard der gleich zu unseren Begleitern und größten kritikern gehört, denn wir haben uns für Raymond entschieden.

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Als gefallener Stern werden wir von Prinzession samt Begleiter aufgenommen und finden kurz darauf den vermutlichen Grund für unseren Abschuss, eine seltsame, hochentwickelte Technologie, die wir fortan als Waffe und Fortbewegungshilfe nutzen können. Star Ocean the Divine Force wirkt damit nicht nur sehr interessant, von vornherein, sondern scheint auch einen recht neuen Ansatz zu verfolgen. Zwar haben wir bei der Erkundung fremder Welten, in den Vorgängern, auch immer wieder ein Final Fantasy ähnliches Setting gehabt, dieses Mal jedoch geht das Ganze etwas weiter und wir treffen nicht nur auf eine gefährliche Umgebung sondern auf eine Welt die mindestens genauso Geschichtsträchtig und durchdacht ist, wie in Final Fantasy. Das hat mich persönlich am meisten gereizt.

Seite an Seite kämpfen wir von nun an mit der jugendlichen Prinzessin, mit puppengleichem Porzellangesicht, die sich aber auch ganz gut selbst zu helfen weiß. Wir beginnen in einer sehr düsteren Umgebung, erforschen eine alte Ruine bei der wir uns fragen wo sie her kommen mag und bestreiten unseren ersten Bosskampf. Dieser ist bereits von vornherein recht eindrucksvoll gestaltet.

Wir werden langsam in die Spielwelt eingeführt und unterstützen anfangs eher Prinzessin Laeticia als unserer eigenen Geschichte nachzugehen, denn wir haben beim Absturz unsere gesamte Crew verloren. Das ist nicht schön, aber wir werden sie wiederfinden, versprochen!

Das muss man erwähnen

Das Kampfsystem ist actionlastig und recht zügig, wenn auch wenig anspruchsvoll gestaltet. Es ist im Prinzip recht gleichgültig ob wir reines Buttonsmashing betreiben oder uns wirklich eine Strategie ausdenken und nach dieser handeln. Auch die allgemeine Steuerung ist in manchen Situationen etwas schwammig gehalten, was insbesondere dann ungünstig ist, wenn wir bestimmte, kleine, Sprungrätsel lösen wollen um an gegenstände, Power Ups, Upgrades und ähnliches kommen wollen. Ohne hier zu spoilern kann ich euch nicht genau sagen worum es geht, aber es gibt einige Stellen an denen wir typische Sprungrätsel lösen müssen und veruschen müssen, mittels Langstreckensprung bzw. Gleitangriff oder wie man das nennen will, höher gelegene Orte zu erreichen an denen eine Truhe steht.

Der Beginn der Geschichte zieht sich unheimlich in die Länge, die Story ist recht trist und wenig fordernd, bis es endlich ein wenig mehr losgehen kann. Dann jedoch macht die gesamte Spielgruppe langsam immer mehr Laune und wir finden ein wenig in das Spiel hinein, das uns anfangs so begeistert hat. ich muss das erwähnen weil ich natürlich auch von unseren anderen Redakteuren gefragt worden bin ob sich das Spiel lohnt und das in den ersten Spielstunden klar verneinen musste. Zu düster, zu langsam, träge, langweilig und vollkommen überladen mit unnötigen Elementen, langatmigen Dialogen die man skippen will und die ich auch großteils geskipped habe. Das legt sich aber im spätern Verlauf des Spieles wenn die Entwickler die Vorgeschichte beendet haben und wir uns endlich auf die Story einlassen können.


Das war weniger schön

Wie bereits erwähnt schickt uns Star Ocean: the divine force in eine sehr langatmige Vorgeschichte, für die wir unheimlich lange brauchen bis diese endlich aus dem Quark kommt. gerade am Anfang wirkt das Spiels chwerfällig und düster. Wir erleben Klischeehafte Minidörfer mit nichtmal einer Hand voll Häusern, aber dem Anspruch einer königlichen Hauptstadt, sprich ein riesiges Hotel, in einem 20 Seelen Dorf. Das sind alles Dinge die nicht ganz zusammenpassen wollen und auch die Charakteranimationen tun hier ihren Teil dazu, denn diese sind nicht sonderlich gut gestaltet.

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Optisch gefällt mit Star ocean The divine Force durchaus gut, eigentlich, denn außer den Charakteranimationen erleben wir hier natürlich die typischen “Schwächen” eines JRPG, mit wenig Fokus auf Landschaftsgestaltung, freie Bewegung und/oder Stil oder Design. Die Umgebung wirkt meist generisch und kaum durchdacht, eher so dahingebastelt, nach der Masche: “Gehe von Dorf A nach Dorf B und mach irgendwas dazwischen!”. In Star Ocean The divine Force erleben wir zwar schön gestaltete Umgebungen, aber das reine Design weiß selten zu überzeugen.

Auch die Untermalung der Szenen mit Musik ist oftmals eher unzulänglich. Keine Frage die Musik ist gut komponiert, gut gespielt und passt toll zusammen, jedoch wirkt auch die eher generisch, wie schonmal gehört. Es wirkt teilweise lieblos und dahingebastelt, ohne wirkliche Evolution. Die typischen Rock Titel sind der Serie und vor allem JRPG´s zwar treu geblieben, aber hier hätte ich mir ein wenig mehr Einfühlungsvermögen erhofft, bzw. es wäre von Nöten gewesen. Immer wieder passt die Musik nicht zur Stimmung oder wirkt einfach nur störend.

Das muss ich dazu sagen

Grundlegend habe ich mich über die erste Zeit im Spiel wirklich quälen müssen und hatte es sehr schwer klar zu kommen. Auch wenn das Spiel optisch wirklich schön gemacht ist, bemerkt man doch immer wieder das es eben kein Triple A Titel mit Millionenbudget und erfahrenem Team ist, sondern eher ein etwas kleinerer Titel. Sorry wenn ich das so sagen muss und vielleicht liege ich da auch komplett falsch, ich gebe zu an dieser Stelle habe ich nicht recherschiert, jedoch wirkt Star Ocean: the divine Force eher wie ein Titel der per Vertrag erstellt werden musste und weniger wie ein Herzensprojekt. Technisch soweit ok aber dem Spiel fehlt es an vielen Stellen am roten Faden, an Spielgeschwindigkeit und an der Stimmung, was mich sehr enttäuscht hat. Gerade die extrem lange Einführungszeit, bis wir endlich richtig loslegen können, ist gelinde gesagt ätzend.

Dennoch ist Star Ocean The divine Force kein schlechtes Spiel geworden, ich möchte nicht das ihr mich hier falsch versteht, ich hatte mir nur erhofft, den Spielfortschritt den wir nach 5 Spielstunden haben bereits deutlich früher erleben zu dürfen. Man merkt leider sehr stark das es den Spieleentwicklern an vielen Stellen gemangelt hat. Vor allem bei den Charakteren merken wir das sofort. Die Mode, die Charaktermodelle und die Vertonung, alles fantastisch, selbst im englischsprachigen ist die Synchro erste Sahne, aber dann kommen die Charakteranimationen und emotionslosen Gesichter, die wirken als hätten wir ein PS2 Spiel vorliegen.

Dazu kommt aber auch das es so manche Unzulänglichkeit gibt. Mal finden wir schlauartige Level, mal große freie Flächen, die aber kaum einen Sinn ergeben weil man einfach ncihts darin machen kann, außer Monster farmen und Items sammels. Nicht gerade motivierend, wenn man bedenkt das an anderen Stellen so unheimlich viel Liebe zum Detail gelassen wurde, vor allem nach einigen Spielstunden, denn es dauert bis Star Ocean The divine Force seine Stärken wirklich ein wenig ausspielen kann.

Hinzu kommt ein Minispiel namens Esowa, das wir in der zweiten Stadt beginnen können. Aber Obacht, denn dieses kann auch komplett verpasst werden. Das Spiel simuliert einen Kampf auf einem Spielbrett. Ihr müsst veruschen mit euren Spielfiguren den Gegner zu umzingeln, einzukesseln und seine HP auf 0 zu bringen. Doch wie gesagt Vorsicht, denn ihr könnt das Spiel auch komplett verpassen, sprecht ihr nicht den richtigen NPC an. Es lohnt sich also alle NPC´s einmal anzuquatschen, sonst bekommt ihr den Esowa Stein vielleicht gar nicht und werdet nie davon erfahren.

Zusammenfassung und Bewertung

Lange Rede, kurzer Sinn, Star Ocean. the Divine Force ist durchaus ein spielenswertes Spiel. Jedoch müssen wir uns durch eine sehr lange Einführungsphase durchkämpfen. Hinzu kommen Kämpfe die teilweise einfach zu schnell ablaufen und zu reinem Buttonsmashing führen. Das einsetzen von Items ist mir persönlich der größte Dorn im Auge gewesen, da das nur über das Pausemenue geht, was dem Kampf den Drive nimmt. Ein wenig mehr langsamkeit in den Kämpfen und ein wenig mehr Geschwindigkeit bei Charakterentwicklung und Storyfortschritt hätten dem Spiel gut getan.

Nebenmissionen sind reine generische Fetchquests oder Monster Killquests, also nichts besonderes, hier hat man kaum Wert drauf gelegt. Die Qualität der Spielwelt ist durchwachsen, mal gibt es riesige offene Gebiete die zwar mit Monstern gefüllt sind, aber kaum Grund zur Erkundung geben, mal haben wir aufwändig gestaltete Städte bei denen sich das absuchen wirklich lohnen kann. Trotz wirklich sehr guter Synchro in beiden Audiosprachen haben mir die Charaktere anfangs wirklich Probleme bereitet, denn Mimik und Gesitk gibt es kaum bis garnicht. Das macht ein wenig die Stimmung kaputt in meinen Augen.

Dennoch begeistert mich Star Ocean the Divine Force am Schluss, denn die Geschichte die anfangs wirkt wie zwei separate Storylines findet sich zusammen und verknüpft die Schicksale und Geschichten beider Fraktionen miteinander. letztlich hat das Spiel technische wie gestalterische Schwächen, doch die werden dank überzeugender Charaktere (wenn man die Augen schließt) und eine ansonsten sehr schöne gestaltung durchaus untersützt. Letztlich haben wir einen Titel der Lust auf mehr macht an die Hand bekommen und ich kann nur sagen das ich glücklich bin nicht so früh aufgegeben zu haben.

Abschließend noch ein Wort zum Steam Deck. Kollegen anderer Seiten haben das Spiel das neben Konsolen auch für PC ist, natürlich auch auf dem Steam Deck getestet. Da wir die PS5 Version gespielt haben hatten wir technisch keinerlei Ruckler oder ähnliches, auf dem Steam Deck selbst jedoch soll das Spiel etwas hakelig sein. Vor allem wenn es um das nachladen von Shadern geht, stabile 30 FPS sollten aber mit kleinen Rucklern drin sein. Das Spiel ist einfach stellenweise zu schnell fürs Steam Deck. Mehr Infos dazu auf der offiziellen Seite des Spieles.

Die Wertung fällt demnach trotzdem eher verhalten aus, denn eigentlich wollte ich das Spiel schon in die Ecke geworfen haben, bin aber dran geblieben weil Kollegen gesagt haben ich soll weitermachen, zurecht klar, aber viele Spieler könnte das abschrecken denn Star Ocean The Divine Force braucht ein paar Stunden bevor es richtig los geht…

7 von 10 Punkte