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PSVR2 Spieletest: Horizon Call of the Mountain

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Horizon Call of the Mountain PS5 VR, PSVR2, Logo, Packshot

Zusammen mit der neuen Playstation VR2 Brille erreichte uns auch Horizon Call of the Mountain. Das exklusive VR Abenteuer mit Sony´s Vorzeigelizenz soll der Playstation VR2 zum Erfolg verhelfen. Doch neben den vielen Remastered Titeln ist es bisher das einzige exklusive Spiel und damit Grund genug eine PSVR2 zu kaufen? Nachdem es bereits im Oktober letzten Jahres geheißen hat das ein Remake zum ersten Horizon Titel in Arbeit sei (Alle Infos dazu hier) kommt die Fortsetzung des Horizon Universums natürlich gerade recht. Doch kann ein VR Titel uns wirklich in die Welt von Horizon Zero Dawn transportieren und die gesamte Geschichte von Horizon und Project Zero Dawn, nach dem unglaubwürdigen Ende des letzten Teils retten? Wir haben das Spiel ausgiebig für euch getestet!

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https://www.youtube.com/watch?v=cUWB3NBpcbo

In Horizon Call of the Mountain schlüpft ihr in die Rolle von Rias, dem Schatten von Itamen. Wer sich ein wenig in der Geschichte und Welt von Horizon auskennt wird den Namen vielleicht kennen, Itamen ist der Sohn von Sonnenkönig Avarth und Thronfolger. Rias ist ein Carja der von seinem Vater zur Rettung von Itamen „beauftragt“ worden war. Was Rias nicht wusste war das sein Vater ein Schattencarja war und den Kronprinzen eigentlich entführen lassen wollte. Die Aktion schlug fehl und Rias wurde gefangen genommen. Doch die Situation hat sich geändert. Rias wird aus der Gefangenschaft geholt in der er eigentlich sterben sollte. Sein Bruder war auf einer Mission um den Ursprung seltsamer Maschinenangriffe zu finden, doch er kehrte nie zurück. Auf der Suche nach eurem Bruder und eurer eigenen Zukunft müsst ihr nun die Geheimnisse um diese Geschichte herausfinden und jagd dabei einen Mysteriösen Fremden von dem nicht einmal klar ist ob es ihn überhaupt gibt…

Horizon Call of the Mountain PS5 VR, PSVR2, Intro Sequenz Gefangenentransport

Das Non Plus Ultra?

Also ein Plus Ultra ist Horizon Call of the Mountain schonmal nicht, aber das heißt nicht viel. Das Spiel an sich sieht für ein VR Spiel unheimlich schön aus. Die Optik und Präsentation von Horizon Call of the Mountain ist erste Sahne, keine Frage. Dennoch gibt es vor allem am Gameplay einiges zu meckern. Während wir an bekannten Schauplätzen unseren heidenspaß haben können und tolle Aussichten genießen bleiben viele Dinge leider mehr oder minder auf der Strecke. Während wir zum Beispiel Musikinstrumente, überall auf dem Weg den wir gehen, finden funktionieren diese nur mäßig, bis garnicht, hätten sich die Entwickler gleich komplett sparen können. Dann treffen wir auf ellenlange Kletterpassagen, die gelinde gesagt schnell langweilig werden, weil sie einfach kaum abwechslung bieten.

Horizon Call of the Mountain ist sauber programmiert, dennoch bleiben wir immer wieder mal an der Ein oder Anderen Ecke hängen, können uns nicht so bewegen wie wir wollen und spätestens wenn ihr euch in die Tiefe fallen lassen müsst weil eure Hände so verknotet sind, das ihr sie nichtmehr frei bekommen könnt, frustriert das etwas. Dafür sind aber die Speicherpunkte gut gesetzt und ihr verliert in der Regel nicht zuviel.

Horizon Call of the Mountain PS5 VR, PSVR2, Sonnenspeer Aufstieg

Die Weitsicht im Spiel sowie die Texturen von nahmen und die Liebe zu Details ist wirklich gut gemacht, auch das Foveated rendering funktioniert ohne spürbare lags oder dergleichen. Es gibt aber einige Punkte die auch im, ansonsten sehr gut programmierten Gameplay, störend wirken. Da haben wir zum Beispiel Kisten, die wir mit einem Hacken heranziehen müssen. Diese gehen auf dem Weg auf und verlieren das Loot. Das „bauen“ von Pfeilen ist umständlich, vor allem wenn ihr mehrere Pfeilmodelle freigeschaltet habt, hier ist es uns teilweise sehr schwer gefallen am Bogen so weit nach hinten zu greifen, ohne in die Funktion „Hand wechseln“ zu kommen.

Die Kömpfe hingegen sind sehr gut geworden. Manchmal könnt ihr euch währenddessen frei bewegen, in anderen Kämpfen, vornehmlich Bosskämpfen, geht es lediglich in einer Kreisbahn durch eine Arena, was aber durchaus in Ordnung ist. Leider funktionieren nicht alle Moves, die wir mit Aloy gegen unsere Gegner durchführen konnten, so hatte ich arge Probleme mit einem Donnerkiefer den ich, wie sonst üblich, erstmal entwaffnen wollte. Das wollte nicht so recht funktionieren.

Horizon Call of the Mountain PS5 VR, PSVR2, Bosskampf gegen Donnerkiefer, Ryas vs. Thunderjaw

Neben einigen sehr langatmigen Zwischensequenzen sind die Actionreicheren Kämpfe leider nur wenig vertreten und das Spiel zieht sich teilweise sehr stark. Hier merkt man das die Entwickler vor allem versucht haben den Spielkomfort hoch zu halten damit wir beim spielen in der virtuellen Realität keinerlei Probleme bekommen. Das führt jedoch auch dazu das wir weniger bekommen als wir erwartet hätten. Weniger Action, weniger Story und viel mehr selbstgespräche in einer teilweise sehr ruhigen Welt.

Horizon Call of the Mountain PS5 VR, PSVR2, Ihr werdet bedroht

Die technische Komponente

An der Technik gibt es grundlegend nicht viel auszusetzen. Horizon Call of the Mountain funktioniert, wenn auch nicht immer ganz perfekt. Immer wieder geraten wir in Probleme oder Bugs. Gerade im Kampf gegen den Donnerkiefer hatte ich Probleme mit dem Bogen. Vielleicht lag es an der Steuerung die manchmal etwas gewöhnungsbedürftig ist, so lange haben wir die neue VR Brille ja auch noch nicht und im Test zu Horizon Zero Dawn Forbidden West  war die Steuerung noch ganz anders. Auch wenn ich durchaus schon erfahrung mit dieser Art von VR Controllern habe, spätestens seit der Meta Quest 2 (ab ca. 400€ *) und unserer Meta Quest 2 VR Testreihe, hatte ich immer wieder Schwierigkeiten den Bogen über die richtige Schulter zu ziehen. Manchmal habe ich ihn aus der linken Hand verloren und wenn ich mit rechts einen Pfeil ziehen wollte hatte ich plötzlich den Bogen in der Hand. In einer hektischen Bosskampfsituation kann das passieren. Dummerweise konnte ich den Bogen dann aber teilweise nichtmehr wegstecken und mit der richtigen hand ziehen, was ich persönlich als Bug empfunden habe.

Etwas ernüchtern hingegen ist die Spielzeit des Spieles, die mit 6 bis 7 Stunden angegeben wird. Ganz unrealistisch ist das nicht, ich habe etwas mehr als 10 Stunden gebraucht um mit dem Spiel fertig zu werden. Der letzte Teil des Spieles geht etwas schneller. Hier muss man aber auch dazu rechnen das Pausenzeiten vermutlich mitgerechnet worden sind. Ich habe mich beim durchspielen allerdings auch nicht an den Bogenschießzielen aufgehalten oder versucht die Steinrätsel zu lösen, sprich ihr könnt noch ein wenig mehr Zeit mit suchen verbringen.

Horizon Call of the Mountain VR, Aloy weist euch den Weg

Zusammenfassung und Bewertung

Horizon Call of the Mountain war für mich ein Muss, aus diesem Grund habe ich es gleich mit der VR Brille zusammen bestellt. Den ersten Eindruck der Playstation VR2 könnt ihr übrigens schon nachlesen, ein endgültiges Review erfolgt in ein paar Tagen. Der normale Vollpreis liegt bei €69,99,- was ich ehrlich gesagt eine Frechheit finde, für ein Spiel das gerade einmal ca. 7 Stunden Spielzeit aufweisen kann. Aus diesem Grund kann ich bereits jetzt spoilern das es keine Kaufempfehlung geben kann. Dennoch hat mich Call of the Mountain direkt in seinen Bann gezogen und die Spielwelt konnte mich begeistern. Dieses Spiel ist so ziemlich das schönste, was ich seit langem in der VR erlebt habe. Die gewaltigen Wasserfälle, die eisigen Gipfel, die wirklich genial gemachten Maschinenkämpfe und die tolle Stimmung werden abgerundet von einem wirklich gut gemachten 3D Sound, der mich mehrfach dazu gebracht hat das Headset abzuziehen und nachzugeucken ob das jetzt wirklich im Spiel war… Beeindruckend!

Technisch erleben wir ein gut gemachtes VR Spiel das an einigen Stellen hätte ein paar Verbesserungen erfahren können, denn es gibt wie so oft kleinere Probleme, die zwar störend wirken und nerven können, die man aber überwinden kann. Zu einem Spielblockierenden Problem kam es nie. Etwas Seltsam an dieser Stelle war die Installation, die knappe 54GB groß war, nach der Installation und den Patches sind davon noch knapp unter 47GB übrig. Also entweder habe ich was verpasst oder das Spiel ist verschlankt worden. Vielleicht ist das aber auch einfach das erste mal das mir das persönlich aufgefallen ist.

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Spielerisch erleben wir ein tolles VR Spiel, vielleicht sogar eines der Besten, jedoch hat mich persönlich die andauernde Kletterei gestört und die fehlende Abwechslung etwas gefehlt. Im Prinzip klettern wir als Ryas einfach nur durch die Gegend, rätseln wie es soweit kommen konnte, sinnieren ein wenig über „Die Alten“ und reflektieren unser Leben während wir unserem Bruder hinterherjagen, der irgendwo verschollen ist. Die Spielwelt ist zwar wunderschön anzusehen aber für meinen Geschmack etwas zu leer. Ich hätte mir mehr Aufgaben gewünscht, mehr Action, mehr Interaktion die auch Sinn macht, eben ein Spiel das ein bisschen mehr zu bieten hat als ältere Spiele, denn innovativ ist hier leider so gut wie garnichts. Wir erleben im Prinzip ein VR Spiel der alten Schule, wie Espire 1, Blood & Truth oder die VR Worlds Heist Demo. Es gibt nicht wirklich viel Neues außer die besondere Optik.

Ich hätte mir ein bisschen mehr gewünscht, mehr Action, mehr Aufgaben nebenbei und ein wenig mehr Innovation. „Nur“ eine bessere Grafik bringt uns leider noch nicht aufs nächste VR Level, nicht für 70€ Vollpreis. Dennoch ist das Spiel wunderschön und bringt uns auch ein paar Happen in der Story weiter. Wenn ihr es unbedingt wollt könnt ihr das Spiel kaufen, macht vielleicht nicht viel verkehrt, aber bitte erwartet nicht zuviel für euer Geld, denn der Mega Super Hit ist Horizon Call of the Mountain nicht geworden, ein solides VR Handwerk wird hier dennoch abgeliefert! Aus diesem Grund gibts trotzdem noch:

6 von 10 Punkte